Ein unabhängiger Experte rät allerdings zur Vorsicht bei der Interpretation der Daten. Zwar weise die Untersuchung auf eine gute Wirksamkeit des Mittels hin, sagte Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Allerdings seien bei der Analyse zwei Gruppen verglichen worden, die man nach geltenden Standards eigentlich nicht vergleichen dürfe.
So stehen auf der einen Seite 312 Patienten aus einer speziellen Studie, die mit Remdesivir behandelt wurden. In der zweiten Gruppe sind 818 Patienten, die unabhängig von dieser speziellen Studie als sogenannte historische Vergleichsgruppe eine Standardtherapie erhalten hatten. Es sei völlig unklar, ob diese beiden Gruppen ähnliche Grundvoraussetzungen bezüglich Alter, Gesundheit, Begleiterkrankungen, Ethnie und anderen Risikofaktoren gehabt hätten, sagt Janssens. Um die Ergebnisse zu prüfen, sei eine sogenannte prospektiv randomisierte klinische Studie nötig, in der völlig zufällig Patienten in eine der beiden Gruppen eingeteilt werden. Darauf weist auch Gilead selbst hin.
Remdesivir wurde erst vor einer Woche von der EU-Kommission zugelassen*, weil es die Genesungszeit im Schnitt von 15 auf 11 Tage verringert. Ausreichende Daten zu einem verminderten Sterberisiko lagen zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht vor. Britische Experten warnen, dass im Herbst und Winter eine zweite Corona-Welle auf uns zukommt. Sie wollen „starke Beweise“ haben. Ein erneuter Lockdown könnte unumgänglich werden.
Update, 22.52 Uhr: Seit Monaten fordern Staaten weltweit, darunter die USA, die WHO dazu auf, mehr Transparenz zum Ausbruch des Coronavirus zu schaffen. Seit Mai hatte die WHO China darauf gedrängt, nach China eingeladen zu werden. Jetzt scheint es soweit zu sein: Ein Expertenteam der WHO will China bereisen, um den Ursprung des Virus zu erforschen. Chinas Behörden geben an, es stamme von einem Wildtiermarkt in Wuhan.
Update vom 10. Juli, 17.04 Uhr: Die rasant steigenden Corona-Infektionen in Südafrikas Wirtschaftszentrum um Johannesburg haben nun auch die Politik erreicht. Der Ministerpräsident der Gauteng-Provinz - zu der auch noch die Hauptstadt Pretoria gehört - bestätigte über den Kurznachrichtendienst Twitter, dass er positiv getestet worden sei. David Makhura kündigte deshalb eine 14-tägige Selbstquarantäne an. Das Wirtschaftszentrum rund um Johannesburg hat nun offiziell die Westkap-Provinz um Kapstadt als Schwerpunktregion mit den meisten Fällen abgelöst. Sie bereitet sich mit der Vorbereitung Zehntausender Grabstellen auf einen weiteren Anstieg der Todesfälle vor.
Insgesamt hat Südafrika nach den letzten verfügbaren Zahlen bisher 238 339 Corona-Infektionen und 3720 Todesfälle gemeldet. Die Provinz Gauteng stellt gut ein Drittel aller landesweiten Infektionsfälle. Südafrika gilt laut einer Übersicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf dem Kontinent als am stärksten betroffen bei der Zahl der Fälle. Allein am Donnerstag waren 13 674 neue Fälle gemeldet worden.
Update vom 10. Juli, 10.28 Uhr: In Mexiko hat die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen einen neuen Höchststand erreicht. In den vorangegangenen 24 Stunden seien weitere 7280 Corona-Infektionen nachgewiesen worden, teilte das Gesundheitsministerium in Mexiko-Stadt mit. Erst am Mittwoch war mit 6995 Fällen ein neuer Rekord an Neuinfektionen gemeldet worden.
Damit wurden landesweit bereits 282.283 Ansteckungen mit dem Coronavirus registriert. Die Zahl der Todesopfer in dem lateinamerikanischen Land stieg am Donnerstag um 730 auf 33.526 Fälle.
