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Ukraine meldet Luft- und Raketenangriffe – Berichte über Abwehrsysteme in Moskau

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Von: Sandra Kathe, Vincent Büssow, Lucas Maier, Christian Stör

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Jewgeni Prigoschin verkündet einen Erfolg der Wagner-Gruppe im Ukraine-Krieg. Russland scheint Luftangriffe auf Moskau zu befürchten. Der News-Ticker.

+++ 22.35 Uhr: Übereinstimmenden Medienberichten zufolge sollen im Laufe des Donnerstags Bilder aufgetaucht sein, die nahelegen, dass auf mehreren Dächern der russischen Hauptstadt Moskau Luftabwehrsysteme aufgebaut worden seien. Darunter sei auch das Dach eines Gebäudes des russischen Verteidigungsministeriums. Das berichteten etwa der britische Guardian und das russische Exilmedium Meduza.

Bilder und Videos vom Donnerstag sollen zeigen, wie auf Dächern in Moskau Flugabwehrsysteme errichtet werden.
Bilder und Videos vom Donnerstag sollen zeigen, wie auf Dächern in Moskau Flugabwehrsysteme errichtet werden. (Symbolfoto) © Paul Gypteau/AFP

Wie der Guardian schreibt, scheine der Kreml damit demonstrieren zu wollen, dass Russland sich auf einen Angriff auf seine Hauptstadt vorbereiten müsse. Militärexperten zufolge scheint es sich etwa um ein Abwehrsystem vom Typ Panzir-S1 zu handeln. Das Flugabwehrraketen-System sei darauf ausgelegt, Kurzstrecken-Angriffe abzuwehren. Aus dem Kreml gibt es bislang keine Stellungnahme zu den Berichten.

News im Ukraine-Krieg: Russland setzt Luft- und Raketenangriffe fort

+++ 20.45 Uhr: In seinem aktuellen Bericht zur Lage, schreibt der Generalstab der Ukraine: „Die Bedrohung durch Luft- und Raketenangriffe der Besatzer in der gesamten Ukraine bleibt hoch.“

Insgesamt habe Russland am Donnerstag (19. Januar) vier Raketenangriffe, 15 Luftangriffe und über 30 Angriffe mit Mehrfachraketenwerfern durchgeführt. Unter den betroffenen Zielen soll sich erneut zivile Infrastruktur befinden. Die Angaben konnten bisher nicht unabhängig bestätigt werden.

Ukraine: 459 Kinder seit Kriegsbeginn getötet

+++ 19.20 Uhr: Im Krieg leiden Kinder oft besonders stark. Der Ukraine-Krieg macht hier keine Ausnahme. Seit Beginn der russischen Invasion sind nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine 459 Kinder getötet worden. 909 weitere sind den Angaben zufolge verletzt worden. Laut der Generalstaatsanwaltschaft könnte die Dunkelziffer weitaus höher liegen. Bisher konnten die Informationen nicht unabhängig geprüft werden.

Russland stiehlt OSZE-Autos

+++ 18.05 Uhr: Im Ukraine-Krieg ist auch die Sonderbeobachtungsmission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) vor Ort. Während einer Sondersitzung des Ständigen Rates der OSZE in Wien gab der ukrainische Vertreter Jewgeni Zymbaljuk bekannt, dass Russland 50 Fahrzeuge der OSZE gestohlen haben soll.

Die Fahrzeuge seien in den von Russland besetzten Teil der Ukraine gebracht worden, wie es heißt. Der Diebstahl soll sich bereits am vergangenen Wochenende ereignet haben. Der Diplomat bezeichnete die Aktion als „ein weiteres Verbrechen gegen die OSZE“.

+++ 15.27 Uhr: Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin ist der Meinung, dass sich seine Söldner-Truppe von der ukrainischen Armee etwas abschauen kann. „Die ukrainische Armee arbeitet effizient und kohärent. Wir können viel von ihr lernen“, erklärte Prigoschin nun über seinen Pressedienst.

Er betonte jedoch, dass seine Einheiten vorankämen und „die Siedlung Artemowsk eingenommen werden wird“, wobei er den russischen Namen für die Stadt Bachmut verwendete. Prigoschin kritisiert regelmäßig die mangelhafte Führung der russischen Armee.

