„Bund und Länder müssen Farbe bekennen“

Region – Die zermürbende Diskussion um die Einführung des preisgünstigen „Deutschland-Tickets“ für monatlich 49 Euro muss endlich beendet werden! Davon ist der Fahrgastbeirat des Zweckverbandes Verkehrsverbund Südniedersachsen (ZVSN) überzeugt. Der Sprecher des Gremiums, Gerd Aschoff, erklärt: „Bund und Länder müssen jetzt verbindliche Festlegungen treffen, damit die Fahrgäste endlich erfahren, woran sie sind.“ Das gelte sowohl für den verbindlichen Starttermin als auch für die konkreten Bedingungen für den Bezug des Tickets. Dazu zählt Aschoff vor allem die mögliche Abo- und Digitalisierungspflicht. Aschoff: „Die Fahrgäste erwarten, dass sie nicht auf ein ganzes Jahr verpflichtet werden. Außerdem dürfen Menschen ohne Smartphone nicht ausgeschlossen werden.
Es sei eindeutig Aufgabe des Bundes und der Länder, die wegfallenden Fahrgeldeinnahmen der Verkehrsbetriebe vollständig auszugleichen, weil andernfalls Angebotseinschränkungen drohen. Aschoff: „Sinn des neuen, preisgünstigen Nahverkehrstickets ist es, mehr Fahrgäste in Busse und Bahnen zu locken. Also brauchen wir bessere Verbindungen und keine Einschränkungen, um die günstigen Fahrpreise voll zur Geltung zu bringen. Gerade im regionalen Busverkehr gibt es noch nicht ausgeschöpfte Potentiale, die aber nur voll zur Geltung kommen, wenn die Fahrtenangebote an den Haltestellen attraktiver werden.“ Die Fahrgastvertretung freue sich, dass der ZVSN die Einführung des Tickets grundsätzlich positiv bewertet – wenn der finanzielle Ausgleich durch den Bund und die Länder zugesagt wird. Die drei Landkreise Göttingen, Holzminden und Northeim erfüllen ihren Teil der gemeinsamen Ausgabe, nun seien allerdings Bund und Länder am Zuge.