1. leinetal24
  2. Welt

In Dnipro schwinden die Hoffnungen der Retter

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Teresa Toth, Caspar Felix Hoffmann, Moritz Serif, Johanna Soll, Bedrettin Bölükbasi, Daniel Dillmann, Nadja Austel, Christian Weihrauch, Christian Stör, Lucas Maier

Kommentare

Bürgermeister von Dnipro: „Hoffnung schwindet, noch Überlebende zu finden“. Nach einem Raketenangriff in Dnipro finden sich immer noch Verletzte unter den Trümmern. Der News-Ticker.

Update vom Montag, 16.01.2023, 6.15 Uhr: In Dnipro schwinden die Hoffnungen, noch Überlebende aus einem durch russische Raketen zerstörten Wohnhaus zu bergen. „Die Chance, dass wir noch weitere Überlebende finden, sind minimal“, sagt der Bürgermeister von Dnipro, Boris Filatow, gegenüber Reuters.

Nach Angaben der Beraterin des Regionalgouverneurs, Natalia Babatschenko, sind bei dem Angriff mindestens 30 Menschen getötet worden. Mehr als 30 Verletzte lägen im Krankenhaus, darunter zwölf Schwerverletzte.

„Wir kämpfen um jeden Menschen“: Schreie unter den Trümmern nach Raketeneinschlag in Dnipro

+++22.09 Uhr: „Wir kämpfen um jeden Menschen“, betonte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Damit bezog er sich auf die Vermissten, die nach einem russischen Raketenangriff auf einen Wohnblock in der ukrainischen Stadt Dnipro noch unter den Trümmern vermutet werden. „Die Rettungsarbeiten werden so lange andauern, wie auch nur die geringste Chance besteht, ein Leben zu retten“, sagte er. 

Einsatzkräfte in Dnipro suchen in den Trümmern nach Vermissten.Einsatzkräfte in Dnipro suchen in den Trümmern nach Vermissten.
Einsatzkräfte in Dnipro suchen in den Trümmern nach Vermissten. © Evgeniy Maloletka/dpa

+++ 20.19 Uhr: Die Zahl der Toten nach dem russischen Raketenangriff auf einen Wohnblock in der ukrainischen Stadt Dnipro steigt weiter. 30 Menschen starben nach aktuellen Angaben bei dem Angriff, 30 Verletzte wurden bisher geboren. Unter den Trümmern werden noch etwa 40 Menschen vermutet. Einige davon schreien, berichten Rettugnskräfte.

+++ 16.28 Uhr: Die Ukraine hat nach den russischen Angriffen am Samstag (14. Januar) noch immer Probleme mit der Stromversorgung. Um Engpässe zu vermeiden müsse am Sonntag (15. Januar) landesweit die Strommenge pro Haushalt gedrosselt werden, so der staatliche Stromnetzbetreiber Ukrenerho auf Facebook. Auch Notabschaltungen können nicht ausgeschlossen werden.

Berichte aus Russland über Explosion auf Stützpunkt in Belgorod

+++ 15.50 Uhr: Russischen Medienberichten zufolge kam es auf dem Gelände einer Militäreinheit in der Region Belgorod unweit der Ukraine zu einer Explosion. Laut dem Fernsehsender Ren Tv hat ein Oberfeldwebel im Dorf Tonenkoje eine Granate aktiviert. Die Detonation führte demnach zur Explosion von Munition, die im Gebäude gelagert wurde. Der Telegram-Kanal Baza berichtet, dass drei Soldaten getötet und mindestens zehn weitere verletzt wurden. Die staatliche Nachrichtenagentur Tass spricht von zehn verletzten.

+++ 15.38 Uhr: Die Zahl der Todesopfer nach einem russischen Raketenangriff auf die Stadt Dnipro steigt weiter. Wie der Stadtrat berichtet, seien inzwischen 23 Menschen tot aus den Trümmern geborgen worden. Mehr als 40 Menschen werden noch vermisst.