Ukrainische Spezialkräfte treffen in Luhansk auf „Ballung an Feinden“s

+++ 14.34 Uhr: Die ukrainischen Spezialkräfte CCO sind im Gebiet Kreminna nun in schwere Gefechte mit den russischen Besatzern geraten. Sie hätten es mit einer „Ballung an Feinden“ zu tun gehabt, zitierte das Portal Ukrajinska Prawda aus einem Telegram-Beitrag der CCO. Sie hätten mit Mörser-Geschützen geantwortet, die russischen Kämpfer seien ihnen jedoch überlegen gewesen. Um die Stadt Kreminna im seit Herbst annektierten Gebiet Luhansk toben seit Wochen Kämpfe.

+++ 13.41 Uhr: Die russische Regierung hat die von Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew geäußerte Atomdrohung an den Westen eingeschränkt (s. Update v. 10.48 Uhr). Kremlsprecher Dmitri Peskow wies Spekulationen darüber zurück, dass Moskau seine Atomdoktrin verschärfen werde. Die Frage war nach der Äußerung Medwedews aufgetaucht, dass die Niederlage einer Nuklearmacht in einem konventionellen Krieg einen Atomkrieg provozieren könne. Die Atommacht Russland hat immer wieder erklärt, einen Sieg in ihrem Krieg in der Ukraine erringen zu wollen.

+++ 12.23 Uhr: Der Chef der russischen Söldnertruppe „Wagner“ meldet einen neuen Etappensieg für Russland im Ukraine-Krieg, nämlich die Einnahme des Dorfes Klischtschijiwka unweit der seit Monaten umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut. Es handle sich um einen wichtigen Vorort, der nun vollständig unter Kontrolle seiner Truppe stehe, erklärte Jewgeni Prigoschin in einer Audiobotschaft. Er warnte jedoch davor, davon auszugehen, dass die ukrainischen Soldaten auch bald aus Bachmut vertrieben werden könnten.

News zum Ukraine-Krieg: Medwedew droht dem Westen

Update vom Donnerstag, 19. Januar, 10.48 Uhr: Vor dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein am Freitag hat Russlands ehemaliger Präsident Dmitri Medwedew noch einmal Atomdrohungen erneuert. Die Nato-Länder planten in Ramstein, der Ukraine neue schwere Waffen zu liefern.

„Keinem dieser Elenden kommt in den Kopf, die nächste elementare Schlussfolgerung zu ziehen: Die Niederlage einer Atommacht in einem konventionellen Krieg kann den Beginn eines Atomkriegs nach sich ziehen“, drohte Medwedew in seinem Telegramkanal. Atommächte verlören keine großen Konflikte, schrieb der 57-jährige Stellvertreter von Kremlchef Wladimir Putin im russischen nationalen Sicherheitsrat.

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj schließt Abschuss von Hubschrauber durch Russland nicht aus

Erstmeldung vom Donnerstag, 19. Januar, 7.08 Uhr: Kiew/Moskau – Der Tod des ukrainischen Innenministers überschattet derzeit die Ereignisse an der Front. Deny Monastryrskyj und 13 weitere Menschen, darunter auch Vize-Innenminister Jewhenij Jenin, waren am Mittwochvormittag (18. Januar) bei einem Hubschrauber-Absturz nahe Kiew gestorben. Am Abend äußerte sich Präsident Wolodymyr Selenskyj zu den Umständen.

Monastyrskj und Jenin seien keine Politiker, die „leicht ersetzt werden können“, sagte Selenskyj in einer Videoansprache. Ihr Tod sei „wirklich ein großer Verlust für den Staat.“ Noch ist unklar, ob es sich um einen Unfall handelte. Der eingesetzte Hubschrauber-Typ Airbus H225 gilt als nicht besonders zuverlässig.

Vor dem Hintergrund des Kriegs gegen Russland werden auch ein Abschuss oder Sabotage nicht ausgeschlossen. Unter den Opfern des Absturzes, der sich bei einem Kindergarten ereignete, ist jüngsten Angaben zufolge auch ein Kind. Selenskyj sagte, er habe den Geheimdienst mit der Aufklärung beauftragt.

News zum Ukraine-Krieg: Neue Manöver von Russland und Belarus

Währenddessen äußerten sich die USA besorgt über gemeinsame Militärmanöver von Russland und Belarus. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagte, Belarus habe Russland „eindeutig und nachweisbar“ beim Angriff auf die Ukraine unterstützt.

„Diese Übungen werden wie schon in der Vergangenheit von uns beobachtet und überwacht“, sagte Kirby. Man verfolge sie „mit Sorge“. Es gebe bislang aber keine Anzeichen dafür, dass Belarus selbst plane, in die Ukraine einzudringen. (vbu mit dpa)

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