Autofahrer trifft Kosten-Peitsche im Herbst – nicht nur wegen der Spritpreise
Den Pkw im Herbst und Winter zu nutzen, wird für viele Verbraucher wohl zum Luxus. Neben den Ausgaben für das Tanken kommt eine weitere Erhöhung dazu.
Deutschland – Nach dem Ende des Tankrabatts und dem Auslaufen des 9 Euro-Tickets stehen viele Pendelnde vor einem Problem: Wie kommt man möglichst günstig zum Ziel? Wer im Herbst und Winter das Auto nutzen möchte, auf den kommen zu den Preisen für Benzin oder Diesel noch weitere Kosten zu, weiß RUHR24.
Jahreszeit | Winter |
Dauer (meteorologisch) | 1. Dezember bis 28./29. Februar |
Dauer (kaledarisch) | 21. Dezember bis 20. März |
Kosten für das Autofahren steigen weiter – Winterreifen so teuer wie nie
Denn bei „winterlichen Straßenverhältnissen, also bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte“ müssen Personen, die mit dem Pkw unterwegs sind, mit Winterreifen fahren, warnt der ADAC. Eine grundsätzliche Pflicht für Winterreifen gibt es nicht. Eine Faustregel gibt an, von O bis O – also von Oktober bis Ostern– mit der Wintervariante zu fahren.
Und im Ernstfall kann es teuer werden, wenn man nicht die dem Wetter und der Jahreszeit angemessenen Reifen nutzt. Wer neue Reifen für das Auto braucht, muss aktuell allerdings einiges blechen.
Wegen gestiegener Kosten für Energie und Rohstoff sollen die Preise seit Monaten ansteigen, berichtet Focus und beruft sich dabei auf Preisvergleiche verschiedener Portale. So soll ein Reifen für den Pkw mit durchschnittlich 83,27 Euro im September so teuer sein, wie noch nie. Im Jahr 2021 soll ein Reifen durchschnittlich 70 Euro gekostet haben. Auch Ganzjahresreifen schlagen mit einem höheren Preis zu Buche.
Winterreifen werden teurer – Kosten neben Tanken steigen weiter an
Schon im April warnte der MDR davor, dass die Preise bereits bei einigen Herstellern um 15 Prozent gestiegen seien und dies noch nicht das Ende sei. Das liege auch an höheren Transport- und Logistikkosten aufgrund der extremen Preise für Kraftstoffe. Wie viel teurer die Reifen letztendlich sind, hängt aber auch von einem anderen Faktor ab.
„Je nach regionalen Gegebenheiten entscheiden wir individuell über notwendige Preisanpassungen. Eine pauschale Aussage über die Entwicklung von Reifenpreisen können wir nicht treffen“, erklärt Pressesprecher Henry Schniewind von der Continental Reifen Deutschland GmbH.
Von Sommer- auf Winterreifen wechseln – darauf müssen Verbraucher beim Pkw achten
Ob wirklich neue Reifen notwendig sind, können Verbraucher selbst überprüfen. Gesetzlich muss das Profil mindestens eine Tiefe von 1,6 Millimetern bei Pkw vorweisen. Andernfalls gilt das Fahrzeug nicht mehr als verkehrssicher. Der ADAC empfiehlt hingegen mindestens vier Millimeter für das Profil von Winter- und Ganzjahresreifen. Wer unsicher ist, kann die Reifen auf Symbole hin überprüfen.

Auf der Winter-Variante ist ein Berg-Piktogramm mit einer Schneeflocke zu erkennen. Auf Reifen, die nicht älter als der 31. Dezember 2017 sind, ist zudem der Schriftzug „M+S“ lesbar. Allerdings gilt diese Buchstabenkombination nur noch bis zum 30. September 2024 als Symbol für wintertaugliche Reifen.
Keine oder zu benutzte Winterreifen – Bußgeld und Punkt drohen
Verbraucher, die sich nicht an die aktuellen Verkehrsregeln halten, müssen mit einer saftigen Strafe rechnen. Wer unterwegs mit abgefahrenen Reifen erwischt wird, dem drohen mindestens 60 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg. Gibt es zudem eine „Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer“ oder die Verwicklung in einen Unfall, steigt das Bußgeld laut ADAC auf „100 oder 120 Euro“.
Auch Autofahrer, die bei winterlichen Bedingungen noch Sommerreifen nutzen, können dafür belangt werden. So kostet das Vergehen 60 Euro Strafe. Falls andere Verkehrsteilnehmer dadurch beeinträchtigt werden, sind es schon 80 Euro und ein Punkt in Flensburg. Als Halter des betroffenen Pkw sind dann 75 Euro Bußgeld und ein Punkt zu zahlen.