Durch das hohe Pressing vernachlässigten die Niedersachsen zu sehr die Defensive, die zeitweise löchrig war wie ein Schweizer Käse. So auch in der 17. Minute, als ausgerechnet Florent Muslija, der erst im Januar von 96 nach Paderborn gewechselt war, mit einem langen Pass auf Links auf die Reise geschickt wurde, Tim Walbrecht vernaschte und aus halblinker Position unhaltbar für Zieler halbhoch ins lange Toreck einnetzte zum 2:0 für die ansonsten eher heimschwachen Paderborner, die erst zwei Siege im eigenen Stadion gefeiert, aber sechs Niederlagen vor heimischem Publikum kassiert haben.
Zur zweiten Halbzeit brachte Dabrowski den überforderten Japaner Sei Muroya und stellte auf Viererkette um, Ochs rückte zurück auf die linke Seite. Paderborn übernahm sofort die Initiative. Und hätte Zieler nicht mit dem Fuß das Leder nach einem Schuss von Kai Pröger, der allein auf ihn zulief, an den Pfosten gelenkt, das Spiel wäre wohl in der 50. Minute vorentschieden worden. Eine Minute später der erste Schuss der 96 durch Maximilian Beier auf das gegnerische Tor, doch stellte dieser kein Problem für den SC-Keeper Jannik Huth dar.
In der 62. Minute wechselten die 96er gleich zwei Mal. Linton Maina kam für Sebastian Stolze und Moussa Doumbouya für Hendrik Weydandt. Und in der 67. Minute brachte Dabrowski für Dominik Kaiser den Holländer Mark Diemers und in der 77. Minute Cedric Teuchert für Beier. Zwar kamen die Gäste nun auch zu Offensivaktionen, doch der Anschlusstreffer sollte nicht mehr fallen. Maina hatte in der 72. Minute noch die beste Chance, als er Huth aus 16 Metern zu einer Parade zwang.
Ansonsten aber verzettelten sich die 96er weiterhin in der Paderborner Abwehr. Den Schlusspunkt unter eine erneut beschämende Leistung der 96er setzte der kurz zuvor eingewechselte Kelvin Ofori, der in der Nachspielzeit für Paderborn noch auf 3:0 erhöhen konnte. wg/gsd