„Das Risiko einer Infektion bleibt hoch“, sagte der Leiter der epidemiologischen Abteilung des mexikanischen Gesundheitsministeriums, José Luis Alomía, bei seiner täglichen Pressekonferenz. Hinsichtlich der Zahl der Corona-Toten ist Mexiko das am fünftstärksten von der Pandemie betroffene Land weltweit. Nur die USA, Brasilien, Großbritannien und Italien haben mehr Opfer zu beklagen. Bei der Zahl der Todesopfer gebe es mittlerweile aber landesweit einen Abwärtstrend, sagte Alomía weiter. Bereits im Juni hatte Mexiko mit seinen 127 Millionen Einwohnern seine Corona-Beschränkungen gelockert, um die Wirtschaft wiederzubeleben.
Update vom 10. Juli, 9.11 Uhr: In Hongkong steigen die Coronavirus-Infektionszahlen wieder. Wie die Bild berichtet, sollen dort wegen eines Anstiegs der Neuinfektionen alle Schulen geschlossen werden. Mindestens 30 weitere Menschen seien positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das habe zuerst die South China Morning Post unter Berufung auf Gesundheitsexperten berichtet.
Am gestrigen Donnerstag (9. Juli) wurden bereits 42 Neuinfektionen registriert, in 34 Fällen handelt es sich um eine lokale Übertragung. Insgesamt sind 1366 Infektionsfälle nachgewiesen, sieben Menschen starben den Angaben zufolge im Zusammenhang mit dem Virus, so die Bild weiter.
Unterdessen ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel auf einen Rekordwert gestiegen. Wie das Gesundheitsministerium nun mitteilte, wurden für Donnerstag (9. Juli) 1464 Fälle gemeldet - so viele wie nie zuvor an einem Tag in dem Land seit Ausbruch der Pandemie. Insgesamt wurden in Israel bislang mehr als 35.500 Infizierte registriert.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu steht für sein Krisenmanagement zunehmend in der Kritik. Vorgehalten werden ihm unter anderem vorschnelle Lockerungen und eine mangelnde Vorbereitung auf eine zweite Corona-Welle. In der Nacht auf Freitag verhängte die Regierung Ausgangsbeschränkungen für Teile von fünf Städten, darunter auch Jerusalem. Zur Abmilderung der ökonomischen Folgen hatte die Regierung kurz zuvor ein milliardenschweres Hilfspaket vorgestellt.
Update vom 9. Juli, 21.11 Uhr: Schon häufig wurde die WHO wegen ihrem Umgang mit der Corona-Pandemie kritisiert. Einer der größten Kritiker ist der amerikanische Präsident Donald Trump, der jetzt mit den USA aus der UN-Organisation ausgetreten ist. Nun hat die Weltgesundheitsorganisation beschlossen die weltweiten Ereignisse ab November 2019 in einer eigenen Kommission zu untersuchen. Dies beschlossen die 194 Mitgliedsstaaten bereits auf ihrer virtuellen Konferenz im Mai.
Vorsitzende der neuen Kommission sollen die ehemalige Premierministerin Neuseelands, Helen Clark, und die frühere Präsidentin Liberias, Ellen Johnson Sirleaf, werden. Ihre Aufgabe und die der anderen Teilnehmer des Gremiums wird unter anderem sein, herauszufinden, wie es zu der Pandemie kam und was man zukünftig in einer ähnlichen Situation besser machen könnte.
Dem WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gehe es bei der Untersuchung aber nicht um die Rolle der UN-Organisation selbst, sondern vielmehr um die Leistungen und Fehlleistungen der verschiedenen Länder. Im November wird ein erster Zwischenbericht erwartet. Der Abschlussbericht ist für die Konferenz im Mai nächsten Jahres vorgesehen.
