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Talk bei Illner: Frage nach Zukunft der Parteispitzen löst große Erheiterung aus

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Von: Lukas Schierlinger

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Auch Grünen-Politiker Robert Habeck fand eine Frage von Gastgeberin Maybrit Illner durchaus amüsant. © Screenshot ZDF

Die Runde bei Maybrit Illner beschäftigte sich mit den Erfolgsaussichten einer möglichen Großen Koalition. Erheiterung löste die Frage nach der Zukunft der Parteispitzen aus.

Update vom 9. März 2018: Der Ausgabestopp der Essener Tafel sorgt bei Maybrit Illner für Zündstoff. Nach einem eher selbstverständlichen Satz des JU-Chefs Paul Ziemiak lässt sich die neue Grünen-Chefin Annalena Baerbock zu einer provokanten Geste hinreißen.

München - Die Diskutanten konnten am Donnerstagabend noch nicht wissen, dass die Sondierer am Freitagmorgen ihren großen Durchbruch verkünden sollten. In ihrer TV-Debatte am Donnerstagabend beschäftigten sich Maybrit Illner und Gäste mit den Erfolgsaussichten einer Neuauflage der Großen Koalition. 

Wir berichten über die Einigung der Unterhändler in unserem News-Ticker.

Robert Habeck ahnte bereits, was da in der Nacht zum Freitag geschehen würde.  „Ich glaube, es gelingt heute Abend“, orakelte der Grünen-Politiker. Besonders euphorisch wurde er angesichts dessen allerdings nicht. „Sondierungen sind dafür da, Leitideen für drei, vier Jahre zu finden“, konstatierte Habeck. Eine konkrete Vision für das Land vermisst der Schleswig-Holsteiner allerdings.

Journalist Robin Alexander wollte sich noch kein abschließendes Urteil zu den Sondierungen erlauben. „Die wichtigen Strukturentscheidungen wurden ähnlich wie bei Jamaika ganz ans Ende geschoben, finden womöglich gerade statt“, so der Welt-Redakteur.

Interner Gegenwind bei der SPD

Illner lenkte das Thema der Diskussion anschließend auf die innere Zerrissenheit der SPD. Um offizielle Koalitionsverhandlungen aufnehmen zu können, wird eine Zustimmung des Parteitags am 21. Januar benötigt. Vor allem die Jusos haben angekündigt, Widerstand gegen eine Neuauflage der Großen Koalition zu mobilisieren.

Die ehemalige SPD-Bundespräsidenschaftskandidatin Gesine Schwan schätzt das Zustimmungsverhältnis in ihrer Partei auf einen Prozentsatz von 80 zu 20 ein. „Wenn man es aber etwa in der Zuwanderungspolitik bei der CSU-Position belässt, könnte es schwierig werden“, meldete die 74-Jährige Zweifel an. CDU-Mann Michael Fuchs entgegnete, dass sich die Sozialdemokraten gerade beim Thema Familiennachzug „elitäres Zeug daherreden“ würden und sich so von der Basis entfernen würden.

Perspektive der Parteispitzen löst Erheiterung aus

Einiges Gelächter erklingt dann bei der Frage, welcher der drei Parteichefs - Angela Merkel, Martin Schulz und Horst Seehofer - seine größte politische Zeit denn noch vor sich habe.

Keine gute Perspektive räumt Spiegel-Redakteur Markus Feldenkirchen der Personalie Seehofer ein. „Bei Frau Merkel und Herrn Schulz kommt es darauf an, wie groß der Rückhalt in ihren Parteien ist“, so der Journalist. 

Schulz habe zuletzt mit dem starken Abstimmungsergebnis von 80 Prozent bewiesen, dass er wohl doch nicht kurz vor der Ablösung stehe. Würde er die Basis mit einer großen Koalition vergraulen, in der die SPD ihre Interessen nur ungenügend durchsetzen könne, würde sich das laut Feldenkirchen aber rasch wieder ändern.

Bis zur offiziellen Aufnahme von Sondierungsverhandlungen sind noch einige Hürden zu überwinden: Wir haben den Fahrplan zur Großen Koalition zusammengefasst. 

lks

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