Müllsammelaktion: Dassel räumt auf

Dassel – „An welcher Route wart ihr denn?“ Terese Schütte und Theresa Lücking biegen auf den Teichplatz an der Blankschmiede in Dassel ein. Die eine schiebt einen Kinderwagen mit dem einjährigen Jonas, die andere eine Schubkarre mit einem Berg von Müll. Nur 90 Minuten waren sie unterwegs und haben diesen ganzen Müll vom Straßenrand eingesammelt. Auf der Verbindungsstraße nach Krimmensen waren sie unterwegs. Erstaunlich, was hier an Unrat in den Böschungen liegt. Die Schubkarre war nach der Hälfte der Strecke voll.
So wie die beiden nahmen jetzt knapp 20 Dasselerinnen und Dasseler an der Müllsammelaktion des Vereins Hof.Kultur Dassel teil, um in den Straßen der Sollingstadt das wegzusammeln, was Mitmenschen in die Natur geworfen haben. Hierbei wunderten sich die Sammelnden über Kurioses – vom Unterhemd bis zum quadratmetergroßen Autoblech. „Wir fanden Grünschnitt in Plastiksäcken“, berichtet Terese Schütte ungläubig. „Wenn man schon Grünschnitt in die Natur kippt, dann doch bitte nicht samt Plastiksack!“
Der im Januar gegründete Hof.Kultur Verein Dassel e.V. hatte im Vorfeld zu der Aufräumaktion aufgerufen. In kleinen Gruppen zogen die Freiwilligen ausgerüstet mit Müllzangen und -säcken durch die Straßen und sammelten insgesamt 10 Müllsäcke voll. Diese konnten bei Kooperationspartnern in der Stadt ordnungsgemäß entsorgt wurden.
Nach getaner Arbeit haben sich die Sammlerinnen und Sammler zusammen mit Freunden und Freundinnen des Vereins am bunten Büfett auf dem Teichplatz in Dassel gestärkt. Auch Bürgermeisterkandidat Elias Kreuzinger nahm an der Aktion teil. In seiner Funktion als Vereinsvorsitzender dankte er den Helferinnen und Helfern und freute sich, gemeinsam mit Schatzmeister Sezgin Erbek die erste „Saalrunde“ der Vereinsgeschichte ausrufen zu können. Bis spät in den Abend hinein genossen Vereinsmitglieder und -gäste den Sommerabend vor der Blankschmiede. „Einen kleinen Wermutstropfen gab‘s dann allerdings doch noch“, so Vereinsmitglied Pauline Golze schmunzelnd, „leider haben wir erst am nächsten Tag bemerkt, dass beim Abschlussfoto gar keine Speicherkarte in der Kamera war...“.