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Rehkitz-Rettung mit modernster Technik

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Kitzrettung mit Handschuhen
Gerettet! Die Drohne des Kitz K.L.U.B. mit integrierter Wärmebildkamera hat ein Kitz gefunden. Jetzt kann es behutsam in einer Box aus der Gefahrenzone gebracht werden. © Kitz K.L.U.B.

Dassel – Der Kitz-K.L.U.B. e.V. aus Dassel schützt mit Multicopter und Wärmebildkamera Rehkitze vor dem Ausmähen. Aktuell bereitet sich der Verein auf die in Kürze beginnende Saison vor. Jedes Jahr im Mai und Juni werden die landwirtschaftlichen Wiesen gemäht. Was für Landwirte die notwendige Ernte ist, bedeutet für frisch geborene Rehkitze häufig das Ende. Denn flüchten können die jungen Tiere noch nicht. Stattdessen drücken sie sich bei Gefahr dicht an den Boden und hoffen aufs Beste – meist vergeblich.

Hilfe mit High-Tech

Damit dies nicht passiert, müssen Landwirte Wiesen absuchen, bevor sie sie mähen. Dabei unterstützt sie der Kitz-K.L.U.B. e.V. aus Dassel mit einer fliegenden Drohne und Wärmebildtechnik. Im Verein haben sich Jäger und Naturfreunde zusammengefunden und Flugtechnik angeschafft. Sie bieten Landwirte und Jagdpächtern Hilfe mit High-Tech an und sind unter Telefon 0151-26 58 04 97 erreichbar. „Aktuell bereitet sich der Kitz-K.L.U.B. auf die kommende Saison vor. Wir arbeiten neue Piloten ein und führen Probeflüge durch. Dabei spüren Wärmebild-Beobachter im Gras ausgelegte lauwarme Wärmflaschen auf“, sagt Jäger Thorsten Rygulla. Er ist zweiter Vorsitzender des Vereins. „Wenn wir in wenigen Wochen morgens zwischen 4 Uhr und 5 Uhr vor dem Mähen Wiesen absuchen, werden die warmen Signaturen in der Kamera dann Rehkitze sein, die wir im kühlen Gras ausfindig machen“, erzählt er.

Wunsch an Passanten: Keine Kitze selbstständig freilassen!

In einer Box tragen so genannte Läufer ein gefundenes Tier aus der Gefahrenzone und stellen es im Schatten ab. Wenn nach dem Mähen die Gefahr vorüber ist, wird das Tier wieder freigelassen. An Spaziergänger, die zufällig eine Box mit einem Rehkitz finden, hat Thorsten Rygulla eine Bitte: „Keinesfalls das Tier selbst freilassen!“ Hintergrund: Im vergangenen Jahr erregte ein Fall bundesweit Aufsehen, bei dem ein freigelassenes Kitz zurück in die noch nicht gemähte Wiese gelaufen ist und daraufhin tot gemäht wurde.

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