Sieg beim Schlusslicht, aber Recken tun sich schwer

Hannover – Pflichtaufgabe erledigt: Die Recken gewinnen 35:34 (17:16) bei Schlusslicht GWD Minden und buchen damit auch den dritten Auswärtssieg in der neuen Saison in der Handball-Bundesliga. Aber das Schlusslicht leistete mit seiner jungen Truppe, in der wegen der vielen verletzten Spieler vier Jungspunde standen, heftige Gegenwehr, so dass die TSV Hannover-Burgdorf vor 1984 Zuschauern bis zum Schluss um die zwei Zähler bangen musste.
Marian Michalczik erzielte an früherer Wirkungsstätte das 1:0 für die Mannschaft von Trainer Christian Prokop. Hannes Feise traf doppelt zum 3:3, doch danach übernahm Minden die Partie, fing mit 6:3 in Front, auch weil sie Hannover mit einer 3-3-Abwehrformation überraschten. „Darauf waren wir unvorbereitet, wir sind nicht ins Tempospiel gekommen“, räumte Recken-Neuzugang Renars Uscins hinterher ein, der acht Treffer zum vierten Saisonsieg beisteuerte. Hannover wirkte unsicher im Spiel nach vorn, lag auch nach einer Viertelstunde 7:10 hinten. „Wir sind nicht bereit, ins Tempospiel zu kommen – das stört mich“, schimpfte Prokop in der ersten Auszeit. „Dafür müssen wir bluten.“ Nur ganz langsam arbeiteten sich die Niedersachsen an die Westfalen heran, Vincent Büchner schaffte beim 12:12 (21.) den Ausgleich, Uscins gelangen in der Folge drei Führungen zum 13:12, 16:15 und zum Pausenstand von 17:16. Der Deutsch-Lette traf auch nach Wiederbeginn doppelt zum 19:16, doch nach 41 Minuten vor der Vorsprung schon wieder weg, als Holpert zum 22:22 ausglich. Doch neben Uscins war auch Hannovers-Rückraum-Riese Vlad Kulesh gut aufgelegt, traf zur erneuten Führung und zum 27:24 für seine diesmal blau-weißen Auswärts-Farben. Aber das Match wurde zum Geduldsspiel, weil auch die Referee-Brüder vom Dorff mehrere Fehlentscheidungen gegen die Recken trafen, wofür sich Prokop nach Protesten Gelb einhandelte. GWD hielt hart und couragiert dagegen und schaffte beim 31:31 tatsächlich nochmals den Ausgleich. Michalczik, Büchner und Kapitän Steinhauser und nochmals der Ex-Mindener Michalczik retteten den Recken jedoch mit ihren letzten Treffern den Auswärtserfolg, der gegen den dezimierten Letzten schwerer fiel als gedacht. haz/gsd