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Rat Dassel will Wegfall des Schülertransportes vermeiden

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Auch beim gemeinsamen Info-Abend von PGS und RvD-Oberschule für betroffene Eltern und Schüler*innen wurde die große Betroffenheit über die Entscheidung des Landkreises Holzminden deutlich. Jetzt hat auch der Rat gehandelt.
Auch beim kürzlichen Info-Abend von PGS und RvD-Oberschule für betroffene Eltern und Schüler*innen wurde die große Betroffenheit über die Entscheidung des Landkreises Holzminden deutlich. Jetzt hat der Rat gehandelt. © PGS

Dassel – Einmütig zum Erhalt des Schulstandortes Dassel und gegen eine Schwächung der Paul-Gerhardt-Schule (PGS) sowie der Rainald-von-Dassel-Schule (RvD) hat sich jetzt der Rat der Stadt Dassel ausgesprochen und eine entsprechende Resolution verabschiedet.

Darin fordert der Rat der Stadt Dassel den Landkreis Holzminden auf, die Entscheidung seines Kreisausschusses mit Blick auf die Härte gegenüber Schüler*innen und Eltern und unter Berücksichtigung der besonderen Lange des Schulstandorte Dassel an der Grenze zum Landkreis Holzminden zu überprüfen und kooperativen Dialog mit den Eltern der betroffenen Holzmindener Schüler*innen, den beiden Schulen und dem Landkreis Northeim zu führen. Zugleich bittet der Rat den Landkreis Northeim darum, gemeinsam mit der Stadt Dassel aktiv das Gespräch mit dem Landkreis Holzminden zu suchen, um eine Lösung für den wegfallenden Schülertransport zu suchen und die Schwächung der RvD und der PGS zu vermeiden.

Die Begründung des Stadtrates im Wortlaut: „Die Rainald-von-Dassel-Oberschule (im weiteren: RvD) in Trägerschaft des Landkreises Northeim und die Paul-Gerhardt-Schule (im weiteren: PGS) als Gymnasium in Trägerschaft der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers sind bedeutend für den Schulstandort Dassel. Die Investitionen der beiden Schulträger, die gute Substanz und moderne Ausstattung der Schulen zeigen deutlich, wie wichtig den Trägern der Erhalt ist und welche Bedeutung sie einem guten Bildungsangebot für die Schülerinnen und Schüler beimessen. Viele der Schüler*innen der RvD und der überwiegende Teil an der PGS kommt aus dem benachbarten Landkreis Holzminden. Der Rat der Stadt Dassel hebt hervor, dass beide Schulen nicht nur wichtig für den hervorragenden Bildungsstandort sind, sondern für die Stadt Dassel als finanzschwache Kommune auch eine wirtschaftliche Bedeutung haben.

Die Stadt Dassel liegt am Solling im westlichen Landkreis Northeim. In dieser Randlage sind vor allem die an beiden Schulen bestehenden Arbeitsplätze in der Verwaltung, im hauswirtschaftlichen und pädagogischen Bereich wichtig und müssen erhalten bleiben. Dabei ist Dassel auch Arbeitsort für Menschen aus dem Landkreis Holzminden. Die im Grenzbereich zu Dassel gelegenen Ortschaften im Landkreis Holzminden haben historisch gute Beziehungen zu Dassel. Der Rat der Stadt Dassel erkennt insbesondere an, dass das Verständnis der Landkreise Northeim und Holzminden als Region in Südniedersachsen von zentraler Bedeutung ist, um Wirtschaft, Tourismus und ÖPNV zu stärken. Gerade die touristische Kooperation der Stadt Dassel und des Landkreises Northeim mit dem Landkreis Holzminden funktioniert gut. Im Verein Solling-Region im Weserbergland e.V. (SVR) arbeiten 11 Städte und Gemeinden und die Landkreise in einem touristischen Zusammenschluss eng zusammen. Die Auszeichnung der SVR als erste Qualitätswanderregion in Niedersachsen 2022 dokumentiert diese erfolgreiche Zusammenarbeit. Vor einigen Jahren konnte im Ratskeller in Dassel ein Seniorenservicebüro als Außenstelle des Landkreises Holzminden angeboten werden. Dieses Angebot musste nur aufgrund geänderter Förderrichtlinien eingestellt werden.

Der Rat der Stadt Dassel wurde von dem bereits im November 2022 vom Kreisausschuss des Landkreises Holzminden gefassten Beschluss, die Schülerbeförderung zwischen Neuhaus, Silberborn und Dassel ab dem Schuljahr 2023/2024 nicht mehr durchzuführen, überrascht und hätte vorherige Gespräche zu dieser Thematik sehr begrüßt. Dieser Beschluss hat erhebliche Auswirkungen auf den Schulstandort Dassel, weil er zu einer Verunsicherung bei Schülerinnen und Schülern und deren Eltern in den Solling-Ortschaften Silberborn und Neuhaus sowie in den Ortschaften im nördlichen Grenzbereich zu Dassel führt. Die Einstellung dieses Bustransfers könnte nur ein erster Schritt im Schulkonzept des Landkreises Holzminden sein, alle Schüler im eigenen Landkreis zu halten. Zugleich wird der im NSchG festgeschriebene freie Elternwille bei der Schulwahl spürbar eingeschränkt. Der Rat ist von dieser Einschränkung des Elternwillens enttäuscht und sieht mit der Entscheidung das Vertrauen in die bisher gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis Holzminden geschwächt.“

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