96 bleibt nach 2:1-Erfolg erstklassig

Hannover - Die Begeisterung unter den 49 000 Zuschauern in der restlos ausverkauften HDI-Arena kannte nach dem 2:1 (1:0)-Sieg von Hannover 96 gegen den SC Freiburg im Abstiegsduell der Fußball-Bundesliga keine Grenzen. Am Ende konnten sich die „Roten“ in der Abschlusstabelle sogar noch auf den 13. Platz vorschieben. Der SC Freiburg aber musste in den sauren Abstiegsapfel beißen.
96-Präsident Martin Kind zeigte sich nach dem am letzten Spieltag sichergestellten Klassenerhalt erleichtert. „Ich fühle mich wie befreit. Gezittert habe ich aber nicht, wir kannten die Situation. Wenn es kritisch wird, werde ich immer konsequent. Michael Frontzeck ist in der Trainerfrage unser Ansprechpartner Nummer eins. Der Trainer ist doch der wichtigste Mann. Er ist die erste Schraube, die wir festziehen müssen“, meinte Kind, und führte weiter aus: „Unsere Analyse wird kritisch und konstruktiv sein – aber nicht um des Kritisierens willen. Was können wir aus der Saison lernen? Der Abgang von Lars Stindl tut deutlich weh, ist ein klarer Verlust. Der Abstieg wäre der Super-GAU gewesen.“ Die frühe Führung durch Hiroshi Kiyotake gegen die Breisgauer in der dritten Minute ließ die Arena das erste Mal erbeben. Als dann auch noch Freiburgs Pavel Krmas sechs Minuten vor dem Ende mit einem Eigentor auf 2:0 für 96 erhöhte, stand die Arena Kopf. Zwar ging dass Zittern noch einmal los, als Nils Petersen in der Nachspielzeit das 1:2 erzielte. Doch nach dem Schlusspfiff durch Schiedsrichter Wolfgang Stark gab es kein Halten mehr. Der zu Borussia Mönchengladbach wechselnde 96-Kapitän Lars Stindl wurde von den Fans frenetisch bejubelt. „Erstmal ist pure Freude und Emotion da. Das war einfach sensationell. Ich bin so froh, dass wir das Spiel noch gezogen haben. Es ging nur gemeinsam. Es war eine sensationelle Stimmung im Stadion“, meinte Lars Stindl freudetrunken. Und 96-Torwart Ron-Robert Zieler ergänzte: „Ich spüre erstmal Erleichterung. Trotz unserer langen Negativ-Serie haben wir versucht, immer positiv zu bleiben. Wahnsinn, dass wir mit dem ersten Heimsieg in der Rückrunde den Klassenerhalt klar gemacht haben.“ Und für Innenverteidiger Christian Schulz gibt es keine wichtigeren und dramatischeren Spiele als die gegen Freiburg und vor fünf Jahren gegen den VfL Bochum „Da ist Europa League nur Bonus. In solchen Abstiegs-Spielen steht die Existenz des Vereins auf dem Spiel“, so Schulz. In den fünf Spielen, für die Trainer Michael Frontzeck erst einmal als Nachfolger von Tayfun Korkut verpflichtet wurde, holte er acht von maximal 15 Punkten. „Ich bin sehr stolz, was hier in den letzten Wochen passiert ist“, meinte der erleichterte Frontzeck, der aber nicht weiß, ob es eine Zukunft bei den Roten für ihn gibt. Dabei sollte diese Frage schnell geklärt werden, zumal es wohl keine Zukunft für Sportdirektor Dirk Dufner gibt trotz eines Vertrages bis 2016. Und auch Kapitän Stindl muss ersetzt werden. Er geht bekanntlich für läppische drei Millionen Euro und spielt in der kommenden Saison mit den Gladbachern in der Champions League.