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Mühsam: Recken gewinnen gegen Erlangen

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Handballer beim Wurf
Jannes Krone kommt in dieser Szene zum Wurf und erzielt einen seiner beiden Treffer für die Recken. © Kaletta

Hannover - Mit einem großen Kraftakt haben die Recken ein schon verloren geglaubtes Spiel aus dem Feuer gerissen und den HC Erlangen beim vorletzten Heimauftritt vor 2981 Zuschauern noch mit 28:27 (10:13) bezwungen. So glücklich haben die Recken in dieser zu Ende gehenden Saison noch nie gewonnen: 22 Sekunden vor Schluss traf Filip Kuzmanovski von der Mittelinie ins leere Tor des HC erlangen, nachdem die Franken bei ihrem vorletzten Angriff den Ball verdaddelt hatten. Es war die erste Führung der Hannoveraner im gesamten Spiel. Die letzte Offensive der Gäste mit Simon Jeppsons Wurf überstand das Prokop-Team dann unbeschadet.

„Ein glücklicher Sieg“, räumte auch der Recken-Coach unumwunden ein. Zu verdanken sei er „der Energie in den letzten 20 Minuten“ gewesen. „Da waren wir zielstrebiger und konsequenter“, so Prokop. „Erst nach dem letzten Wurf von Jeppson habe ich an den Sieg geglaubt“, meinte auch Sportchef Sven-Sören Christophersen. „Mit den Fans im Rücken hatten wir ein Quäntchen mehr Glück. Keiner bei uns lässt die Saison ausrollen.“
Zur Halbzeit war mit einer solchen Wende kaum noch zu rechnen. Von Anfang an gerieten die Recken (ohne Torwart Lesjak, Roscheck und Hanne) in Rückstand, kassierten wieder einmal ganz schnell zwei Gegentore. Zwischen der 10. bis 30. Minute zeigten Kapitän Böhm & Co. einen enttäuschenden Auftritt mit schwacher Angriffs- und Abwehrleistung, lagen beim 6:11, 7:12 und 8:13 zu Recht fünf Tore hinten. „Wir hatten eine schlechte Chancenverwertung, die Halbzeit-Ansprache war nicht schön“, berichtete Coach Prokop. Pfiffe der Fans am Ende des ersten Durchgangs waren nicht zu überhören.
„Auch der Start in die zweite Halbzeit war katastrophal“, beschönigte der Recken-Trainer nichts. Wieder lag sein Team 11:15 zurück. Aber die Hannoveraner gaben nicht auf, kämpften sich mühsam wieder heran. 15:17 nach 40 Minuten, 18:19 nach 45 und dann traf Kuzmanovski nach 47 Minuten zum ersten Ausgleich beim 20:20 überhaupt. Von da an legten die Franken bis zum Schluss immer einen Treffer vor, wobei vor allem HCE-Toptorschütze Christoph Steinert drei Siebenmeter verwandelte – und die Recken glichen jeweils wieder aus. 
Was für ein Krimi: Der nach der Pause starke Ivan Martinovic egalisierte jeweils zum 26:26 und 27:27. Auch eine Strafzeit gegen Linksaußen Hannes Feise beeindruckte die Recken nicht. Erlangen verdaddelte beim vorletzten Angriff den Ball, Kuzmanovski warf ihn von der Mittelinie ins leere HCE-Tor, weil Schlussmann Klemen Ferlin seinen Kasten wegen einer Zeitstrafe gegen Johannes Sellin verlassen hatte. So wurde der Kuzmanovski mit seinem sechsten Treffer zum Glücksritter für die Gastgeber.
„Wir waren 59:40 Minuten dominant“, meinte HCE-Trainer Raul Alonso, „aber am Ende waren wir nicht abgeklärt genug.“ In die gleiche Kerbe schlug auch Erlangens Kreisläufer Tim Zechel: „Wir sind selbst schuld, dass das Spiel noch gekippt ist.“ Hannovers Geburtstagskind Feise (wurde 26): „Wir haben uns dafür belohnt, dass wir drangeblieben sind.“ 
Am Donnerstag bestreiten die Recken das letzte Auswärtsspiel bei Abstiegskandidat TuS Nettelstedt-Lübbecke, ehe am Sonntag (15.30 Uhr, ZAG-Arena) die Saison mit dem Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig beendet wird.
Recken: Ebner, Wernlein – Cehte 2, Martinovic 6, Mävers 3, Hansen 3/2, Pevnov, Kuzmanovski 6, Böhm 1, Krone 2, Edvardsson 3, Brozovic 2, Fischer, Feise 2, Ayar, Büchner 1. Beste HCE-Torschützen: Steinert 8/4, Zechel 5.   haz/gsd

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