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Aldi wehrt sich gegen Vorwürfe zur „Milch-Lüge“ – Discounter erneut angeprangert

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Von: Lena Zschirpe

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Eine Organisation hat Aldi mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Doch jetzt wehrt sich ein anderes Unternehmen mit einer Stellungnahme.

Dortmund – Wie viel steckt hinter Aldis Versprechen der „Klimaneutralität“ bei einer Milchsorte? Diese Frage hat zuletzt die Organisation Foodwatch beschäftigt. Der Vorwurf: Für Verbraucher ist kaum nachvollziehbar, inwiefern die Produkte wirklich klimaneutral seien. Doch jetzt wehrt sich der Betreiber des Projekts, wie RUHR24 berichtet.

UnternehmenAldi
HauptsitzEssen
GründerKarl Albrecht, Theo Albrecht

„Werbe-Lüge“ bei Aldi? Organisation wehrt sich gegen Vorwürfe

Aber von Anfang an: Auf der Milch der Eigenmarke „Fair und gut“ wirbt Aldi damit, dass diese „klimaneutral“ sei, also das Klima weder positiv noch negativ beeinflusst. Der gemeinnützige Verein Foodwatch wirft dem Discounter allerdings vor, diese vermeintliche Klimaneutralität nicht bereits bei der Produktion zu erwirken, sondern nur durch sogenannte Ausgleichszahlung an Klimaprojekte.

Hier gehen die Vorwürfe sogar weiter: Laut Foodwatch soll Aldi ausgerechnet in ein sogenanntes Kompensationsprojekt investieren, das „hochproblematisch“ sei. In Uruguay etwa investiert Aldi in ein Aufforstungsprojekt, bei dem vor allem schnell wachsende Eukalyptusarten eingesetzt wurden. Foodwatchs Vorwurf zu dem Projekt: „In Uruguay finanziert der Discounter Eukalyptus-Monokulturen – in denen das Ackergift Glyphosat jegliche Biodiversität zerstört.“

Klima-Organisation wehrt sich gegen Vorwürfe gegenüber Aldi

Aber stimmen die Behauptungen von Foodwatch so? Das Unternehmen Climate Partner, welches das besagte Projekt in Uruguay betreut, wehrt sich jetzt gegen die Vorwürfe. In einer Pressemitteilung heißt es etwa: „Climate Partner widerspricht ausdrücklich dem Vorgehen von Foodwatch gegen internationalen Klimaschutz und den Projekten in Uruguay und Ghana.“

Die Kritik an dem Klimaschutzprojekt würde nicht berücksichtigen, dass dort strenge Standards durchgesetzt würden und das Aufforstungsprojekt „laufend“ überprüft würde. Climate Partner gibt an, dass das Projekt den FSC-Standard und den VCS-Standard für nachhaltige Waldbewirtschaftung erfüllt.

Aldi und Milch
Aldi verkauft Milch, die Klimaneutralität verspricht. © Joan Cros/NurPhoto/Imago; Thomas Trutschel/photothek/Imago; Collage: Sabrina Wagner/RUHR24

Weiter heißt es: „Internationale Klimaschutzprojekte, die nach strengen Standards zertifiziert und regelmäßig überprüft sind, stellen einen unbedingt notwendigen Baustein in den ganzheitlichen Klimaschutzstrategien von Unternehmen dar.“

Kann Milch klimaneutral sein? Foodwatch erhebt Vorwürfe gegen Aldi

Allerdings kann Climate Partner damit nicht alle Vorwürfe von Foodwatch gegenüber Aldi aushebeln. Denn weitere Anschuldigungen des Vereins lauten: Milch könne an sich nicht klimaneutral hergestellt werden und gleichzeitig gebe Aldi sich keine Mühe dabei, den Treibhausgasausstoß schon direkt bei der Milchproduktion zu reduzieren.

Foodwatch warnt vor allem Verbraucher davor, sich auf Labels, die Klimaneutralität versprechen, zu verlassen. Der Verein fordert sogar ein Verbot, damit Werbung mit Klimaneutralität zukünftig untersagt ist. Aldi selbst hat sich noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Allerdings stand der Discounter in diesem Jahr bereits vor Gericht.

Aldi Süd hatte sich nämlich als klimaneutraler Lebensmitteldiscounter bezeichnet. Auch Dm und Rossmann sind wegen dieser Art Werbung bereits ins Visier der Deutschen Umwelthilfe (DUH) geraten: Die Drogerien haben ebenfalls klimaneutrale Produkte versprochen.

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