Startdatum bekannt: Am LNG-Terminal Wilhelmshaven soll bald Gas fließen

Das LNG-Terminal in Wilhelmshaven wurde fertiggestellt. Nun ist ein Datum bekannt, wann zum ersten Mal Gas am Anleger ins deutsche Erdgasnetz fließen soll.
Update vom 10. Dezember 2022 um 10:27 Uhr: Am 22. Dezember 2022 soll zum ersten Mal Gas am ersten deutschen LNG-Terminal fließen. Laut einer veröffentlichten Marktmitteilung des Gasimporteurs Uniper werde an dem Tag die Inbetriebnahmephase des Spezialschiffs „Hoegh Esperanza“ beginnen. Das Schiff werde laut Mitteilung in den nächsten Jahren das mit LNG-Tankschiffen angelieferte Flüssigerdgas (LNG) wieder in Gas umwandeln und an Land pumpen. Die „Hoegh Esperanza“ kann darüber hinaus auch selbst große Mengen LNG transportieren. Mitte Dezember wird die „Hoegh Esperanza“ mit rund 170 000 Kubikmetern LNG an Bord voll beladen in Wilhelmshaven erwartet.
In der Inbetriebnahmephase werde das Schiff täglich zwischen 15 und 155 Gigawattstunden Erdgas in das Gasnetz abgeben. Das Gas stehe dem Markt zur Verfügung, sagte ein Uniper-Sprecher laut der dpa am Freitag. Zur offiziellen Inbetriebnahme am 17. Dezember werden unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) erwartet.
Update vom 15. November 2022: Der erste deutsche Anleger für ein LNG-Terminal wurde in Wilhelmshaven fertiggestellt. In rund einem Monat soll ein beladenes Spezialschiff, eine sogenannte schwimmende Speicher- und Regasifizierungsanlage (FSRU), an dem Landungsplatz anlegen. Das geht laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) veröffentlichten Mitteilung von Niedersachsen Ports hervor. „Die frühzeitige Entscheidung, Wilhelmshaven als Drehscheibe für LNG-Importe zu wählen, war richtig“, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) anlässlich der Eröffnung am Dienstag, dem 15. November 2022. Laut Umweltminister Niedersachsens, Christian Meyer (Grüne) soll der neue Anleger einen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Niedersachsen und in Deutschland leisten. Ziel sei eine schnelle Umstellung auf grüne Gase und eine Verringerung von Importen fossiler Energie. Trotz Eröffnung des LNG-Terminals und vollem Gasspeicher ist die Gasversorgung im Winter Wissenschaftlern zufolge bedroht.
Erstmeldung vom 28. Oktober 2022: Wilhelmshaven – Deutschland muss unabhängiger von russischem Gas werden. Um genau dieses Ziel zu erreichen, entsteht derzeit ein sogenanntes LNG-Terminal in Wilhelmshaven in Niedersachsen. Läuft alles nach Plan, wird hier schon im Dezember 2022 das erste Schiff mit Flüssiggas anlanden. Doch es mehren sich die Einwände gegen den Betrieb, rund 300 sollen es laut Behördenangaben sein, berichtet die Nachrichtenagentur dpa.
LNG-Terminal Wilhelmshaven: Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz prüft Einwendungen nun
Denn im Zuge des wasserrechtlichen Erlaubnisverfahrens für das Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) in Wilhelmshaven sind bei der zuständigen Behörde rund 300 Einwendungen eingegangen. Die meisten Einwendungen thematisierten das vom Betreiber Uniper beabsichtigte Einleiten von mit Bioziden behandeltem Abwasser des Terminalschiffes „Höegh Esperanza“ in die Nordsee, teilte eine Sprecherin des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit. Die in dem Verfahren verkürzte Frist für Einwendungen von Verbänden und Personen war in der Nacht zum Donnerstag abgelaufen. Der NLWKN sichte und prüfe jetzt alle Einwendungen, sagte die Sprecherin.
Uniper beabsichtigt, jährlich bis zu 178 Millionen Kubikmeter mit Bioziden behandelte Abwässer des Schiffes in die Nordsee einzuleiten. Umweltverbände befürchten, dass die Konzentration zu hoch ist und sehen Gefahren für die Nordsee und das Wattenmeer. Sie kritisieren zudem, dass die Genehmigung ohne Befristung beantragt wird. Demnach könnten die Abwässer bis zum Jahr 2043 eingeleitet werden.
LNG Terminal Wilhelmshaven: Deutschland will unabhängiger vorn russischen Gaslieferungen werden
Um unabhängiger von Gaslieferungen aus Russland zu werden, soll von Dezember an in Wilhelmshaven LNG an dem schwimmenden Terminal umgeschlagen werden. Anvisiert ist früheren Angaben zufolge ein Umschlag bis zu 7,5 Milliarden Kubikmetern Erdgas pro Jahr – das sind etwa 8,5 Prozent des deutschen Gasbedarfs. Dazu wird die bestehende Umschlaganlage Voslapper Groden ertüchtigt. Über die wasserrechtliche Erlaubnis entscheidet der NLWKN. Für andere Teile des Terminals, etwa die Ausbaggerung der Zufahrt, liegen Planfeststellungsbeschlüsse bereits vor. (mit dpa-Material)