Update vom 9. Juli, 16.26 Uhr: Der Coronavirus wütet auch in der israelischen Armee. Mehrere hochrangige Offiziere haben sich schon in Quarantäne begeben. Darunter auch Generalstabschef Aviv Kochavi. Der höchste Militär des Landes ist etwa vor einer Woche in Kontakt mit einem Soldaten in Kontakt gekommen, der mittlerweile positiv auf das Virus getestet wurde. Aus den Reihen Kochavis heißt es: „Der Generalstabschef fühlt sich gut, hat keine Symptome, und wird sich bald einem Test unterziehen.“
Bereits am Mittwoch hat sich Verteidigungsminister Benny Gantz nach dem Kontakt mit einem Infizierten freiwillig in Quarantäne begeben. Auch Jerusalem-Minister Rafi Perez teilte mit, er begebe sich in Heimisolation, nachdem bekannt wurde, dass ein Berater von ihm positiv auf Corona getestet wurde. Laut einer Armeesprecherin sind derzeit 316 Soldaten mit Covid-19 infiziert. Rund 9100 Mitarbeiter und Soldaten seien in Quarantäne. In ganz Israel sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums 33.947 Menschen an Sars-Cov-2 erkrankt. 344 Menschen sind gestorben.
Update vom 9. Juli, 14.41 Uhr: Der Iran hat eine neue Rekordzahl an Corona-Toten binnen eines Tages gemeldet. In den vergangenen 24 Stunden seien 221 Patienten an dem Virus gestorben, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums im Staatsfernsehen. Damit liege die Zahl der Todesopfer aktuell bei 12.305. Im gleichen Zeitraum wurden über 2.000 Neuinfektionen erfasst. Somit stieg die Zahl der bisher nachgewiesenen Ansteckungen auf 250.458, so Sprecherin Sima Lari.
Der Anstieg sei nach Einschätzung von Experten auf die Lockerungen in den vergangenen Wochen zurückzuführen. Sie hätten dazu geführt, dass die Bevölkerung die Hygienevorschriften und auch die Pandemie nicht mehr ernstnehme.
Die Daten der Johns Hopkins Universität zeigen, dass die Zahl der täglichen Neuinfektionen im Iran in den letzten Wochen konstant blieb. Einen ersten Peak gab es Ende März. 3.200 neue Fälle wurden am 30. März registriert. Im April nahm die Zahl der neuen Fälle ab. Anfang Mai wurden es wieder mehr. Nach einem erneuten Peak mit 3.600 neuen Fällen am 4. Juni, pendelte sich die Zahl im Juli bei circa 2.500 neuen Fällen pro Tag ein.
Die Mortalitätsrate liegt für Iran derzeit bei 4,9 Prozent. Damit liegt Iran auf Platz fünf der laut der Johns Hopkins Universität aktuell am stärksten betroffenen Länder. Schlimmer ist die Situation demnach in Indonesien (4,9 Prozent), Ecuador (7,7 Prozent), Mexico (11,9 Prozent) und im Vereinigten Königreich (15,5 Prozent).
Update vom 9. Juli, 14.19 Uhr: Die Erforschung des Coronavirus und seiner Folgen hält Wissenschaftler weltweit auf Trab. Eine neue Studie über Atemnot könnte behandelnden Ärzten weiterhelfen - und Leben retten.
Update vom 9. Juli, 10.25 Uhr: Das Südafrikanische Wirtschaftszentrum um Johannesburg bereitet wegen rasant steigender Corona-Infektionen zehntausende Gräber vor. Die Gauteng-Provinz - zu der neben Johannesburg auch noch die Hauptstadt Pretoria gehört - wolle auf plötzlichen Bedarf reagieren können, sagte der regionale Gesundheitsminister Bandile Masuku.
Der Minister hatte einen Friedhof besucht und vor laufender Kamera auf die Frage nach der Zahl der künftigen Grabstätten erklärt: „Die Zahl liegt bei rund 24.000, mit einer möglichen Aufstockung auf 36.000.“ Es sei eine unangenehme Aufgabe. Auch in anderen Kommunen würden Plätze gesucht und Land angekauft. In einem Bericht des südafrikanischen Senders eNCA spricht Bandile Masuku sogar von über 1,5 Millionen Grabstätten.
Das Wirtschaftszentrum rund um Johannesburg hat nun offiziell die Westkap-Provinz um Kapstadt als Schwerpunktregion mit den meisten Fällen abgelöst. Die Provinz Gauteng stellt nach den letzten verfügbaren Zahlen mit 75.015 Fällen ein Drittel aller landesweiten Fälle, die Westkap-Provinz folgt mit 73.292 Fällen. Insgesamt hat Südafrika demnach 224.665 Corona-Fälle gemeldet.
