Perfektion bis zum letzten Ton

ELZE „Jugend musiziert“ – der große musikalische Jugendwettbewerb motiviert Jahr für Jahr Tausende von jungen Musikern zu besonderen künstlerischen Leistungen. Er ist eine Bühne für viele, die als Solisten oder im Ensemble ihr musikalisches Können in der Öffentlichkeit zeigen und sich einer fachkundigen Jury präsentieren wollen. Neben dem musikalischen Wettbewerb geht es bei „Jugend musiziert“ um die Begegnung musikbegeisterter Jugendlicher und um die Bewältigung einer besonderen künstlerischen Herausforderung. Einer Herausforderung, der sich jetzt auch vier Nachwuchsmusiker von der CJD Musikschule Elze stellen wollen.
Bei der 52. Auflage des Wettbewerbs ihren Hut in den Ring werfen wollen am Sonntag, 25. Januar, Janne Rüter, Frederic und Jorin Kruppe sowie als Begleiterin am Klavier Leonie Kruppa. Dann werden von 8.30 bis 20 Uhr in der Musikschule in Hildesheim beim Regionalwettbewerb die besten jungen Musiker der Landkreise Hildesheim und Peine gesucht. Ein Schwerpunkt beim diesjährigen Durchgang liegt bei den Holz- und Blechbläsern. Entsprechend möchte die zwölfjährige Janne mit ihrem Flötenspiel die fachkundige Jury überzeugen. In der Altersgruppe 3 sind mindestens drei vollständige Werke oder vollständige Sätze aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen auf die Bühne zu bringen. Janne hat sich für den 2. Satz einer Sonate in A-Dur von Georg Friedrich Händel, einer Sonate in a-Moll von Jean-Baptiste Lully, einer Sonatine in g-Moll sowie einem besonderen, modernen Solostück entschieden. Dieses kommt aus der Feder des australischen Komponisten Lance Eccles und wurde von diesem eigens für Jannes Lehrer komponiert. Möglicherweise ein Trumpf, denn „von der Jury kennt dieses Stück mit Sicherheit noch keiner“, wie Janne erläutert.
Ebenfalls in der Altersgruppe 3 tritt Frederic Kruppa an. Sein Instrument ist die Posaune. Der 13-Jährige hat ebenfalls ein besonderes musikalisches Schmankerl mit im Gepäck: Bei Leonard Bernsteins „Elegy for Mippy II“ klopft er mit dem Fuß lautstark den „vertrackten“ Rhythmus mit. „Da brauche ich gute Schuhsohlen“, erläutert er und lacht. Zudem will Frederic mit einer „Romanze“ aus der Feder des Dänen Axel Jørgensen sowie dem dritten und vierten Satz einer Sonate in f-Moll des barocken Komponisten Georg Philipp Telemann überzeugen. Ebenfalls von Telemann stammt das Werk „Die Anmut“, das Jorin Kruppa in der Altersgruppe 2 mit der Trompete aufführen wird. Deutlich jünger ist das Stück „Arietta“ von Jean-Jaques Werner, das der Elfjährige ebenso ausgewählt hat wie das Lied „Embraceable You“, das George Gershwin im Jahr 1930 geschrieben hat. Die drei Bläser werden je von Leonie Kruppa am Klavier begleitet. Auch Leonie wird als Begleitperson – in der Altergruppe 5 – von der Jury bewertet. Im Fokus stehen dabei Aspekte wie das Zusammenspiel mit den Solisten – also beispielsweise, „ob man Augenkontakt sucht und zusammen atmet“, wie die Pianistin erklärt. Und worauf wollen die drei Nachwuchsbläser beim Auftritt achten? „Alles sauber zu spielen, alle Töne zu finden, rhythmisch richtig zu spielen und einen schönen, weichen Ton zu treffen“, fasst Jorin Kruppa kurz und bündig zusammen.
Dann klappt es womöglich auch, die Jury von sich zu überzeugen. Theoretisch wäre bei einem erfolgreichen Abschneiden im Regionalwettbewerb dann das Mitwirken am Landeswettbewerb die nächste Hürde. Doch ehe es tatsächlich soweit ist, gilt es für die drei Musiker, am letzten Feinschliff zu arbeiten und die Aufregung in den Griff zu bekommen. Seit etwa einem halben Jahr übe sie schon gezielt an ihren Stücken, berichtet beispielsweise Janne.
Um das „kleine bisschen Aufregung“ zu bewältigen und die Situation des Vorspielens zu üben, stellen die Nachwuchsmusiker ihr Wettbewerbsprogramm am morgigen Donnerstag bei ihrer Generalprobe der Öffentlichkeit vor.
Jeder Interessierte ist eingeladen, sich ab 18.30 Uhr im Musiksaal des CJD Elze vom Können der Jugendlichen zu überzeugen.