Noch in der Hinrunde war es vor allem die Defensive, auf die sich die Niedersachsen verlassen konnten. „Wenn du neun Tore kriegst, dann liegt es auf der Hand, wo unsere Problemzone liegt“, legte Leitl den Finger in die Wunde und ergänzte: „Das Positive, was wir uns über die Hinrunde hinweg aufgebaut haben, machen wir uns in drei Spielen fast wieder kaputt.“
Noch im Jubelrausch nach dem 2:0 behaftet, kassierten die Gastgeber postwendend das 1:2 (6.) durch Robert Leipertz. Und in der 23. Minute hatte 96-Abwehrchef Julian Börner einen Blackout. Erst brachte er Zieler, der den Ball so nur unkontrolliert nach vorn schlug und einen Paderborner anspielte, mit einem Rückpass in Bredouille. Als dann Zieler direkt danach das 2:2 verhinderte, foulte Börner an der Torauslinie völlig unmotiviert Leipertz, sodass Schiedsrichter Benjamin Cortus nichts anderes übrig blieb, als auf den Punkt zu zeigen. Der Ex-96er Florent Muslija ließ sich diese Elfmeterchance nicht entgehen und jagte den Ball zum 2:2 in die Tormitte. „Momentan haben wir eine Phase, in der wir viel zu einfach Gegentore bekommen“, sagte Zieler und traf damit den Nagel auf den Kopf. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Teuchert noch eine Riesenchance zum 3:2, doch Paderborns Torwart Jannik Huth verhinderte mit einem Reflex diese Möglichkeit.
Nach dem Wechsel war es erneut Leipertz, der von der Schläfrigkeit der 96-Abwehr profitierte und das Leder nach einer Vorlage vom eingewechselten Maximilian Rohr humorlos aus zehn Metern unter den Querbalken zum 3:2 (55.) jagte. Als dann auch noch Sirlod Conteh vier Minuten nach seiner Einwechslung das 4:2 erzielte, nachdem er Börner davongelaufen war, jubelten nur die 1 200 mitgereisten Paderborner Fans.
Leise Hoffnung auf zumindest einen Punkte kam noch einmal auf, als Maximilian Beier nach einem starken Pass von Fabian Kunze den 3:4-Anschlusstreffer (83.) für Hannover 96 erzielte. Doch am Ende waren drei Tore der Roten zu wenig, um den kompletten Fehlstart in dieses Jahr noch zu verhindern. wg/gsd