Von Rasta-Zöpfchen bis Vokuhila
Fotostory: Die schrecklichsten Fußballer-Frisuren der letzten Jahrzehnte
Afro, Irokese und Vokuhila: Wilde Mähnen gab es auf dem Fußballfeld schon immer. Ob Jugendsünde, Kult-Frise oder Fashion-Fail - die Fotostory zeigt wahre Style-Ikonen.
Jede Generation hat ihre Jugendsünden - vor allem die der modischen Natur. Und das Fußballfeld ist seit jeher nicht nur Schauplatz für das Talent, sondern auch für das Stilbewusstsein der Spieler. Logisch, dass sich da im Wandel der Zeit so einige Frisuren-Fails auf dem Platz gezeigt haben. Deshalb jagt in der großen Fotostory ein Fauxpas den nächsten! Man möchte ja meinen, jeder furchtbare Trend geht irgendwann einmal zu Ende - doch nicht nur der berühmt-berüchtigte „Vokuhila“ („vorne kurz, hinten lang“) taucht immer wieder auf.
Werner Lorant
Unter Strom stand Werner Lorant wohl immer: Nicht nur sein Gemüt, sondern auch seine „Frise“ wirkte stets elektrisiert. Zuerst grau, dann weiß - stand sein borstiges Haar wie ein Helm stets straff nach oben. So manchen erinnerte Lorants Style so sogar an den wirren Doc Brown aus „Zurück in die Zukunft“.
Mesut Özil
Nach diesem Fauxpas war Mesut Özil schnell wieder beim Friseur: Die auffällige Blondierung resultierte angeblich aus einer verlorenen Wette. Den Arsenal-Mittelfeldspieler verlor man 2019 so zumindest im Stadion nicht so schnell aus den Augen.
Mats Hummels
Ähnlich erging es scheinbar Mats Hummels: Eine verlorene Wette zwang ihn ebenfalls zur radikalen Typ-Veränderung. Blond ging der deutsche Nationalspieler allerdings nur für kurze Zeit durchs Leben - für eine Überraschung sorgte er 2016 beim Spitzenspiel zwischen dem FC Bayern und dem RB Leipzig aber allemal.
Mesut Özil II
Die blondierten Haare sollten nicht der einzige modische Fehlgriff von Mesut Özil sein. Schon in der Jugend griff er mit blondiertem Vokuhila daneben. Dass der Look damals aber durchaus „angesagt“ war, zeigt sein Gegenspieler von der damaligen U19 des FC Bayern. Alexander Benede hatte nämlich den gleichen Style-Einfall. Oder den gleichen Friseur.
Danny Latza
Generell war die Frisur beim FC Schalke recht beliebt. Auch Danny Latza hat den Vokuhila getragen. Mit im Bild übrigens die Schalke-Legenden Orlando Engelaar und ein sehr junger Ralf Fährmann mit ebenfalls schwierigem Haarschnitt.
Mike Werner
„Wenn man vor dem Spiegel steht und sich schön findet, wieso sollte man dann seine Frisur ändern?“, soll der Hansa Rostock-Abwehrmann Mike Werner einst seinen eigenwilligen Look kommentiert haben. Sein auftoupierter, goldblonder Vokuhila und der passende „Oliba“ sorgten immer wieder für Spott.
Ivan Perisic
Bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 bekannte Ivan Perisic Farbe - rot-weiß-kariert war schließlich nicht nur das Trikot des kroatischen Nationalspielers.
Werner Schneider
313 Bundesliga-Spiele, 18 Tore und eindeutig Kind der 1970er Jahre: Der Ex-Duisburger Werner Schneider hat sich mit dieser jugendlichen Fashion-Sünde eindeutig einen Platz in der Fotostory verdient.
Gervinho
2009 sinnierte die Sport-Welt über Gervais Yao Kouassis Styling. Wollte der Neuzugang des OSC Lille so etwa eine zu hohe Stirn kaschieren? Gervinho ist den Rasta-Zöpfen treu geblieben - vom unbequemen Haarband hat er sich allerdings inzwischen längst verabschiedet.
Kevin Großkreutz
Das „Sommermärchen in Dortmund“ bleibt wohl auch wegen dieser Aktion für immer in Erinnerung: Kevin Großkreutz hatte schon Wochen vorher angekündigt, sich die Haare wachsen und sich eine Glatze schneiden zulassen - sofern der BVB Meister wird. Gesagt, getan: Der Schlusspfiff initiierte 2011 den Kahlschlag.
