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Windpark soll 2023 ans Netz gehen

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Spatenstich für Windrad
Der Windpark mit seinen neun Windrädern soll einen Beitrag zur Bekämpfung von Energiekrise und Klimawandel leisten. © Cornelia Sürie

Holtensen / Hullersen – Zehn Jahre hat es gedauert, jetzt fiel mit dem ersten Spatenstich der offizielle Startschuss für den Windpark Holtensen-Hullersen. 

Hier entstehen acht jeweils 240 Meter hohe Windkraftanlagen der modernsten 5-Megawatt-Generation – Typ „GE 5.5-158“. Mit einer weiteren Anlage, die bei Dassensen gebaut wird, sollen sie in naher Zukunft 20.000 Vier-Personen-Haushalte mit grünem Strom versorgen: Ende 2023 sollen sie schon ans Netz gehen. Bei einem Gesamtinvestitionsvolumen von 50 Millionen Euro könne man von einem „großen Windpark“ sprechen, so Projektentwickler Helge Ahrens von der WindTeam GmbH (SAB). Einen größeren mit 20 Anlagen errichte SAB zurzeit in Wolfenbüttel. 
Für den Eingriff ins Landschaftsbild erhält der Landkreis Northeim einen Ausgleich von etwa 700.000 Euro. Komplettanbieter SAB wird über die Windkraftanlagen hinaus auch Ausgleichsmaßnahmen wie Gehölz- und Staudenpflanzungen realisieren sowie Ablenkflächen für geschützte Greifvögel schaffen, um die Stromproduktion und den Naturschutz in Einklang zu bringen. 
Dass das auch von der Bevölkerung befürwortete Projekt an diesem Standort realisiert wird, ist auf die 2012 gegründete solidarisch aufgestellten Flächenpool-Gemeinschaft Windpark Holtensen-Hullersen um Sprecher Carsten Hühne zurückzuführen. Ihr gehören 40 Eigentümer an, darunter die Kirche. Die betroffenen Dörfer werden ebenfalls vom Windpark profitieren. Dazu ist für Anfang kommenden Jahres die Gründung eines gemeinnützigen Fördervereins geplant, in den die Eigentümer regelmäßig einen festen Betrag pro Anlage und Jahr abführen, mit dem das soziale und kulturelle Gemeindeleben gefördert werden soll. Außerdem war frühzeitig festgelegt worden, dass die Warnlichter der Anlagen nur im Bedarfsfall aktiviert werden. Darüber hinaus soll den Einbeck und Dassel die Möglichkeit eröffnet werden, sich finanziell an den Anlagen zu beteiligen. 
Sabine Michalek zeigte sich „unglaublich froh“, dass die Energiewende hier mit großer Akzeptanz realisiert wird. Die Poolgemeinschaft habe einen großen Anteil daran. Ihr Engagement sei „beispielhaft“.  Projektentwickler Ahrens unterstrich die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Stadt/ Gemeinde und Behörden. Der Landkreis Northeim als Genehmigungsbehörde habe beispielsweise während der Hochphase der Pandemie dafür gesorgt, dass SAB immer einen Ansprechpartner gehabt habe. Gleichwohl sei der Zeitplan angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen ziemlich sportlich. Allein die Lieferzeit für den Trafo des notwendigen Umspannwerks betrage 20 Monate. Günstigere Lieferzeiten habe man „mit viel Geld bezahlt“. Denn mit dem Zuschlag für den Bau beginne auch die Zeit zu laufen: Bis März 2024 müssen die Anlagen in Betrieb genommen werden.  

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