Julian Börner rückte nach seiner Genesung aufgrund einer Corona-Infektion wieder in die Innenverteidigung. Ironie des Schicksals. Er war entscheidend an dieser Niederlage beteiligt.
Aber der Reihe nach: Nürnberg war nach drei Siegen sehr selbstbewusst nach Hannover angereist und bestimmte von Beginn an diese Partie. 96 hingegen gewann so gut wie kaum einen Zweikampf, verlor viel zu schnell den Ball im Mittelfeld und somit selten einmal gefährlich in die Offensive. Und als Mark Diemers in der 26. Minute ein Katastrophenpass zum Gegner unterlief, war Lukas Schleimer mit seinem ersten Tor als Profi zur Stelle und überwand 96-Keeper Ron Robert Zieler mit einem „Kullerball“ zur 1:0-Führung für die Gäste. Die Hausherren aus Hannover, die auf Sebastian Kerk krankheitsbedingt verzichten mussten, hatten durch Cedric Teuchert nach einer halben Stunde eine gute Ausgleichschance, sein Ball aus zehn Metern war aber zu harmlos. Vier Minuten vor dem Halbzeitpfiff traf Schleimer per Kopf nur den 96-Querbalken.
Zwar kam das Team von Trainer Christoph Dabrowski etwas offensiver aus der Halbzeitpause, ohne sich aber zwingende Torchancen erspielen zu können.
In der 53. Minute ein Schuss erneut von Teuchert aus 14 Metern, der aber noch abgeblockt wurde und so kein Problem für Nürnbergs Torwart Christian Mathenia wurde. Mit Lawrence Ennali für Sebastian Stolze und Hendrik Weydandt für den erneut enttäuschenden Lukas Hinterseer, der nach 13 Spielen noch immer auf sein erstes Tor für die Roten wartet, erhoffte sich Dabrowski noch einmal neue Impulse für die Offensive. Daraus wurde indes nichts.
Vielmehr verlegten sich die cleveren Nürnberger nun aufs Konterspiel und wurden dabei noch von Börner unterstützt. Erst spielte der 96-Innenverteidiger einen Fehlpass zu Tom Krauß, der mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, den auch noch der unglückliche Börner zum 0:2 (83.) per Kopf abfälschte, den chancenlosen Zieler überwand. Und beim 0:3 (87.) durch den eingewechselten Erik Shuranov nach einem Sahnepass des ebenfalls eingewechselten Nikola Dovedan hob Börner das Abseits auf.
Anstatt sich mit einem Erfolg gegen die Nürnberger im Kampf um den Klassenerhalt etwas Luft zu verschaffen, ein weiterer Nackenschlag für die Niedersachsen, die am kommenden Samstag auch noch bei den Schalkern spielen müssen. wg/gsd