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Corona-Mutation: Drosten mit neuer Einschätzung - „Aktuelle Daten erhärten den Verdacht“

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Von: Luisa Billmayer

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Durch das hohe Vertrauen in Christian Drosten fällt jedes seiner Worte ins Gewicht. Seine Aussage über die neue Corona-Mutation wurde missverstanden, wie er selbst einräumt.

München/Berlin - „Das sieht leider nicht gut aus“ - so bewertete Christian Drosten am Montagabend (21. Dezember) die neue Coronavirus-Mutation aus Großbritannien*. Dass er mit dieser Einschätzung viele verunsichert hatte, bemerkte der Top-Virologe selbst. Auf Twitter schrieb er am Dienstagabend: „Mit der Formulierung ‚Das sieht nicht gut aus‘ habe ich ja was losgetreten.“ Das wollte der Mediziner so offenbar nicht stehen lassen. „Um Spekulationen ein Ende zu bereiten: dies bezog sich allein auf den jetzt deutlicheren Beleg der verstärkten Verbreitung der Mutante. Sonst keine Änderung meiner Einschätzung.“

Corona-Mutation: Drosten lenkt ein - „Da habe ich ja was losgetreten“

Vor dem „Das sieht leider nicht gut aus“-Kommentar hatte Drosten die Sache im Deutschlandfunk noch lockerer gesehen. „Ich bin darüber nicht so sehr besorgt im Moment. Ich bin allerdings auch genau wie jeder andere im Moment in einer etwas unklaren Informationslage“, so Drosten am Montag. Die Informationslage wurde dann wohl etwas klarer, denn es gibt laut Drosten nun deutlichere Belege der verstärkten Verbreitung.

Aktuelle Daten erhärten den Verdacht, dass die in Großbritannien im September erstmals festgestellte Virusvariante stärker übertragbar ist als andere gleichzeitig in der englischen Bevölkerung vorkommende Varianten“, erklärte Drosten gegenüber Bild.de. „Daraus lassen sich allerdings keinerlei Schlüsse auf andere Effekte, allen voran die Krankheitsschwere und Auswirkungen auf die Wirksamkeit von Impfstoffen ziehen.“

Corona-Mutation - Drosten: „Grund für eine akute Besorgnis in Deutschland gibt es daher derzeit nicht“

Weiterhin gilt: „Grund für eine akute Besorgnis in Deutschland gibt es daher derzeit nicht. Natürlich müssen wir die Entwicklung aber genau im Blick behalten. Die Datenlage ist insgesamt noch lückenhaft, wird sich aber in den nächsten Tagen weiter verdichten. Es ist damit zu rechnen, dass sich dabei auch der Verdacht, dass die neue Virusvariante bereits in Deutschland präsent ist, bestätigen wird“, so der Virologe zu Bild.de.

Drosten kritisierte, dass behauptet wurde, die Corona-Mutation sei zu 70 Prozent ansteckender*. „Diese Zahl ist einfach so genannt worden“, sagte er im Deutschlandfunk. Drosten zweifelte die Wissenschaftlichkeit des Wertes an und ging davon aus, dass es sich um einen Schätzwert handelt, den ein Wissenschaftler gesagt hat, weil er danach gefragt wurde. „Dann geht es in die Politik und die Politiker nennen dann solche Zahlen und die Medien nehmen das auf. Plötzlich steht so ein Wert im Raum, 70 Prozent, und keiner weiß überhaupt, was damit gemeint ist.“

Unabhängig von weiteren Erkenntnissen haben viele europäische Länder reagiert und die Grenzen zu Großbritannien geschlossen. (lb) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks

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