Das Coronavirus hatte sich im Vergleich zu anderen Weltregionen in Afrika bisher relativ langsam verbreitet, und die meisten Regierungen haben rasch strenge Maßnahmen verhängt. Südafrika gilt laut einer Übersicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf dem Kontinent als am stärksten betroffen bei der Zahl der Fälle. Am Mittwoch hatte die WHO eine halbe Million Corona-Fälle in Afrika gemeldet (siehe Update vom 8. Juli, 17.27 Uhr).
Update vom 9. Juli, 10.14 Uhr: Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat sich mit dem Coronavirus infiziert und schluckt nun das umstrittene Malaria-Medikament. Auf Facebook lobt er dessen Wirkung und behauptet Leben geretten zu haben - trotz tausender Tote.
Update vom 9. Juli, 8.15 Uhr: Die Coronavirus-Fälle in Japan steigen weiter - und schneller. In der Hauptstadt Tokio ist jetzt ein Höchstwert an Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden seit Ausbruch der Pandemie gemeldet worden. Die Stadtregierung bestätigte am Donnerstag 224 neue Infektionsfälle, wie der Fernsehsender NHK berichtete.
Die Zahl der Infizierten war seit der Aufhebung des landesweiten Corona-Notstandes am 25. Mai wieder gestiegen. Japan hatte den Notstand aufgehoben, da die Krise so gut wie unter Kontrolle gebracht worden sei, hieß es damals. Die wieder steigende Zahl der Neuinfektionen schürt die Sorge vor einer zweiten Infektionswelle. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie gab es in Japan bisher mehr als 21.100 bestätigte Infektionsfälle, 995 Menschen starben, wie der staatliche Sender NHK weiter berichtete.
Update vom 8. Juli, 17.27 Uhr: In Afrika sind inzwischen eine halbe Million Corona-Fälle verzeichnet worden. Zudem seien fast 12.000 Menschen gestorben, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch mit. Man sei besorgt, dass immer mehr Länder einen scharfen Anstieg von Sars-CoV-2-Infektionen verzeichnen. In 22 Ländern auf dem Kontinent hätten sich die Fälle im vergangenen Monat mehr als verdoppelt. „Die Gefahr, dass Covid-19 die schwachen Gesundheitssysteme auf dem Kontinent überwältigt, eskaliert“, warnte die WHO-Chefin für Afrika, Matshidiso Moeti.
Die meisten, rund 43 Prozent, aller Fälle sind laut WHO in Südafrika registriert worden. Auch Algerien, Ägypten, Ghana und Nigeria hätten sehr hohe Zahlen. Allerdings gibt es auch positivere Entwicklungen: In einigen Staaten - darunter Eritrea, Gambia, Mali, den Seychellen und Togo - breite sich das Coronavirus nur langsam aus, hieß es.
Generell erreichte die Pandemie Afrika relativ spät und verbreitete sich dort zunächst recht langsam. Das lag unter anderem an den strengen Maßnahmen, die die meisten Länder sehr schnell verhängten. Nun beschleunigt sich allerdings die Ausbreitung der Fälle. Das liegt auch daran, dass viele Länder die Maßnahmen wieder gelockert haben - meist wegen ihrer verheerenden Folgen für die Wirtschaft.
Update vom 8. Juli, 14.00 Uhr: Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro will trotz seiner Corona-Infektion die Amtsgeschäfte weiterführen. Laut der Tageszeitung „Folha de São Paulo“ werde er mit Video-Konferenzen weitermachen und auch Papiere unterzeichnen.
Brasilien hat, laut Zahlen der Johns-Hopkins-Universität, 1,67 Millionen erfasste Corona-Infektionen und knapp 66.741 Tote. Weltweit ist man damit hinter den USA das am stärksten betroffene Land. In den USA gab es bislang knapp drei Millionen erfasste Corona-Infektionen mit über 131.480 Todesfällen. In China kam es zu 84.917 Infektionen und 4.641 Todesfällen.
