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Trotz Sané-Schnitte abgerutscht

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Salif Sané setzt zu einem Fallrückzieher an und freut sich über das 2:2. Fotos: Kaletta, Zwing
Salif Sané setzt zu einem Fallrückzieher an und freut sich über das 2:2. Fotos: Kaletta, Zwing

HANNOVER In der letzten Spielminute steuerte Edgar Prib von links allein auf das Wolfsburger Tor zu, hatte nur noch Torwart Diego Benaglio vor sich. Doch der Schweizer Nationalkeeper wehrte den Flachschuss von Hannovers Mittelfeldmann im Fallen noch ab. Das wär´s gewesen: Um Haaresbreite verpasste 96 beim Niedersachsen-Derby in Wolfsburg einen sensationellen Auswärtssieg. So blieb es beim 2:2 bei den „Wölfen“. Ein Mutmacher im Abstiegskampf, obwohl die „Roten“ nach dem 15. sieglosen Spiel und dem HSV-Sieg am Sonntag auf einen Abstiegsplatz abrutschten.

„Ich werde wohl schlaflose Nächte haben“, seufzte Prib, nachdem er seine Siegchance vergeben hatte. Zumindest aber hatte er die letztlich erfolgreiche Aufholjagd der 96er mit eingeleitet. Seine Flanke von links köpfte der nach der Pause für den wieder erfolglosen Spanier Joselu eingewechselte Jimmy Briand in der 47. Minute zum 1:2 ins Wölfe-Gehäuse. Es war das Fanal für die Hannoveraner, sich im Überlebenskampf zurückzumelden. Und dies gelang nach 58 Minuten mit einer eindrucksvollen Einzelleistung: Nach einer Kiyotake-Ecke köpft Wolfsburgs 1:0-Torschütze Bas Dost den Ball nicht weit genug aus dem Strafraum. Hannovers Abwehrmann Salif Sané setzt zu einem Fallrückzieher mit links an – und vom Innenpfosten tropft die Kugel zum 2:2-Ausgleich ins VfL-Tor. Das war eine Sané-Schnitte!

„Mich hat gefreut, wie wir zurückgekommen sind“, meinte der neue 96-Coach Michael Frontzeck, der in der Pause in der Kabine „ein bisschen lauter“ geworden war. „Es bleibt schwer, aber der Klassenerhalt ist machbar.“ Für Frontzeck war es zugleich der erste Punkt mit 96, das nun am kommenden Sonnabend die um die Europa League kämpfenden Bremer erwartet.

Wolfsburg-Trainer Dieter Hecking war nach dem dritten sieglosen Liga-Spiel in Folge angefressen. „Nach der ersten Halbzeit darf man so ein Spiel nicht mehr aus der Hand geben.“ In der ersten Hälfte hatten die „Wölfe“ klar dominiert und waren durch Dost in Führung gegangen. 96-Keeper Zieler bekam den Schuss des Holländers, der seine zweimonatige Torflaute beendete, so hart gegen den Kopf, dass er behandelt werden musste. Daran lag Wolfsburgs 2:0 durch Perisic aber nicht. Er zielte fast genau in den rechten Torwinkel – ein toller Treffer! Erst mit Beginn der zweiten Halbzeit agierte 96 energischer und mit besserer Körpersprache. Dennoch hatte Hannover auch Glück, dass Perisic nur die Latte traf. 96 verteidigte vor dem Wechsel mit großem Engagement gegen die spielstärkeren Wolfsburger, hatte bis dahin nur eine gute Kopfball-Chance durch Joselu, die Benaglio geistesgegenwärtig bereinigte.

„Wichtig ist, dass wir Moral gezeigt haben“, meinte 96-Torwart Zieler. Aus dem erhofften Befreiungsschlag wurde jedoch letzten Endes nichts. Die Hannoveraner gehen jetzt von Dienstag bis Donnerstag in ein Kurztrainingslager, schotten sich vor den Partien gegen Bremen, in Augsburg (das wie Werder auch noch um die Europa League kämpft) und gegen Freiburg ab. haz/gsd

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