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Verwaltungsvorschlag ist gescheitert – trotz Kostenersparnis

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Von: Jennifer Klein

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„Mehr Drive“ statt nur Bedenken, dies wünscht sich Dr. Cornelia Ott (SPD).
„Mehr Drive“ statt nur Bedenken, dies wünscht sich Dr. Cornelia Ott (SPD). © Ann-Cathrin Oelkers

Nordstemmen – Die Freibadsaison 2024 soll nicht komplett ins Wasser fallen. Ein von der Verwaltung favorisierter Zeitplan für Sanierung und Wiedereröffnung des Freizeitbads fiel im Fachausschuss für Schule, Jugend, Soziales und Kultur durch. Demnach hätte die nach derzeitigem Stand 4,2 Millionen Euro teure Freibadsanierung im September 2023 nach Ende der Badesaison beginnen und das Freizeitbad bis zum planmäßigen Start in die Saion 2025 für Badegäste durchgehend geschlossen bleiben sollen.

Die Verwaltung verspricht sich dadurch größtmögliche Planungssicherheit, Flexibilität bei der Ausführung der Bauarbeiten sowie finanzielle Vorteile. Laut Fachbereichsleiter Marcus Tischbier könnte die Lage des Freitzeitbads im Hochwassergebiet der Leine unter ungünstigen Umständen Kosten zwischen 80 000 bis 100 000 Euro nach sich ziehen, um bestimmte Tiefbauarbeiten zu ermöglichen. Die Verwaltung geht davon aus, dass zwischen April und Oktober weniger Probleme mit hohen Grundwasserständen zu erwarten sind und bei einer zeitlich flexiblen Ausführung der Arbeiten in diesen Monaten Kosten deutlich reduziert oder sogar entfallen könnten. Warten auf günstige Witterungsverhältnisse wäre aus Verwaltungssicht auch beim Einbau des Edelstahlbeckens ratsam, für den Boden und Umgebung konstant 12 Grad Celsius warm sein müssen. Die Mehrkosten für eine Ausführung der Beckenarbeiten im Frühjahr belaufen sich nach Angaben der Verwaltung auf 20 000 Euro. 

Sparpotential hat man auch bei den variablen Kosten für Betrieb und Bewirtschaftung des Freizeitbads ausgemacht. Eine planmäßige Aussetzung der Badesaison 2024 könnte den Zuschussbedarf um 200 000 bis 250 000 Euro verringern. Um 50 000 bis 75 000 Euro könnten außerdem die Personalkosten reduziert werden. Tischbier führte aus, dass das festangestellte Fachpersonal unter Erstattung der Personalkosten temporär in anderen Bädern beschäftigt werden könnte. Erste Gespräche seien geführt worden und die Bereitschaft vorhanden. Die in Aussicht gestellte Kostenersparnis von insgesamt etwa 350 000 bis 450 000 Euro konnte die Mehrheit der Mandatsträger nicht vom Aus für die Badesaison 2024 überzeugen.

Für Dr. Cornelia Ott (SPD) war der Vorschlag „indiskutabel“. Die Sozialdemokratin wünschte sich „mehr Drive“ von der Verwaltung, nicht nur Bedenken. „Ich möchte hören, wir versuchen es.“ Bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen sprachen sich die Ausschussmitglieder nach ausführlicher Debatte mehrheitlich für zwei verkürzte Badesaisons in den Jahren 2023 und 2024 aus. Der Startschuss für die Sanierung soll nach dem Ende der Sommerferien Mitte August 2023 fallen. Die Wiedereröffnung des Freizeitbads wird für Juni 2024 angepeilt.

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