Update vom 8. Juli, 7.58 Uhr: Nach Monaten des Herunterspielens der Coronavirus-Pandemie in Brasilien ist Präsident Jair Bolsonaro nun selbst an Covid-19 erkrankt. Nun erreichen den Staatschef zahlreiche Genesungswünsche - allerdings wird auch Kritik laut.
US-Präsident Donald Trump wünschte Bolsonaro am Dienstag (Ortszeit) eine „rasche Besserung“. Der Leiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, sagte, er hoffe, „dass es ihm gut geht und er sich schnell erholt“. Auch mehrere brasilianische Gouverneure schickten Genesungswünsche nach Brasília. Bolsonaro riss sich indes den Mund-Nasen-Schutz vor Reportern vom Gesicht - trotz Sars-CoV-2-Infektion.
Nach einem Test in einem Militärkrankenhaus hatte Bolsonaro am Dienstag mitgeteilt, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben. Er habe Fieber und Gliederschmerzen gehabt, fühle sich aber bereits wieder besser. Er wolle nun das umstrittene Mittel Hydroxychloroquin einnehmen, dessen Wirksamkeit gegen die Lungenerkrankung Covid-19 bislang nicht bewiesen ist.
Die Zahl der Corona-Toten im größten Land Lateinamerikas ist binnen 24 Stunden um 1254 gestiegen - einer der höchsten Werte der vergangenen Wochen. Bislang haben sich in dem lateinamerikanischen Land 1,6 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 66.741 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch deutlich höher liegen, da in Brasilien nur recht wenig getestet wird
Der frühere Ressortchef Luiz Henrique Mandetta wünschte Bolsonaro zwar ebenfalls gute Besserung. „Ich hoffe aber auch, dass er über all die Menschen nachdenkt, die nicht sofort Zugang zu Magnetresonanztomographie, Privatärzten und einem reservierten Bett auf einer Intensivstation haben“, sagte er dem Fernsehsender Globo News. Tatsächlich haben wegen der hohen Fallzahlen viele Krankenhäuser ihre Belastungsgrenze bereits erreicht.
„Es tut mir leid für die 1,6 Millionen Infizierten, dass wir den schlechtesten Krisenmanager der Welt haben“, sagte der Oppositionspolitiker und ehemalige Präsidentschaftskandidat der linken Arbeiterpartei, Fernando Haddad. „Ich wünsche allen gute Besserung, auch Bolsonaro.“
Update vom 7. Juli 2020, 17.42 Uhr: Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Das gab der 65-Jährige am Dienstag bekannt. Getestet wurde er in einem Militärkrankenhaus in der Hauptstadt Brasilia.
Nach eigenen Angaben gehe es ihm gut. Er sei bei bester Gesundheit und weise keine schweren Symptome auf, sagte Bolsonaro in einem TV-Interview.
Bolsonaro hat die Gefahr durch die Corona-Pandemie wiederholt kleinzureden versucht. Die von dem Erreger ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 bezeichnete er in der Vergangenheit als "kleine Grippe".
Update vom 7. Juli 2020, 15.20 Uhr: In China hat am Dienstag trotz der Coronavirus-Pandemie mit knapp elf Millionen Teilnehmern der nach eigenen Angaben größte Uni-Aufnahmetest der Welt begonnen.
Wie der Staatssender CCTV berichtete, stellten sich 10,71 Millionen Schüler der mehrtägigen „Gaokao“ (Große Prüfung), die maßgeblich über das zukünftige Leben der Schulabgänger entscheidet.
Dem Staatsfernsehen zufolge wird die Prüfung in diesem Jahr an über 7000 Schulen und anderen Einrichtungen abgehalten. Knapp eine Million Lehrer helfen bei der Organisation des Massentests, der wegen des Coronavirus-Ausbruchs um einen Monat verschoben werden musste.
Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua wurden im Vorfeld strenge Schutzmaßnahmen angeordnet. Demzufolge müssen Schüler und Aufsichtspersonen beim Betreten der Prüfungsräume Schutzmasken tragen. Schüler, bei denen Symptome wie eine erhöhte Temperatur oder Atemwegserkrankungen festgestellt werden, können die Prüfung nach einem Gesundheitscheck in speziellen Isolationsräumen ablegen.
