Schwerpunkt-Ermittler in Niedersachsen gegen Clankriminalität starten diese Woche: Dezentral und mit regionaler Kenntnis
Clankriminalität ist eines der Schwerpunkt-Themen für Staatsanwaltschaft und Polizei in Niedersachsen. Passend dazu starten diese Woche Schwerpunkt-Ermittler ihre Arbeit, um gezielter dagegen vorgehen zu können.
- Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften beginnen am Donnerstag ihre Arbeit.
- Laut Justizministerin braucht es für die effektive Verfolgung von Clankriminalität Kenntnis regionaler Gegebenheiten.
- Zur Vernetzung der Ermittlungen wird ein Koordinator in der Generalstaatsanwaltschaft Celle eingesetzt.
Hildesheim - Im Kampf gegen Clankriminalität beginnen am Donnerstag Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften in Braunschweig, Hildesheim, Osnabrück und Stade ihre Arbeit. „Wir stellen uns mit den vier Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften bewusst dezentral auf. Für die effektive Verfolgung von Clankriminalität bedarf es in Niedersachsen der Kenntnis regionaler Gegebenheiten“, teilte Justizministerin Barbara Havliza (CDU) am Montag in Hildesheim mit.
Jeweils zwei zusätzliche Staatsanwälte sollen sich an den dortigen Ermittlungsbehörden um Clankriminalität kümmern. Bei der Generalstaatsanwaltschaft Celle wird ein Koordinator eingesetzt, der für die deutschland- und europaweite Vernetzung der Ermittlungen zuständig sein wird.

Das Gefährliche an der Clankriminalität ist laut Justizministerin auch der Eindruck der Bürger: „Da gibt es Kriminelle in unserem Land, die können machen, was sie wollen und keiner tut etwas.“ Dieses Gefühl dürfe sich in einem Rechtsstaat auf keinen Fall verbreiten.
Als erstes Bundesland erstellt Niedersachsen bereits seit 2013 ein separates Lagebild zur Clankriminalität. Seit März 2018 geht die Polizei im Land mit einer einheitlichen Konzeption gegen kriminelle Clans vor. Dabei geht es unter anderem darum, konsequent gegen jegliche Form von Kriminalität anzugehen, Autos zu beschlagnahmen und durch Verbrechen erlangtes Vermögen abzuschöpfen.