TVB-Coach Roi Sanchez, einst Co-Trainer bei den Recken, nimmt nach dem 10:4 schon seine zweite Auszeit, um sein Team neu einzustellen. Aber die Hannoveraner sind kaum aufzuhalten. Es läuft weiter, endlich mal bei den Gastgebern. Aber die Stuttgarter sind letztlich auch zu harmlos. Nachdem sie auf 8:14 „heran“ waren, legen die Recken vor der Halbzeit noch mal nach. Rechtsaußen Johan Hansen, Filip Kuzmanovski und Evgeni Pevnov treffen zur klaren 18:9-Pausenführung. „Ihr macht das richtig gut, Jungs, aber wir dürfen sie nicht rankommen lassen“, sagt Prokop in seiner ersten Auszeit nach gut 40 Minuten. Da führen seine „Jungs“ schon 25:15 – „anbrennen“ kann da nichts mehr, auch wenn Hansen mit dem einzigen Recken-Siebenmeter an TVB-Keeper Pesic scheitert. Es bleibt bis zum Schluss bei plus/minus zehn Toren Vorsprung, am Ende wird es ein lockerer Sieg.
Für Recken-Coach Prokop ist es schließlich „ein sehr verdienter Sieg. Wir haben eine Reaktion gezeigt, ein klares Statement gesetzt. Aber jetzt ist es wichtig nachzulegen.“ Die „taktische Umsetzung“ sei gut gewesen, der „höchste Einsatz“ ebenfalls. Prokop: „Wir sind bereit, uns weh zu tun.“ TVB-Kollege Roi Sanchez war geplättet: „Wir haben schon schlecht angefangen, das war enttäuschend. Mit der offensiven 6:0-Deckung der Recken sind wir nicht klargekommen.“
„Wir haben ein Ausrufezeichen gesetzt, das Spiel diktiert und Stuttgart die Stärken genommen“, atmete Sportchef Sven-Sören Christophersen durch. „Die Deckungsleistung war entscheidend.“ „Es war schon Druck auf dem Kessel, aber wir haben uns nicht kirre machen lassen“, kommentierte der wegen Corona (falscher Test!) verhinderte Jung-Nationalspieler Veit Mävers. „Das war eine seriöse, engagierte Leistung. Wir haben die Leidenschaft aufs Feld gebracht, wollten unbedingt gewinnen.“
Umso härter sind jetzt die beiden folgenden Auswärtsspiele. Die Recken müssen am kommenden Donnerstag zu Spitzenreiter Magdeburg und nach Berlin.
Recken: Ebner (9 Paraden), Lesjak – Cehte 2, Roscheck, Martinovic 5, Mävers 5, Hansen 4, Pevnov 4, Kuzmanovski 9, Ehlers, Krone, Edvardsson 1, Brozovic, Feise, Ayar, Büchner 3.
Beste Stuttgarter: Lönn 4, Zieker 4/3, M. Häfner 3, Weiß 3, Nicolaus 3. haz/gsd