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Vorsicht: Jetzt ist liebestolles Rehwild unterwegs

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Totes Reh am Fahrbahnrand
Ein 20 Kilogramm schweres Reh entwickelt bei einer Kollision mit einem nur 70 km/h schnellen Fahrzeug ein Aufprallgewicht von fast einer Tonne. © Jägerschaft Einbeck

Region - Mitten im Sommer beginnt die Paarungszeit der Rehe. Dann sind für einige Wochen an auf den Straßen liebestolle Rehe unterwegs. Dadurch steigt die Gefahr für Wildunfälle und Autofahrende sollten entsprechend achtsam fahren.

Zwischen Mitte Juli und Mitte August paaren sich die Rehe. „Autofahrer sollten während dieser Phase besonders vorsichtig fahren und sehr aufmerksam sein“, sagt der Leiter des Hegerings 2 der Jägerschaft Einbeck, Thorsten Ritter. Der Grund dafür: In dieser Zeit durchstreifen Rehböcke ihre Reviere und suchen nach paarungswilligen Ricken – oder nach Konkurrenten. Findet der Rehbock seine Herzdame, beginnt ein Liebesspiel, bei dem der Bock die Ricke vor sich hertreibt. Finden sich zwei Konkurrenten, jagen sie sich kreuz und quer durchs Revier. „Dabei kann es vorkommen, dass die Tiere den Blick für Gefahren verlieren und unverhofft auf der Straße auftauchen“, warnt Thorsten Ritter.

Bei 70 km/h werden 20 Kilo zu einer Tonne

Ein Unfall mit Rehwild gefährdet nicht nur die Tiere. Auch für die Autofahrenden bestehen große Gefahren. Denn ein 20 Kilogramm schweres Reh entwickelt bei einer Kollision mit einem nur 70 km/h schnellen Fahrzeug ein Aufprallgewicht von fast einer Tonne. „Wichtig ist deshalb eine angepasste Geschwindigkeit“, sagt der Hegeringleiter, „denn wer mit 100 km/h statt mit 80 km/h unterwegs ist, hat bereits einen 25 Meter längeren Bremsweg.“ Niedersachsen liegt mit mehr als 25.000 Wildunfällen pro Jahr auf einem vorderen Platz bei der Zahl der Wildunfälle in Deutschland. Den größten Anteil daran hat das Rehwild. Ist es zu einer Kollision gekommen, gilt es die Unfallstelle zu sichern und die Polizei zu rufen. Ist das Wildtier verletzt und noch am Leben, verständigt die Polizei den zuständigen Jäger, damit dieser das Tier erlöst. Keinesfalls darf ein verendetes Tier in das eigene Auto eingepackt werden. Dies wäre Jagdwilderei und wird geahndet. Für eine Schadensregulierung mit der Versicherung sollte sich der Unfallfahrer eine Wildunfallbescheinigung aushändigen lassen. - tf

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