Kameraden erhalten großes Geschenk

SEHLDE „Einzigartig in Deutschland“, „ein Pilotprojekt“, „vorbildlich“: Die Superlative folgten Schlag auf Schlag, als Bürgermeister Rolf Pfeiffer jetzt das neue Feuerwehrfahrzeug an die freiwilligen Kräfte in Sehlde übergab. Geplant wurde das 80 000-Euro-Projekt von vier Sehlder Feuerwehrleuten. Gebaut wurde es anschließend in der Saalestadt. Das gesamte Projekt ist dabei durch und durch „Made in Elze“.
„Es macht mir immer noch Spaß, Bürgermeister zu sein“, erklärte der Elzer Verwaltungschef bei der Übergabe des Fahrzeugs in Sehlde. Für Pfeiffer sei dies nun „die Kür eines erfolgreichen Jahres 2013“ und ein ebenso positiver Start ins neue Jahr. „Der Onkel, der die Geschenke bringt, ist besser als die Tante am Klavier“, zitierte Pfeiffer ein altes Sprichwort, als er den Schlüssel des neuen Fahrzeugs offiziell an den Stadtbrandmeister Werner Kuhlmann und Sehldes Ortsbrandmeister Matthias Wilke überreichte. Seinen ersten Einsatz hatte das Fahrzeug auf Basis eines VW Crafter allerdings schon im Dezember des vergangenen Jahres. Seitdem zählt der Tacho stolze 85 Kilometer – größtenteils hervorgerufen durch Übungs- und Einführungsfahrten. Gebaut wurde die Ausrüstung in Elze bei der Firma Freytag (die LDZ berichtete). Sechs Atemschutzgeräteträgern bietet das Fahrzeug Platz. Zwei weitere können im vorderen Teil des rot-weißen Wagens bequem sitzen. Im hinteren Teil beherbergt der neue Einsatzwagen zudem ausreichend Raum für allerlei Schläuche und eine große Pumpe. Nicht zuletzt wegen der Farbe erinnert das neue Fahrzeug der Sehlder Feuerwehr somit an ein Schweizer Allzweckmesser. Grundlage war dabei die Planung vier engagierter Sehlder Feuerwehrleute: „Das Hauptproblem war die Fragestellung, wie wir ein modernes Fahrzeug mit unseren Anforderungen durch unser Tor bekommen“, erklärt Björn Wägner. Zusammen mit seinen Kollegen Michael Reinsch, Marcus Salwesky und Christian Kroll hatte er sich seit Mitte 2012 mit dem Projekt beschäftigt, nachdem ein erstes Konzept nicht zufriedenstellend gewesen war. Von dem Engagement der Einsatzkräfte zeigt sich auch Kreisbrandmeister Josef Franke beeindruckt. Als „absoluter Prototyp“ und „Pilotprojekt“ lobte er den bestens ausgerüsteten Einsatzwagen, der „die Kameraden schützen soll, nur das ist wichtig“. Dass man „hoffentlich keinen Schrott gekauft hat“, erwartet indes Stadtbrandmeister Werner Kuhlmann mit dem scherzhaften Hinweis auf die Lebensdauer eines solchen Fahrzeugs. „Es soll 20, vielleicht 30 Jahre halten, deshalb muss man sich schon bei der Planung sicher sein“, so Kuhlmann. Die Sehlder Einsatzkräfte sind zumindest stolz auf das Ergebnis ihrer „Pionierarbeit“. „Man möchte gar nicht damit fahren, damit nichts dran passiert“, scherzt Wägner, und auch Werner Kuhlmann wünscht der Wehr „so wenig Einsätze wie möglich“.