Wegen NRW-Sonderweg in der Corona-Krise: Galeria Kaufhof Karstadt zieht vor Gericht
Die jüngsten Corona-Maßnahmen-Lockerungen sorgen im Einzelhandel für Unmut. Galerie Karstadt Kaufhof geht nun gerichtlich gegen die Auflagen vor.
- Die Corona-Maßnahmen* ziehen die Wirtschaft in Deutschland* schwer in Mitleidenschaft*.
- Unter anderem leiden Warenhäuser unter den Corona-Auflagen*.
- Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof zieht nun sogar vor Gericht.
- Hier gibt es grundlegende Fakten zum Coronavirus* und die Corona-News aus Deutschland*. Außerdem: aktuelle Fallzahlen als Karte*.
Essen/Münster - Die Essener Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hat Klage gegen die Sonderregeln des Landes Nordrhein-Westfalen in der Corona-Krise* eingereicht. Das Unternehmen wende sich in einem Eilverfahren gegen die Coronaschutz-Verordnung, teilte das Oberverwaltungsgericht des Landes am Freitag in Münster mit. Das Land hat Gelegenheit, dazu Stellung zu beziehen. Eine Entscheidung soll in dieser Woche nach Angaben des Gerichts nicht mehr fallen.
Corona-Auflagen für Geschäfte im Einzelhandel: 800-Quadratmeter-Regel sorgt für Kritik
Ab Montag gelten die neuen Vorgaben für den Einzelhandel. Große Kaufhäuser wie Karstadt und Kaufhof müssen demnach weiter geschlossen bleiben. Die von Bund und Ländern vorgegebene langsame Öffnung des Handels* sieht nämlich vor, dass nur Geschäfte bis zu 800 Quadratmetern Verkaufsfläche ab Montag wieder unter bestimmten Sicherheitsauflagen öffnen dürfen.
Maßnahmen in Corona-Krise: Ikea darf in NRW öffnen - Galeria Karstadt Kaufhof klagt jetzt
Mit dieser Regelung soll gewährleistet werden, dass nicht alle Läden auf einmal aufmachen und die Innenstädte dadurch wieder zu voll werden. Allerdings hat das Land Nordrhein-Westfalen einen Sonderweg eingeschlagen: Es erlaubt zusätzlich die Öffnung von Möbelhäusern - darunter auch die der großen Kette Ikea - sowie von Babyfachmärkten. Mehrere Handelsketten und Verbände hatten bereits kritisiert, dadurch entstehe eine willkürliche Wettbewerbsverzerrung.
Corona-Krise: Karstadt Kaufhof sucht Schutz unter Rettungsschirm
Die Corona-Krise bedroht die Zukunft des letzten großen deutschen Warenhaushauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof. Der Handelsriese mit seinen mehr als 28 000 Mitarbeitern musste am Mittwoch Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen, wie das Unternehmen selbst mitteilte. Dieses Verfahren bewahrt in die Krise geratene Unternehmen vor dem Zugriff der Gläubiger, ohne dass die Betriebe bereits Insolvenz anmelden müssen. Die Geschäftsführung kann das Unternehmen weiter verantwortlich lenken und selbstständig sanieren.
dpa/AFP/frs
Indessen trifft es die Luftfahrtbranche hart und Lufthansa will wegen Corona Tausende Jobs streichen.
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