USB-C-Ladekabel für alle kommt! Änderung trifft Millionen EU-Bürger
Endlich hat der Kabelsalat ein Ende: Die EU hat sich auf den einheitlichen Ladeanschluss USB-C geeinigt. Verbraucher und Umwelt sollen profitieren.
Dortmund – Laptop, Smartphone, Kopfhörer – oft haben alle elektronischen Geräte eine unterschiedliche Ladebuchse und Verbraucher müssen zig Ladekabel mit sich herumschleppen. Auch von Hersteller zu Hersteller gibt es Unterschiede. Damit ist dank einer neuen EU-Regel bald Schluss.
Ladeanschluss: | USB-C |
Start: | 2024 |
Region | Europäische Union |
Einheitliches Ladekabel kommt – EU-Beschluss zu USB-C lässt Verbraucher aufatmen
„Einheitskabel statt Kabelsalat“ preist die Deutsche Bundesregierung den Beschluss der EU-Länder an. Am Montag (24. Oktober) hat der Rat der Europäischen Union endlich sein Go für eine einheitliche Ladebuchse gegeben.
Damit ist jetzt klar: Ab Herbst 2024 sollen Smartphones, Kopfhörer, Lautsprecher, Tablets und viele andere elektronische Geräte über einen einheitlichen USB-C-Anschluss verfügen. Hersteller müssen dann alle Endgeräte, die in der EU verkauft werden, mit dem Anschluss ausstatten.
USB-C-Ladekabel kommt für alle Geräte – so profitieren Verbraucher
Für Verbraucher bringt das in erster Linie den Vorteil, dass sie nicht jedes Mal ein neues Ladegerät bekommen oder kaufen müssen, wenn sie sich ein neues Smartphone oder ähnliche Geräte anschaffen. Wer unterwegs ist, muss ab Herbst 2024 nur noch ein Ladekabel mitnehmen.
Der EU-Beschluss hat allerdings einen Haken. Denn für Geräte, die bis dahin bereits auf dem Markt sind, gibt es keine Nachrüstpflicht. Verbraucher, die aktuell noch ein Gerät ohne USB-C-Ladekabel besitzen oder sich bis Ende 2024 noch ein solches kaufen, gucken in die Röhre.

Sie müssen weiterhin verschiedene Ladekabel nutzen oder gegebenenfalls ihr altes Gerät aufrüsten. Nicht in allen Fällen ist das jedoch möglich. Doch eine gute Nachricht gibt es dennoch: Laut Heise bringen die großen Elektronik-Hersteller ihre Geräte bereits seit Jahren mit dem USB-C-Anschluss auf den Markt. Apple ist aktuell noch die Ausnahme, der neue EU-Beschluss setzt dem jedoch ebenfalls ein Ende (mehr Digital-News bei RUHR24).
Einheitliches Ladekabel kommt in der EU – Hersteller kritisieren den Beschluss
Vonseiten der Hersteller gibt es daher auch große Kritik. Apple bezeichnet den neuen Standard für Ladekabel als innovationsfeindlich in Hinblick auf Ladedauer und Datenübertragung. Wie Heise berichtet, schließt sich Bitkom-Chef Bernhard Rohleder der Aussage an. Er kritisiert, dass dadurch die Weiterentwicklung kabelloser Möglichkeiten gebremst werde. Das sei ein Nachteil für Verbraucher.

Doch auch für kabelloses Laden soll es bis Ende 2024 einheitliche Standards geben. Wie genau das jedoch aussehen soll, ist noch nicht bekannt. Dahingegen sind Laptops und Notebooks vorübergehend von dem einheitlichen Ladekabel ausgenommen. Erst 2026 sollen die Vorgaben auch für diese Endgeräte gelten.
Einheitliche Ladekabel bei Smartphone und Kopfhörer – Laptops sind ausgenommen
Was Tech-Unternehmen als Nachteil sehen, sieht die EU als entscheidenden Vorteil für Verbraucher und die Umwelt. Laut der Deutschen Bundesregierung kauften Verbraucher in der EU im Jahr 2020 allein 420 Millionen elektrische Geräte und sie besitzen im Durchschnitt drei Ladegeräte, um diese aufzuladen. 38 Prozent hätten dennoch Probleme beim Laden, weil sie kein kompatibles Ladekabel hätten, so die Aussage der Regierung.
Wie die Tagesschau berichtet, geben Verbraucher dafür jährlich viel Geld aus. Der EU-Beschloss soll die Verbraucher jedoch bis zu 250 Millionen Euro pro Jahr entlasten. Ob das für den Kauf neuer Ladekabel entfällt oder die Entsorgung von Elektroschrott, geht aus den Informationen der Regierung nicht hervor.
Klar ist: „Ein Ladegerät, das auf mehrere Geräte passt, spart nicht nur Geld und Zeit, sondern hilft somit auch, Elektronikschrott zu reduzieren“, heißt es dazu nur in dem Schreiben. Pro Jahr fallen durch die verschiedenen Ladegeräte rund 11.000 Tonnen Elektroschrott an – dieser entfalle durch die EU-Regelung zu den einheitlichen Ladegeräten. Ob die Entlastung also in dem Maße eintrifft, bleibt noch abzuwarten.