Felix Magath
Stupsnäschen, etwas Flaum am Kinn und eine zottelige Mähne - Hätten Sie ihn erkannt? Mit dieser „Matte“ spielte Felix Magath 1975 beim 1. FC Saarbrücken!
Radja Nainggolan
Glatze plus Irokese plus blondierte Mini-Zöpfchen - und fertig ist Radja Nainggolans wilder Style. Ein Hingucker war das in der UEFA Champions League 2016 allemal! Der „Ninja“ ist eben bekannt für seine ausgefallenen Looks.
Kyle Beckerman
„Er sieht aus wie ein schmuddeliger Hippie – und das macht mich verrückt“, soll einer seiner weiblichen Fans einmal schmachtend gesagt haben. Offenbar kamen Kyle Beckermans Dreadlocks bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien zumindest bei so mancher Dame gut an.
Ethan Ampadu
Als zottelig und verfilzt ließ sich längere Zeit auch die Frisur des Mittelfeldspielers Ethan Ampadus beschreiben. Inzwischen ist die Dreadlock-Mähne ab und durch einen pflegeleichteren Look ersetzt.
Eike Immel
Geföhnt, toupiert oder einfach nur Natur-Wuschel? Bei der wilden „Frise“ des deutschen Nationalspielers Eike Immel war man sich da nie ganz sicher.
Jiří Němec
Es sind die 1990er Jahre: Der letzte Schrei sind lange Jahre - vor allem auch bei Männern. Den Trend hat der Schalker Jiří Němec allerdings nicht sehr lange durchgezogen - ein Vokuhila löste die Walle-Mähne ab.
Rudi Völler
Zugegeben, die Frisuren der damaligen Nationalspieler lassen aus heutiger Sicht allesamt zu wünschen übrig. Doch einer sticht durch seine prachtvollen, blonde Locken besonders hervor: Rudi Völler (ganz rechts im Bild). Kein Wunder also, dass ihm die Minipli-Dauerwelle sogar einen Spitznamen einbrachte. „Tante Käthe“ wurde Völler wegen seiner fulminanten Haarpracht genannt.
Taribo West
Mut zur Farbe hatte Taribo West: Die Zöpfe des Ex-Lauterers wechselten meist passend zum Trikot die Farbe. Von grün bis rot und blau war alles dabei - besonders auffällig war der nigerianische Nationalspieler bei der Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich unterwegs.
Wolfgang Rausch
Lange bevor der „Mustache“ sein Revivial erlebte, war Wolfgang Rausch (unten links im Bild) schon für seine „Rotzbremse“ bekannt. Als Neuzugang beim FC Bayern war er 1977 also nicht nur aufgrund seines Talents, sondern auch wegen dem „Oliba“ mit den aufgezwirbelten Enden im Gespräch.
Oliver Kahn
Lange vor dem FC Bayern und lange vor der deutschen Nationalmannschaft machte Oliver Kahn als Torwart des Karlsruher SC noch keinen besonders einschüchternden Eindruck. Fast engelsgleich wirkt er mit der goldenen Haarpracht - kaum zu glauben, dass er zehn Jahre später den Spitznamen „Titan“ erhalten sollte.
Torsten Frings
David Beckham standen sie zwar weitaus besser, doch auch Torsten Frings trug 2007 die angesagten „Cornrows“. Wie der Bremer Mittelfeldspieler später erzählte, hatten seine Töchter ihn im Mallorca-Urlaub zu den Rasta-Zöpfchen ermutigt.
Karl-Heinz Bührer
Die 1980er Jahre offenbaren sich an diesem Beispiel vom allerfeinsten: Karl-Heinz Bührer vom SV Waldhof Mannheim setzte 1983 stilecht auf Turmfrisur und Schnauzbart.
Pepe
Da standen ihm plötzlich die Haare zu Berge: 2014 entschied sich Pepe nicht aus Frust, sondern aus freien Stücken, für diese eigenwillige Frisur. So schnell wie die wilde Kreation gekommen war, verschwand sie damals aber auch wieder. Zum Glück!
Michael Eggert
Und wieder ein Prachtexemplar aus dem Fußball-Archiv: Beim VfL Bochum trug Michael Eggert 1977 seine pure Lockenpracht zur Schau - den Schnäuzer trug er Ton in Ton.
Martin Zeman
Nicht zu übersehen war der Tscheche Martin Zeman, als er 2015 in knalligem Pink für den FC Sion über das Feld fetzte. Quirlig ist eben nicht nur die Spielweise des Mittelfeldspielers, sondern auch sein Style.
Norbert Ringels
Er wird wohl kaum jede Nacht mit Lockenwicklern verbracht haben: Aber setzte der Gladbacher Norbert Ringels 1980 eigentlich auf Natur- oder Dauerwelle?!