News zum Ukraine-Krieg: Mehrere russische Drohnen im Osten abgewehrt

+++ 14.11 Uhr: Die ukrainische Luftabwehr hat fünf russische Lancet-Kamikaze-Drohnen nahe der Frontlinie abgeschossen. Das Militär erklärte einem Bericht von Kyiv Independent zufolge, die russischen Truppen hätten versucht, ukrainische Stellungen im Osten des Landes anzugreifen, seien aber gescheitert. Allerdings bestehe weiterhin die Gefahr neuer Drohnenangriffe in diesem Gebiet. „Sie sind immer noch auf Lager. Da es einen Sturm am Meer gibt, ist der böige Wind ein Hindernis für ihre Arbeit. Jetzt hat sich das Wetter beruhigt, sodass die Russen davon profitieren können“, so der Sprecher der Operation gegenüber dem staatlichen Fernsehen.

Putin lobte indessen die „positive Dynamik“ der russischen Offensive in der Ukraine. „Alles entwickelt sich entsprechend der Pläne“, sagte der Kreml-Chef in einem Interview im russischen Fernsehsender Rossija-1. Er hoffe, „unsere Kämpfer werden uns noch mehr als einmal erfreuen“. Moskau hatte am Freitag (13. Januar) die Einnahme der ostukrainischen Stadt Soledar verkündet. Die Ukraine bestreitet diese Darstellung jedoch.

Raketeneinschlag in Dnipro: Liste der Toten von Stunde zu Stunde länger

+++ 12.22 Uhr: Wie Kyiv Independent berichtet, wurden am Samstag (14. Januar) in 12 Regionen der Ukraine russische Angriffe gemeldet. Russische Truppen griffen die Regionen Dnipropetrowsk, Donezk, Luhansk, Charkiw, Cherson, Mykolaiw, Saporischschja, Kiew, Lemberg, Iwano-Frankiwsk, Sumy und Winnyzja an. Laut der regionalen Gouverneure und Regierungsbeamten wurden mindestens 28 Menschen getötet und weitere 83 verletzt.

Indes hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft zum verheerenden Raketeneinschlag in der Stadt Dnipro am Sonntag (15. Januar) geäußert und den Betroffenen Trost zugesprochen. Dutzende Menschen seien gerettet worden. „Leider wird die Liste der Toten von Stunde zu Stunde länger“, so Selenskyj. „Mein Beileid an die Familien und Freunde.“

Russischer Raketenangriff auf Dnipro - 18 Menschen sterben

+++ 08.23 Uhr: Die Zahl der Todesopfer nach dem russischen Raketenangriff auf Dnipro ist nach Angaben ukrainischer Rettungskräfte auf 18 Menschen gestiegen. 73 sollen verletzt worden sein, darunter 14 Kinder. Einsatzkräfte sind aktuell immer noch dabei, Brände in den Trümmern zu löschen und nach Vermissten zu suchen.

Update vom Sonntag, 15.01.2023, 06.21 Uhr: Russland hat nach ukrainischen Angaben am Samstag erneut wichtige Infrastruktur in der Ukraine angegriffen und dabei auch ein Wohnhaus in der ostukrainischen Stadt Dnipro getroffen. Mindestens 14 Menschen seien dabei getötet und 64 weitere verletzt worden, erklärte der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Walentyn Resnitschenko, im Onlinedienst Telegram.

News im Ukraine-Krieg: Raketenangriffe auf ukrainische Wohngebiete – Neun Tote in Dnipro

+++ 22.00 Uhr: Bei dem russischen Raketenangriff auf ein mehrstöckiges Wohnhaus in Dnipro wurden am heutigen Samstag laut aktualisierter Angaben neun Menschen getötet, darunter ein 15-jähriges Mädchen. Weitere 64 Menschen wurden verletzt, das teilt Kyrylo Tymoshenko, Sprecher des Präsidialamtes der Ukraine, auf Telegramm mit.

