96 ist wieder ein Aufbaugegner

HANNOVER Nach der 4:0-Gala vor einer Woche gegen den FC Ingolstadt kehrte einmal mehr Ernüchterung bei den Profis von Hannover 96 ein. Wieder einmal, wie schon so häufig, erwiesen sich die Roten als idealer Aufbaugegner für ein in der Fußball-Bundesliga kriselndes Team.
Gastgeber Schalke 04 war zuvor fünfmal sieglos geblieben. Da kam den „Knappen“ dieser Gegner aus der niedersächsischen Landeshauptstadt nur recht, um sich mit einem 3:1 (0:0)-Erfolg den Frust der letzten sieben Wochen aus den Knochen zu schütteln.
„Es wird eine sehr schwierige und harte Saison“, konstatierte hinterher 96-Trainer Michael Frontzeck, der wieder einmal feststellen musste, dass mit Angsthasenfußball kein Blumentopf zu gewinnen ist. Nach einer zweifellos gar nicht so schlechten Anfangsphase zogen sich die Gäste mehr und mehr zurück, überließen den Schalkern das Gesetz des Handelns. Viel zu tief standen die 96er, um auch nur ein Mal Gefahr vor dem gegnerischen Gehäuse heraufbeschwören zu können, zumal sich Hannovers einzige Sturmspitze, Artur Sobiech bereits nach 13 Sekunden am rechten Sprunggelenk verletzt hatte und nach 16 Minuten ausgewechselt werden musste. Der Pole wird im nächsten Spiel in Hoffenheim fehlen. So gab es nicht einen gefährlichen Schuss auf das Schalker Tor in den ersten 45 Minuten. „Nach vorn haben wir nicht stattgefunden“, bemerkte 96-Kapitän Christian Schulz völlig korrekt.
Als dann auch noch Marcelo sechs Minuten nach Wiederanpfiff mit einem dämlichen, weil völlig überflüssigen Foul an Claas-Jan Huntelaar den Sieg der Schalker auf den Weg brachte, passte dies in das trüber Bild, was die Gäste auf Schalke boten. Johannes Geis verwandelte den fälligen Strafstoß sicher. Und es passte weiter ins Bild, dass Pechvogel Marcelo den Ball nach einer Linksflanke von Max Meier per Kopf auf Huntelaar verlängerte, der so das 2:0 erzielen konnte. Als wenn der Brasilianer nicht schon genug Pech hatte. Nun muss er auch noch eine Geldstrafe in Höhe von 40 000 Euro zahlen wegen Fahrens ohne Führerschein.
Für einen der wenigen positiven Momente bei den Hannoveranern sorgte der eingewechselte Allan Saint-Maximin, der mit seinem ersten Bundesliga-Treffer zwischenzeitlich in der 81. Minute auf 1:2 verkürzen konnte. Die Freude über diesen hoffnungsvollen Anschlusstreffer währte gerade mal 41 Sekunden, als Franco di Santo ebenfalls mit seinem ersten Treffer für Schalke mit dem 3:1 alles klarmachte für die Königsblauen. Nach dieser Niederlage wird das Spiel in Hoffenheim zu einem echten Kellerduell. „Das wir ein richtiger Brocken“, blickte Schulz schon voraus. wg/gsd