Paul Breitner
Dieselbe Frage hätte man in den 1970er und -80er Jahren auch Paul Breitner (rechts im Bild) stellen können. Schnurrbart und Wuschel-Mähne, später dann sogar Vollbart - der FC Bayern-Spieler galt nicht nur optisch als Rebell. Für ein Foto posierte er etwa vor einem Bild des chinesischen Staatschefs Mao Tse-Tung und mit seinem FCB-Kollegen Uli Hoeneß (links im Bild) warb er schon 1973 für Bademode und Unterwäsche.
Arturo Vidal
Symmetrisch nahezu perfekt: Arturo Vidals Signature-Frisur ist der hauchdünne Irokese. Kunstvolle Muster lässt er sich zudem auf dem Rest seines Kopfes rasieren.
Ronaldo
Zu Ronaldos Dauer-Look wurde diese Haar-Kreation aus dem Jahr 2002 zum Glück nicht. Ob er die eigenwillige Frisur zur damaligen Fußball-Weltmeisterschaft heute bereut?
Lothar Huber
Es waren die wilden 70er! Lothar Huber von Borussia Dortmund stand das Jahrzehnt 1975 direkt ins Gesicht geschrieben: Seitenscheitel und Mega-Koteletten bis zu den Mundwinkeln - ein Jahr später ließ er sich noch dazu einen Pracht-Schnäuzer stehen.
Vágner Love
Über Jahre trug der Basilianer Vágner Love seine blauen Rasta-Zöpfe - und bekannte sich so sogar rein optisch zu seinem Stamm-Verein, dem ZSKA Moskau. Und dabei heißt es doch schon im Sportunterricht in der Schule: „Schmuck ablegen und Haare zusammenbinden...“
Samir Nasri
No prizes for guessing who @SamNasri19 is backing for @CapitalOne_Cup glory... 🔵🏆🔵 #cityatwembley pic.twitter.com/zj0e5865LG
— Manchester City (@ManCity) February 26, 2016
Ganz auf blau - besser gesagt auf „skyblue“ - setzte auch Samir Nasri. Auf dem Platz trug er quasi von Kopf bis Fuß die Farbe seines Clubs Manchester City.
Günter Keute
Vorne hoch, hinten lang. Oben hell, unten dunkel. So stilbewusst zeigte sich Günter Keute 1982 bei Eintracht Braunschweig.
Serkan Calik
Jede Generation geht ihre eigenen Fashion-Sünden - nicht ganz, denn so mancher Trend hält sich offenbar hartnäckig. Bei Rot-Weiss Essen trug Serkan Calik 2006 den „Vokuhila 3.0“.
Marko Arnautovic
Die Hipster-Trendfrisur hat auch Fans in Österreich: Als einer der Ersten sprang auf Marco Arnautovic auf den Zug auf und trug das Mini-Knötchen, den „Man-Bun“, auf dem Feld.
Bruno Labbadia
Der Klassiker: Bruno Labbadia fühlte den berühmt-berüchtigten Vokuhila 1987 beim Hamburger SV wie kein anderer. Anders als viele Altersgenossen hat er sich allerdings rechtzeitig von der modischen Jugendsünde verabschiedet.
Karl Del‘Haye
Vor dem Vokuhila war der Topfschnitt: Karl Del‘Haye (rechts im Bild) trug ihn stolz samt Schnäuzer während seiner gesamten aktiven Fußballkarriere. Von 1980 bis 1885 spielte er beim FC Bayern gemeinsam mit Klaus Augenthaler, dessen damalige Frisur ebenfalls nicht von schlechten Eltern war.
Del‘Haye bleibt sich treu
Der Schnäuzer durfte gehen, der Topfschnitt aber blieb. So bewahrt sich Gladbach-Legende „Kalle“ offenbar seine Jugendlichkeit.
Stephan El Shaarawy
Als Sohn eines ägyptischen Vaters und einer schweizerisch-italienischen Mutter bekam Stephan El Shaarawy beim AC Milan den Spitznamen „Pharao“ verpasst - mit einem extravaganten Igel-Irokesen hat sich der Nachwuchsstar 2013 mit ganz viel Gel quasi selbst gekrönt.
Bastian Schweinsteiger
Als Bastian Schweinsteiger noch „Schweini“ hieß, trug auch er seinen „Iro“ mit Stolz: Nach dem Konföderationen-Cup bat Bayern-Manager Uli Hoeneß dann den 21-jährigen Nachwuchsstar dringend, einen Friseur aufzusuchen. Der tat zwar wie ihm geheißen, dennoch wurde der weißblonde Gel-Igel zur Kult-Frisur.