Insgesamt 14 Kinder befänden sich unter den Verletzten, das jüngste sei ein dreijähriges Kind. Ein neunjähriges Mädchen befände sich in einem kritischen Zustand. Unter den Getöteten befände sich zudem ein Minderjähriger. 37 Menschen, darunter sechs Kinder, hätten bisher aus dem Gebäude gerettet werden können. Die Rettungs- und Suchmaßnahmen dauerten weiter an.

News im Ukraine-Krieg: Raketenanschlag auf Wohngebiet Kryvyi Rih – ein Mensch stirbt

+++ 20.40 Uhr: Bei einem Anschlag auf ein Wohngebiet in der Region Dnipropetrowsk ist ein Mensch getötet worden. Der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Valentyn Reznichenko, teilt auf Telegram mit, dass eine Rakete in der nahe gelegenen Stadt Kryvyi Rih eingeschlagen sei. Dabei gab es einen Toten und einen Verletzten.

+++ 17.10 Uhr: Bei dem russischen Raketenangriff auf ein bewohntes Hochhaus in der ukrainischen Großstadt Dnipro sind nach vorläufigen Behördenangaben mindestens fünf Menschen getötet worden. Mindestens 27 Menschen wurden verletzt, darunter sechs Kinder, wie die Behörden mitteilten. Rettungskräfte zogen die Menschen aus den Trümmern des teils eingestürzten Hauses. 

Russland bereitet sich auf Saporischschja-Offensive vor

Update vom Samstag, 14. Januar, 6.18 Uhr: Ungeachtet mehrerer russischer Siegesmeldungen zur ostukrainischen Kleinstadt Soledar hält der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj daran fest, dass die Kämpfe um den Ort andauern. „Der harte Kampf um Donezk geht weiter“, sagte Selenskyj am Freitagabend in seiner täglichen Videoansprache. „Der Kampf um Bachmut und Soledar, um Kreminna, um andere Städte und Dörfer im Osten unseres Staates geht weiter.“ Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte teilte am Freitagabend ebenfalls mit, dass um Soledar weiter gekämpft werde.

News im Ukraine-Krieg: Russland verkündet Soledar-Eroberung – Ukraine dementiert erneut

+++ 19.45 Uhr: Nachdem in den letzten Tagen und Stunden immer wieder widersprüchliche Angaben zur Kontrolle über die strategische Schlüsselstadt Soledar verkündet wurden, geht Russland den nächsten Schritt. Am Freitagabend (13. Januar) erklärte Russland nun offiziell die Eroberung. Die Stadt sei am Abend des 12. Januar unter russische Kontrolle genommen worden, wie der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, laut der französischen Nachrichtenagentur AFP bekannt gegeben hat.

Die Ukraine dementiert auch weiterhin die Siegesmeldungen aus Russland. Sollten die Angaben des Kremls der Wahrheit entsprechen, wäre dies der erste größere Rückschlag seit Monaten. In weiteren Meldung würdigte das russische Verteidigungsministerium die Söldner der Wagner-Gruppe. Eine solche Meldung ist für Russland eher untypisch, wie AFP mitteilt.

„Diese gegebene Kampfaufgabe wurde erfolgreich bewältigt von den mutigen und aufopferungsvollen Handlungen der Freiwilligen der Sturmtrupps des privaten Militärunternehmens „Wagner““, teilte das Ministerium mit. Die Diskrepanzen zwischen dem Söldnerchef Jewgeni Prigoschin sorgen bereits seit längerem für einen politischen Schwelbrand im Kreml. Die letzten Veränderungen auf Kommandoebene sehen Experten teilweise als „wagnerisierung“ des russischen Machthabers.

