E-Fahrzeug für die Stadt

NORTHEIM (wat) – „Für unsere Stadt ist das ideal“, freut sich Bürgermeister Hans-Erich Tannhäuser über den neuen VW e-up, das erste Elektrofahrzeug im Fuhrpark der Northeimer Verwaltung. Um nicht nur den Nutzern dieses Autos, sondern allen Elektroauto- und -bikefahrern mehr Möglichkeiten zu geben, auch in der Stadt Strom zu tanken, wurden zudem neue Ladestationen installiert.
Das Elektrofahrzeug kann die Stadt dank der Teilnahme am „Schaufenster Elektromobilität“ der Metropolregion Hannover – Braunschweig – Göttingen – Wolfsburg nutzen. Über 80 Kommunen und kommunale Betriebe in der Metropolregion sind inzwischen mit 150 Elektrofahrzeugen ausgestattet. „Mit der Aktion können wir Hemmnisse überwinden und Vorurteile gegenüber E-Fahrzeugen abbauen, um mehr auf die Straße zu bekommen“, erklärt Sabine Flores, Geschäftsführerin der Kommunen in der Metropolregion. In der Stadt und im Landkreis Northeim gebe es bereits eine äußerst gute Ladeinfrastruktur, lobt Raimund Nowak, Geschäftsführer der Metropolregion, das Engagement der Verantwortlichen.
Strom getankt werden kann in Northeim am Scharnhorstplatz sowie am Medenheimer Platz, wo zusätzlich auch Fahrradboxen für vier E-Bikes eingerichtet wurden. Um sein Fahrzeug oder Fahrrad aufladen zu können, muss man sich lediglich bei den Stadtwerken Northeim (SWN) registrieren. „Wer aus der Region kommt und die Ladestationen häufiger nutzen möchte, erhält dann eine Ladekarte von uns“, erklärt Werner Gaspar von den SWN. Alle anderen, zum Beispiel Pendler, die in Northeim aufladen möchten, können die Ladestationen mittels SMS freischalten. Das Tanken ist derzeit noch kostenlos. Je nach Fahrzeugtyp und benötigter Akkulaufzeit dauert das Laden an den Stationen etwa drei bis vier Stunden. „Die Zeit kann dann genutzt werden, um durch die Innenstadt zu bummeln oder Behördengänge zu erledigen“, empfiehlt Tannhäuser.
359 Euro zahlt die Stadt monatlich an Leasingraten für das neue Fahrzeug. Ob sich die Aufnahme eines Elektrofahrzeugs in einen Verwaltungsfuhrpark lohnt, testen auch der Northeimer Kreistagsabgeordnete Simon Hartmann (SPD) und die Einbecker Ratsfrau und Ortsbürgermeisterin von Hullersen Eunice Schenitzki (SPD). „Die Idee ist wirklich gut“, sagt sie, „und ich möchte auch den Bürgern in Hullersen die Chance geben, den e-up zu testen.“ Zehn Tage darf sie das Elektroauto nutzen, während dieser Zeit ihren Benziner aber nicht fahren. „Das wird schon interessant.“
Der VW e-up kostet in der Ausstattung, wie ihn die Stadt Northeim erhalten hat, 28.500 Euro, also rund 11.000 Euro mehr als ein vergleichbarer Benziner. Bei günstigen Bedingungen und optimaler Fahrweise beträgt die Reichweite etwa 160 Kilometer, die Ladezeit an einer haushaltsüblichen Steckdose etwa sieben bis acht Stunden. An Schnellladestationen kann der Akku des Volkswagens in knapp unter einer Stunde wieder aufgeladen werden.