Es ging hin und her, Hannover legte einen Treffer vor, die Kieler glichen aus. 8:7 nach 16 Minuten, dann wieder 9:10. Und andersherum: Der THW legte in der Schlussphase der ersten Halbzeit ein Tor und die Recken glichen bis zum 13:13 durch Hannes Feise, ehe Wiencek und der im ersten Durchgang starke THWer Johansson (6 Tore) zum 15:13 für die Gäste zur Pause einwarfen.
Die zweite Hälfte bot dann Spannung in Reinkultur. Hannover mit dem besseren Start und drei Treffern von Brozovic, Gerbl und Branko Vujovic zum 16:15. Kurz danach pariert Recken-Keeper Ebner einen Siebenmeter gegen Magnus Landin – und auf der anderen Seite scheitert Gerbl an Kiels zweitem Torhüter Tomas Mrkva, der in der Schlussphase zum Kieler X-Faktor werden sollte. Zunächst aber noch die Recken. Und wie! Getragen von den Fans kommen sie in Fahrt, gehen in Führung und bauen sie bis auf 25:21 (50.) aus. Die Zuschauer applaudieren stehend.
Aber dann bringt THW-Coach Jicha Mrkva für Niklas Landin im Kasten – und den recken gelingt in der Offensive fast nichts mehr. Der Rekordmeister spielt seine ganze Routine und Cleverness aus, nutzt die Ballverluste und technischen Fehler der Gastgeber abgezockt aus. Und Jicha lässt mehrfach mit einer 7 gegen 6-Formation angreifen, auch dagegen tut sich Hannover sehr schwer – eine clevere taktische Maßnahme der Holsteiner. Nach dem 25:21 gelangen den Recken in den letzten zehn Minuten nur noch zwei Treffern, während der THW insgesamt noch achtmal erfolgreich war. So setzte sich der große Favorit doch noch durch, die Recken scheiterten letztlich an sich selbst, auch wenn sie sich sehr gut verkauft hatten.
„Gut aussehen bringt keine Punkte“, fasst Marian Michalczik zusammen. „Es war ein enges, packendes Spiel, umso mehr tut die Niederlage weh. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Gegen das Kieler 7 gegen 6 haben wir keine Lösung gefunden, der THW blieb ganz cool.“
„52 Minuten waren wir die bessere Mannschaft, haben dann aber wichtige Bälle verworfen. Da fehlte uns die Coolness im Abschluss, das tat weh“, meinte Kreisläufer Justus Fischer.
Hannover: Quenstedt (11 Paraden, 28 Gegentore), Ebner (1 Parade, 1 Gegentor) – Vujovic (4), Mävers, Uscins, Pevnov, Kuzmanovski (1), Steinhauser, Michalczik (2), Kulesh 2), Edvardsson, Gerbl (8/1), Brozovic (4), Fischer (3), Feise (2), Büchner (1). haz/gsd