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Gemeinsam Neuem begegnen

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Die Zusammenarbeit der beiden Schulen hat nun offiziell begonnen und wird in den kommenden Jahren vielen Jugendlichen die Gelegenheit geben, sich einander zu begegnen.
Die Zusammenarbeit der beiden Schulen hat nun offiziell begonnen und wird in den kommenden Jahren vielen Jugendlichen die Gelegenheit geben, sich einander zu begegnen. Für die IGS Einbeck bildet dieses Projekt innerhalb der Initiative „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ einen weiteren wichtigen Baustein. © IGS Einbeck

Einbeck – Mit einer siebentägigen Begegnungsfahrt hat die Zusammenarbeit der IGS Einbeck mit ihrer polnischen Partnerschule in Twardogóra (Festenberg) begonnen. Die Zusammenarbeit beider Schulen soll die jährliche Begegnung von Jugendlichen des 8. Jahrgangs ermöglichen.

Dabei umfasst ein Projekt eine Reise der deutschen Jugendlichen nach Polen im Herbst und ein Gegenbesuch der polnischen Jugendlichen im darauffolgenden Frühjahr. 20 Schüler und Schülerinnen der IGS Einbeck fuhren zum ersten Austausch nach Twardogóra. Dort wuchs die Gruppe auf 40 Jugendliche an und wurde mit den polnischen Jugendlichen der Partnerschule Szkola Podstawowa nr.2 Jana Pawla international. Gemeinsam Neuem begegnen und darüber Freundschaft schließen ist die Idee der sechs deutschen und polnischen Kolleg:innen, die diesen Austausch seit 2019 geplant und – durch Corona zweieinhalb Jahre verzögert -  nun zum ersten Mal umgesetzt haben. Förderzusagen des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes und der Sanddorf-Stiftung unterstützten die Planungen und stellten so die Finanzierung der Reise sicher.

Trotz weniger Deutsch- und Polnischkenntnisse wurden mit Englisch sowie Händen und Füßen die ersten Bekanntschaften geknüpft. „Was wir vor allem bestaunten, war ein beeindruckendes Zusammenwachsen der Jugendlichen zu einer funktionierenden Gruppe“, erzählt Theresa Lücking. Sie ist Planungsmitglied und begleitende Lehrkraft des Austauschprogramms.

Die Aktivitäten wie Wanderungen, eine Städtereise nach Breslau, ein Übernachtungsausflug im Heuscheuergebirge, Wanderungen in der Herbstsonne, Besichtigungen einer alten Festung bildeten den Rahmen, in dem sich die Jugendlichen miteinander begegnen konnten. Diese Mischung aus gemeinsamem Reisen, Neuem kennenlernen und interessanten Menschen ließ die Fahrt zu einem Erfolg gereichen.

Die Erfahrungen anderer Traditionen erwirkte das Nachdenken über sich selbst. So erlebten die Schüler:innen einen Festakt an der Partnerschule, der professionell von den polnischen Mitschüler:innen gestaltet wurde. Der Wunsch nach der Umsetzung neuer Ideen an der IGS zuhause kam schnell auf. „Dieser Blick über den Tellerrand erzeugte persönliche Weiterentwicklung, und wir sind stolz auf unsere Schüler, dass sie diese Gelegenheit so toll für sich nutzten konnten“, so Lücking weiter.

Der große Erfolg gibt dem Planungsteam nun Auftrieb für die zweite Hälfte des Projektes: Im April werden die 20 polnischen Jugendlichen mit ihren Lehrkräften Einbeck besuchen. Die Jugendgruppe wird sich wieder zusammenfinden und in Einbeck und Umgebung eine weitere Woche gemeinsam Neues erleben.

Jährlich soll dieses Projekt nun an der IGS durchgeführt werden. Die Reisenden Jugendlichen bereiten sich im Rahmen eines Wahlpflichtkurses ab der 7. Klasse auf die Begegnungsreisen vor, die dann in der 8. Klasse stattfinden. Bei der kommenden Fahrt soll auch die Einbecker Partnerstadt (Paczków) Patschkau offiziell besucht werden. Aus dieser Stadt in Niederschlesien waren nach dem Zweiten Weltkrieg viele Flüchtlinge nach Einbeck gekommen. Der Kontakt der beiden Städte soll durch die Jugendlichen in kommende Generationen getragen werden.

„Gerade in diesen Zeiten müssen wir Jugendlichen die Möglichkeit bieten, sich mit Menschen aus dem Ausland zu begegnen. Besonders ist uns hier eine Zusammenarbeit mit unserem östlichen Nachbarland wichtig“, erklärt Lücking die Motivation für das Projekt. „Freundschaftliche, persönliche Verbindungen zu Menschen im Ausland erweitert das außenpolitische Denken und bringt unsere Schüler in ihrer Persönlichkeitsentwicklung große Schritte voran.“

Dass das Projekt von dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk und der Sanddorf-Stiftung gefördert wird, ermöglicht es jedem interessierten Jugendlichen in der 8. Klasse, unabhängig von der finanziellen Situation des Elternhauses, an dem Projekt teilzunehmen.

Die Zusammenarbeit der beiden Schulen hat nun offiziell begonnen und wird in den kommenden Jahren vielen Jugendlichen die Gelegenheit geben, einander zu begegnen. Für die IGS Einbeck bildet dieses Projekt innerhalb der Initiative „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ einen weiteren wichtigen Baustein.

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