News im Ukraine-Krieg: Schwerer Beschuss auf Bachmut im Osten

+++ 18.25 Uhr: In den letzten 24 Stunden haben die Truppen aus Russland das Gebiet Bachmut in der Region Donezk 212 Mal unter Beschuss genommen. Das geht aus einem abendlichen Bericht des ukrainische Militärsprechers Serhii Cherevatyi hervor. Die Angaben konnten bisher nicht unabhängig überprüft werden. Konkrete Opferzahlen liegen derzeit ebenfalls noch nicht vor.

Ebenfalls am Freitag (13. Januar) teilte das wichtigste Verteidigungsunternehmen der Ukraine, Ukroboronprom, mit, dass die Testphase einer Langstreckendrohne abgeschlossen worden sei. Kampfsysteme dieser Bauarbeit sind in der Vergangenheit mehrfach von der Ukraine gefordert worden. Aus Angst vor einer weiteren Eskalation hatte sich allerdings niemand bereit erklärt, Langstreckenwaffen an die Ukraine zu liefern, wie The Kyiv Independet schreibt. Die entwickelte Drohne hat eine Reichweite von über 1000 Kilometern.

News zum Ukraine-Krieg: Russische Söldnertruppe nimmt wohl Soledar ein – „fast kein Leben übrig“

Erstmeldung vom Mittwoch, 11. Januar: Kiew – Es sei „fast kein Leben übrig“ in der Stadt Soledar, verkündete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. „Alles ist komplett zerstört.“ Nach heftigen Kämpfen über mehrere Wochen meldete der Kopf der Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, im Ukraine-Krieg die Einnahme der Stadt im Osten der Ukraine. „Wagner-Einheiten haben das gesamte Gebiet von Soledar unter ihre Kontrolle gebracht“, zitierte unter anderem die russische Nachrichtenagentur TASS den Geschäftsmann, der als enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putins gilt.

Die Stadt Soledar liegt in der ostukrainischen Region Donezk, nur rund 20 Kilometer von der immer noch hart umkämpften Stadt Bachmut entfernt. Die Meldung der Wagner-Gruppe bestätigte der britische Geheimdienst. Nach mehreren taktischen Vorstößen sei den russischen Truppen unter Inkaufnahme hoher Verluste gelungen, „wahrscheinlich den größten Teil der Siedlung kontrollieren“, heißt es in einem Bericht aus London.

News zum Ukraine-Krieg: Russland meldet Einnahme von Soledar

Laut dem britischen Geheimdienst konzentrierten sich die Kämpfe in Soledar auf das Gebiet eines Salzbergwerks, das über 200 Kilometer lange Tunnel haben soll. Sowohl Russland als auch die Ukraine fürchten, dass der jeweilige Gegner diese Tunnelanlagen nutzen könnte, um Angriffe hinter den eigenen Reihen zu organisieren. Vor allem an den Eingängen des Salzbergwerks sollen zuletzt heftige Schlachten getobt haben. Diese scheint die russische Armee aber nun für sich entschieden zu haben.

Russlands Sieg in Soledar dürfte aber vor allem ein symbolischer sein. Für den weiteren Verlauf im Ukraine-Krieg spielt die Stadt laut Militärexperten eine untergeordnete Rolle. Die Vorteile einer Eroberung der Siedlungen seien „begrenzt“, sagte William Reno, Professor der Politikwissenschaften an der Northwestern University, gegenüber dem US-Nachrichtenportal Newsweek. „Diese Schlacht ist Teil des größeren Kampfes um Bachmut“, so Reno.

Eine Eroberung könne zwar die Frontlinien im Ukraine-Krieg zugunsten Russlands verschieben, würden aber „keinen bedeutenden Sieg darstellen oder ihre langfristigen Aussichten in anderen Teilen der Ukraine verbessern“. Die Schlacht um Soledar sei vor allem politisch von Bedeutung. Es ginge darum, die Kontrolle um den Donbass zu erzielen. Weil aber auch Kiew die Bedeutung Soledars und Bachmut immer wieder betont, macht die Schlacht um die Orste „trotz der relativ geringen strategischen Bedeutung dieser Orte wichtig“. (dil)

Auch interessant

Kommentare