Günter Netzer
Günter Netzer wie er leibt und lebt! Die Dinge muss man nun mal so nehmen, wie sie fallen, dachte sich der deutsche Nationalspieler wohl auch, als er Anfang der 1970er Jahre sein Haar von links nach rechts scheitelte.
Das Netzer-Markenzeichen: Der Scheitel
Und der Ex-Profi hängt an seinem Style: Bis heute hat sich an der kontrovers diskutierten „Frise“ des ehemaligen ARD-Experten merklich nichts verändert - vielmehr ist sie inzwischen sein Markenzeichen geworden.
Kingsley Coman
Nicht nur Günter Netzer trägt seine Frisur als Markenzeichen: Immer wieder zierte Kingsley Comans Nacken ein kleines, perlen-besetztes Zöpfchen.
Pierre Littbarski
Was für eine Matte! Wer an Pierre Littbarski denkt, kommt an den 1980er Jahren nicht vorbei. Vorne kurz, hinten lang, den Klassiker trug der Kölner lange Zeit.
„Iggy Pop“ Stefan Effenberg
Stefan Effenberg (links unten auf dem Bild) galt 1990 als „Iggy Pop“ der Fußballszene. Damals wusste noch niemand, dass er Skandale wie Titel sammeln würde - so setzte er nicht nur auf ausgefallenen Kopfschmuck, sondern auch auf andere optische Highlights. 2000 wurde er vom FC Bayern* abgemahnt, weil er statt im Klub-Anzug in roter Lederhose und Cowboystiefeln auf der Weihnachtsfeier erschien.
Stefan Effenberg lässt den „Tiger“ auch optisch raus
Absoluter Frisuren-Fauxpas oder einfach nur verrückt? 1994 ließ sich der ehemalige Mittelfeldmann von Bayern und Mönchengladbach sein Markenzeichen, den „Tiger“, in den Hinterkopf färben. Exzentrisch war „Effe“ ja schon zuvor, doch hier ging er optisch zum Angriff über.
Paul Pogba
Auf Animal-Print setzte auch Paul Pogba: Zu seiner Juve-Zeit fand der Franzose Leoparden-Muster offenbar tierisch-gut.
Christian Ziege
Auf dem Foto des FC Bayern oben wirkt Christian Ziege verglichen mit „Iggy Pop“ Stefan Effenberg ja noch ganz brav - doch 2002 griff auch er zu einer verrückten Frisuren-Idee. Mit einem Irokesen-Schnitt in Schwarz - Rot - Gold bewies Ziege Heimatliebe.
Jérôme Boateng
Es gibt wohl keinen Look, den Frisuren-Fan Jérôme Boateng noch nicht ausprobiert hat. Hier hat sich der FC Bayern-Spieler aber gehörig im Farbkasten vergriffen. Ob wieder mal eine Wette Grund für das modische Malheur war?
Wolfgang Fahrian
Was für eine Matte! Den wilden Zeitgeist des Jahres 1973 verkörperte Wolfgang Fahrians Look beim SC Fortuna mehr als perfekt.
George Best
Ob sich wohl Wolfgang Fahrian damals Inspiration in England geholt hat? George Best (links im Bild) - heute Fußball-Legende von Manchester United - wurde nicht nur wegen seines Namens als „der fünfte Beatle“ bezeichnet. Mit seiner Haarpracht galt der Nordire 1973 als Trendsetter.
Abel Xavier
Als Spieler konnte Abel Xavier 2004 bei Hannover 96 nicht überzeugen, sodass er den Verein schon nach wenigen Monaten wieder verließ. Langweilig wurde es den Niedersachsen aber zumindest in Sachen Frisur mit dem Portugiesen bestimmt nicht.
Ewald Lienen
Gesund, glänzend und in leichte Wellen gelegt: Ewald Lienen hätte 1980 wohl auch als Shampoo-Model arbeiten können - wäre da nicht der struppige Bart am Kinn des Gladbachers* gewesen!
Harald Konopka
Harald Konopka brachte es auf insgesamt 352 Bundesliga-Spiele, die meisten davon für den 1. FC Köln*. Dabei wurde sein Gesicht von zwei breiten, schwarzen Balken dominiert - einem Schäutzer und einer Mono-Braue der Extraklasse.
Kylian Mbappe
Das Fußballfeld bleibt wohl auch in Zukunft Show-Bühne für die wildesten Haar-Kreationen. Der Beweis: Erst im Dezember 2020 ist Kylian Mbappe auf den Schlumpf gekommen.
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