„Probleme werden ignoriert“

EINBECK (con) – „Bis heute hat sich an der unzumutbaren Situation für uns Anwohner nichts geändert!“ Monate, nachdem die Stadt die Parkplätze am unteren Hubeweg zugunsten der Radfahrer-Schutzstreifen geopfert hat, sind die Anlieger weiter aufgebracht. Sie hatten längst auf eine verträgliche Lösung für alle gehofft.
Dass der Northeimer ADFC-Kreisverband als Lobby für Radfahrer die Schutzstreifen begrüßt, hat ihre Empörung nur noch geschürt. Sie sehen sich, anders als die Radfahrer-Lobby, weiter in ihrer Haltung bestärkt, dass die Nutzungsänderung der damaligen Stellplatzstreifen zu Schutzstreifen für Radfahrer (nicht nur) auf ihre Kosten geht. Für sie ist das nach wie vor „nicht nachvollziehbar“. Die ADFC-Aussagen seien aus Sicht des Verbandes vielleicht verständlich, doch träfen sie im Kern auf die konkrete Situation in Einbeck nicht zu, betonen Renate Siedling und Wilfried Hentschel vom unteren Hubeweg. Nach ihrer Erfahrung ist es vielmehr „Wunschdenken“, dass den Radfahrern Schutz geboten wird. Das Gegenteil sei der Fall: Sowohl Auto- als auch Radfahrer bewegten sich auf den ihnen zugestandenen Bereichen jetzt nicht nur „rücksichtsloser und „ohne Einhaltung der Verkehrsregeln“ – einige Radler hätten sogar schon Angst, die nur vermeintlich sicheren Streifen zu nutzen, sie weichen lieber (unrechtmäßig) auf die Gehwege aus, womit sich das Problem noch verlagert und weiter verschärft. Nach ihren Zählungen, so die Kritiker der Schutzstreifen, Renate Siedling und Wilfried Hentschel, treffe auch die ADFC-Behauptung keineswegs zu, die „meisten“ Radfahrer würden die Streifen als „wesentliche Verbesserung“ ansehen. „Höchstens zehn Radler zu Spitzenzeiten“ – davon die „meisten“ (?) – diese Zahl stehe wohl in keinem Verhältnis zu der Zahl der Anwohner des östlichen Hubeweges und der Patienten, für die der Wegfall der Parkplätze „Zeit, Geld und Nerven“ koste. Die Entscheidung für die Schutzstreifen sei nur „für einige wenige Radfahrer“ getroffen worden, die sich daraus ergebenen nachhaltigen Probleme für eine weitaus größere Zahl Betroffener aber würden ignoriert. Dass ihnen bei der Ortsbegehung mit Verantwortlichen der Stadt Einbeck im Oktober vergangenen Jahres eine „zeitnahe und vernünftige Lösung“ in Aussicht gestellt worden sei, bedeutet im Umkehrschluss für die Sprecher des unteren Hubeweges nur eines: „Dass hier eine unvernünftige Lösung umgesetzt wurde!“