Ganz in den Bann gezogen

„Ich liebe Drachen und mystische Dinge“, erklärt Merle. „Als ich bei der Suche nach einem Praktikumsplatz auf die Website des Theaters der Nacht gekommen bin, hat es mich sofort in den Bann gezogen“, berichtet die 21-Jährige, die „Szenografie – Kostüm – Experimentelle Gestaltung“ studiert.
Im Oktober begann sie das Praktikum in Northeim, im Januar hat sie es noch einmal um einen Monat verlängert, denn die Faszination des Theaters hat sie nicht losgelassen. Inzwischen wohnt sie sogar in der „Räuberhöhle“, dem Gästezimmer des Theaters, und entwickelt schon jetzt Ideen, wie sie auch in Zukunft, wenn sie wieder im Studium ist, weiterhin mit den Theaterleitern Ruth und Heiko Brockhausen zusammenarbeiten kann. Doch bevor sie Northeim verlässt, hat Smalla noch eine ganz besondere Ausstellung vorbereitet, die am Donnerstag, 17. Januar, um 17 Uhr im Theater der Nacht eröffnet wird. Gleich zu Beginn ihrer Praktikumszeit kam die Idee auf, den großen goldenen Rahmen im Foyer mit einem in Acryl gemalten Bild zu bestücken, dass die persönlichen Eindrücke im Theater zeigen sollte. Daraus hat sich im Verlauf ihres Aufenthalts eine ganze Serie entwickelt. „In jedem Bild ist mindestens eine Inszenierung versteckt“, berichtet Smalla, die in jeder Arbeit auch eine kleine Überraschung integriert hat. Da lässt sich der Laternenfisch umdrehen und zeigt die Laterne mal erleuchtet, mal erloschen oder der Drachen, der unter dem Theater schläft, lässt sich hinter einem Vorhang verbergen. Es gibt viel zu entdecken und der Betrachter spürt die Faszination, die Smalla zum Ausdruck bringt. Auch im Stil der Malereien passt sich die Künstlerin ihrem Umfeld an. „Ich bin sehr aufgeregt, denn dies ist meine erste Ausstellung, die ich allein mache. Ich hoffe, die Besucher werden verzaubert von den Bildern“, lädt sie ein, zur Eröffnung zu kommen und sich von ihrer Begeisterung für das Theater der Nacht anstecken zu lassen. Zur Vernissage wird Heiko Brockhausen Dudelsack spielen und es gibt einen Sektempfang. „Nocturnarium“ lautet der Titel, der die Arbeiten verbindet. Ein Nocturnarium ist ein Nachttierhaus im Zoo, erklärt sie. Solche nachtaktiven Tiere finden sich zum Teil auch auf den Arbeiten wieder. „Doch damit alles nicht zu heroisch klingt, habe ich den Titel auf den Kopf gestellt“, erklärt sie, dass sie sich nicht immer zu Ernst nimmt. Die Bilder sind bis zum 30. April während der Öffnungszeiten des Cafés donnerstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr und zu den Vorstellungen anzuschauen und können auch käuflich erworben werden. Rückblickend auf ihre Zeit in Northeim, erinnert Smalla sich besonders gern an die „Nacht der Hexen“. „Das war pure Magie“, schwärmt sie. Aber auch ein Auftritt im Höhlenerlebniszentrum hat sie begeistert. „Da durfte ich in die tollen Nortlantis-Kostüme schlüpfen“. Insgesamt sei die Zeit so bunt und abwechslungsreich und immer spontan gewesen, dass hätte ihr gut gefallen und passe auch zu ihrer Art. (rgy)