Stephan Weil tourt durch den Landkreis Northeim

Landkreis Northeim – Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil war am Mittwoch auf Tour durch Südniedersachsen. Dabei machte er auch in Northeim, Bad Gandersheim und Einbeck Halt.
In der Kreisstadt wurde Weil unter anderem von Bürgermeister Simon Hartmann, dessen Stellvertreter Holger Lambrecht, Kämmerer Jörg Dodenhöft und Stadtarchivar Dr. Stefan Teuber, der SPD-Bundestagsabgeordneten Frauke Heiligenstadt sowie den Ratsmitgliedern Marie Wilp (Grüne), Eckhard Ilsemann (FDP), Berthold Ernst und Sebastian Penno, Landtagskandidat im Wahlkreis 17, (beide SPD) im Heimatmuseum begrüßt.
Er hatte mit Frauke Heiligenstadt eine gute Lehrmeisterin und ist jemand, der das Handwerk von Grund auf gelernt hat.
Dort erhielt Weil spontan eine kurze Exkursion zum Höckelheimer Münzschatz, den er im Gewölbekeller bestaunen konnte. „Wenn ich mal wieder in Northeim bin, nehme ich mir mehr Zeit fürs Museum“, versprach der Landesvater, der von Hartmann das Buch „Begegnungen“ der Initiative Kunst und Kultur Northeim geschenkt bekam. Beim Eintrag ins Goldene Buch entdeckte er zudem die Unterschrift eines seiner Vorgänger, dem ehemaligen Ministerpräsidenten und Northeimer Georg Diederichs. „Diederichs ist am ehesten Vorbild für mich, er war eine herausragende Figur in Niedersachsen. Danke, Northeim“, lobte Weil dessen politisches Schaffen.


Im Anschluss besuchte der Ministerpräsident das Tonstudio von Günter Pauler. Begeistert kam er mit dem Inhaber von Stockfisch Records ins Gespräch, ließ sich alles erklären und durfte sogar einer Aufnahme von Beo Brockhausen mit einer modernen Version des afrikanischen Daumenklaviers lauschen. Äußerst angetan war Weil von der Möglichkeit, kupferbeschichtete Edelstahlplatten zu bespielen. „Von diesen Geräten gibt es weltweit nur noch fünf Stück“, berichtet Pauler, der 2015 mit Stockfisch Records für den Grammy nominiert war und zu den TOP 5 der weltbesten Tonstudios zählt.

In Bad Gandersheim erhielt Weil einen Einblick in die Fortschritte auf dem Gelände der für 2023 geplanten Landesgartenschau. Laga-Geschäftsführerin Ursula Stecker und Kai Schönberger, Leitung Durchführungsplanung und Realisierung, gaben dem Ministerpräsidenten, der auch Schirmherr der Landesgartenschau ist, im Beisein von unter anderem Bad Gandersheims Bürgermeisterin Franziska Schwarz, dem Landtagskandidaten für den Wahlkreis 18, René Kopka, und dem in Kürze aus dem Landtag scheidenden Uwe Schwarz einen Überblick über die bereits realisierten Neugestaltungen und die noch ausstehenden Arbeiten. Sichtlich begeistert war Weil, als er das neu gestaltete Sole-Naturbad als erster mit Wasser füllen durfte: „Das hat wirklich Spaß gemacht.“ Von Franziska Schwarz bekam der Landesvater noch den History-Comic „Rosen für Roswitha von Gandersheim“ geschenkt. Weil versprach, spätestens zur Eröffnung der Landesgartenschau im April 2023 Bad Gandersheim wieder zu besuchen.
Der eng getaktete Zeitplan des Ministerpräsidenten ließ kaum eine Pause zu. Nur kurze Zeit später traf er in Einbeck ein, wo er in der Innenstadt gemeinsam mit Kopka und Heiligenstadt 200 Rosen an die Bürger verteilte, mit ihnen ins Gespräch kam und für Fotos zur Verfügung stand. „Wenn es ums Rosen- verteilen geht, bin ich ganz vorne mit dabei“, freute er sich auf die kommende knappe Stunde. Von Einbecks Innenstadt war Weil sichtlich angetan. „Mit der Altstadt von Einbeck kann Hannover nicht mithalten, das ist schon sehr schön hier“, lobte er insbesondere das Fachwerkambiente.

Er ist vor Ort verankert und kennt sich sehr gut in der Politik aus.
Im anschließenden Pressegespräch betonte Weil noch einmal die gute Arbeit in Bad Gandersheim bezüglich der Laga: „Was ich gesehen habe, war wirklich schön.“ Und auch Heiligenstadt ist sich sicher: „Das ist anschließend wirklich ein Gewinn für Bad Gandersheim.“ Doch auch die über die kommunale Ebene hinausgehenden Themen wurden mit dem Ministerpräsidenten erörtert, unter anderem der ÖPNV im ländlichen Raum und die Energiekrise. Auf den öffentlichen Personennahverkehr am Beispiel Ertinghausens, das nach 30 Jahren nun dank eines Rufbusses an das ÖPNV-Netz angeschlossen wurde, angesprochen, ist sich Weil sicher: „Rufbusse scheinen die Zukunft zu sein. Das ist das Beste, was man für den ländlichen Raum tun kann.“ Das 9-Euro-Ticket sei ein absoluter Erfolg, würde aber Menschen, die in Orten leben, an denen nur morgens und abends einmal ein Bus fährt, nicht wirklich weiterhelfen. Dennoch möchte er sich für eine Fortführung eines Tickets in dieser oder ähnlicher Form einsetzen. Doch für das Land sei solch ein Projekt nicht aus eigener Tasche finanzierbar, denn es wären rund 800 Millionen Euro dafür nötig., hofft er auf Unterstützung des Bundes. Und auch die aktuelle Lage in Europa sowie die Energiekrise würden die Bürger spürbar belasten. Hier würde man in Niedersachsen schon vieles auf den Weg bringen, um sich den Krisen zu stellen, vor allem sei aber der Bund gefragt. Dennoch appelliert Weil an die Bürger, zusammenzustehen: „Es geht um mehr als sozialen Ausgleich, es geht um gesellschaftlichen Zusammenhalt und Demokratie.“