Erstmeldung vom 7. Juli:
Brasilien - Nachdem er in den letzten Tagen unter Symptomen des Coronavirus litt hat sich Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro erneut auf das Coronavirus testen lassen. Bolsonaro gab am Montag bei CNN an, zuletzt Symptome gezeigt und unter anderem 38 Grad Fieber gehabt zu haben.
Mit den Testergebnissen rechnet Bolsonaro am Dienstag. Das Pressebüro des Präsidenten teilte unterdessen mit, Bolsonaro befinde sich derzeit "in gutem Gesundheitszustand" und halte sich in seiner Residenz auf. Brasilianische Medien berichteten übereinstimmend, dass Bolsonaro alle seine Termine für diese Woche abgesagt habe.
In den vergangenen Monaten war der brasilianische Präsident zumeist dadurch aufgefallen, die Gefahr durch die Corona-Pandemie kleinzureden, obwohl in seinem Land das Coronavirus derzeit massiv verbreitet ist. Nach den USA ist Brasilien das am zweitstärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt und hat nach jüngsten offiziellen Angaben 1,6 Millionen Infektionsfälle und 65.487 Todesopfer zu verzeichnen. Bolsonarohatte die von dem Erreger ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 in der Vergangenheit als "kleine Grippe" bezeichnet.
Bolsonaro kritisierte trotz des rasanten Anstiegs der Neuinfektionen und Todesfälle immer wieder die von brasilianischen Bundesstaaten und Bezirken verhängten Corona-Restriktionen. Außerdem legte der ultrarechte Staatschef in den vergangenen Tagen sein Veto gegen mehrere Passagen eines vom Kongress verabschiedeten Gesetzes ein, dass auch Vorgaben für das landesweite Tragen von Atemschutzmasken in der Öffentlichkeit beinhaltet.
Selbst nimmt es Bolsonaro mit Schutzmaßnahmen nicht genau. In der Hauptstadt Brasilia gilt eine Maskenpflicht, die jetzt in Frankreich zu einer entsetzlichen Attacke auf einen Busfahrer führte. Trotzdem trug Bolsonaro bei Treffen mit Anhängern wiederholt keinen Atemschutz. Zudem missachtete er das Abstandsgebot und umarmte stattdessen Anhänger und schüttelte ihnen die Hände.
Erst am Samstag postete Bolsonaro Fotos in Onlinenetzwerken, auf denen er ohne Maske zusammen mit mehreren Ministern und dem US-Botschafter bei einem Essen aus Anlass des Nationalfeiertags der Vereinigten Staaten zu sehen ist.
In den vergangenen Monaten hatte sich der 65-Jährige schon drei Mal auf das Coronavirus testen lassen, wollte die Ergebnisse aber nicht veröffentlichen. Das Oberste Gericht zwang den Staatschef im Mai dazu, die Testresultate offenzulegen. Alle waren negativ.
Laut CNN meinte Bolsonaro nun, dass er zum Schutz gegen das Coronavirus vorbeugend das Malaria-Mittel Hydroxychloroquin einnehme. Die Wirkung des Mittels gilt unter Experten als umstritten, dagegen hatten Bolsonaro und auch US-Präsident Donald Trump mehrfach für Hydroxychloroquin als Heilmittel im Kampf gegen die Pandemie geworben. (kh) *merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Netzwerkes
In Tschechien ereignete sich ein schweres Zugunglück. Es gab etwa 30 Verletzte und mehrere Tote.
Zu oft verharmlost? 240 Forscher warnen dringlichst vor Gefahr durch Aerosole.
Wegen der Mallorca-Urlauber wird in Deutschland die Befürchtung einer zweiten Corona-Welle größer - ein Experte fordert drastische Konsequenzen. Manche Corona-Patienten leiden monatelang unter den Symptomen - eine Sache schlägt aber wohl noch mehr auf die Psyche.*
In einer Partyhochburg treiben es Touristen trotz Corona-Pandemie sehr bunt - das ruft gerade nach den Vorkommnissen auf Mallorca Kritik hervor.
In der Mongolei ist ein Jugendlicher nach Fleischverzehr an einer altbekannten Infektionskrankheit gestorben.