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Jubiläumsfest anlässlich des 125. Geburtstages der Ortswehr: Zum Auftakt des Festes stehen Ansprachen der Ehrengäste auf dem Programm. Foto: Vollmer
Jubiläumsfest anlässlich des 125. Geburtstages der Ortswehr: Zum Auftakt des Festes stehen Ansprachen der Ehrengäste auf dem Programm. Foto: Vollmer

BAD SALZDETFURTH Von den doch teilweise kräftigen Regenschauern haben sich die Bad Salzdetfurther Feuerwehrleute das Feiern nicht verderben lassen. Es gab zwischendurch zur Freude aller auch Lichtblicke, die versöhnlich stimmten. Als sich die Gruppen auf dem Lammesportplatz zu den Festansprachen versammelten, ließ sich sogar die Sonne blicken. Da war die Welt für Ortsbrandmeister Sebastian Kälz und seine Mitstreiter, die das Jubiläumsfest anlässlich des 125. Geburtstages der Ortswehr vorbereitet hatten, in Ordnung.

Nicht auszudenken, wenn es zum Festumzug wie kurz zuvor noch wie aus Kübeln geschüttet hätte. Landrat Reiner Wegner überbrachte Glückwünsche der Kreisverwaltung: „Die Bad Salzdetfurther Schwerpunktwehr ist sehr gut aufgestellt. Das junge Team leistet eine hervorragende Arbeit.“ Der Landkreis würde alles tun, um die Ortswehren zu unterstützen. Er bezeichnete die Feuerwehrtechnische Zentrale in Groß Düngen als Herz der Feuerwehren. In der FTZ würden die Aktiven stets Hilfe erfahren. Der Landrat nahm aber auch die Bürger in die Pflicht: „Die Menschen müssen zu den Feuerwehren stehen.“ Er appellierte an die Einwohner, mehr Verantwortung zu übernehmen. „Es lässt sich ruhiger schlafen, wenn die Retter vor Ort sind“, meinte Wegner.

Bürgermeister Henning Hesse sicherte auch weiterhin die Unterstützung der Stadt Bad Salzdetfurth zu. In den 125 Jahren hätten die Einsatzkräfte viel Tatkraft und Einsatzfreude bewiesen. Als außerordentlich gut bezeichnete der Verwaltungschef auch den Teamgeist. „Es gehört auch eine Portion Mut dazu, neben den zahlreichen Aufgaben ein Jubiläumsfest zu organisieren“, so Hesse. Glückwünsche richtete der Bürgermeister ebenfalls an die Kinderfeuerwehr, die in diesem Jahr ihr fünfjähriges Bestehen feiert. „Neben der Jugendfeuerwehr trägt die Gruppe dazu bei, den Nachwuchs in de Einsatzabteilung zu sichern“, ist der Bürgermeister überzeugt. „Die Freiwillige Feuerwehr Bad Salzdetfurth befindet sich nach der schwierigen Zeit, die die Wehr nach dem Tod von Ortsbrandmeister Karl Bode zu meistern hatte, wieder in einem ruhigen Fahrwasser“, erklärte Ortsbürgermeister Reinhard Stoffregen.

Technische Hilfe

Kreisbrandmeister Josef Franke betonte, dass sich das Aufgabenfeld der Wehren im Laufe der Jahre grundlegend verändert hat. „Während früher der Brandschutz im Vordergrund stand, gibt es heute mehr technische Hilfeleistungen“, meinte Franke. Genauso lobte er die Nachwuchsarbeit. Die Bad Salzdetfurther könnten stolz auf die Kinder- und Jugendfeuerwehr sein. „Ohne die Jugend geht es nicht“, erklärte der Kreisbrandmeister. Stadtbrandmeister Matthias Bellgardt richtete einen besonderen Dank an die Familienangehörigen, die ein ähnliches Opfer wie die Angehörigen der Wehr erbringen. „Sie halten den Rettern den Rücken frei“, so der Stadtbrandmeister. Ortsbrandmeister Sebastian Kälz begrüßte ganz besonders eine Gruppe von der Feuerwehr aus Kungsbacka. Seit 35 Jahren pflegen die Brandschützer aus der Kurstadt nun schon eine Partnerschaft mit den Rettern aus Schweden. Er freut sich darüber, dass die Nachwuchsarbeit vor Ort nicht zuletzt auch durch die Aktivitäten der Kinderfeuerwehr Früchte trägt. Auf der anderen Seite bedauerte Kälz, dass immer weniger Arbeitgeber Verständnis für die Belange der Feuerwehr haben. Wichtig sei es ebenfalls, Unterstützung in Sachen Ausrüstung von der Stadt zu erhalten. „Wenn die Feuerwehr von allen Seiten Hilfe erfährt, versprechen wir, an 365 Tagen im Jahr für die Bürger da zu sein“, so der Ortsbrandmeister.

Zum Abschluss des offiziellen Teils spielte der Musikzug Sehlem die Nationalhymne. Dann setzte sich der Umzug durch die Altstadt in Bewegung. Darunter waren auch zahlreiche fantasievoll gestaltete Festwagen sowie Oldtimer der unterschiedlichsten Fabrikate. Farbliche Akzente zur blauen Feuerwehruniform setzten zum Beispiel die Sportler in ihrem roten Dress oder die Schützen. Am Abend wurde dann rund um das Feuerwehrhaus kräftig gefeiert. Auch dabei blieb es fast immer trocken. Höhepunkt war der Auftakt der Open-Air-Musikreihe „Freitags neunzehn-dreißig – draußen und umsonst“, für die der Kultur- und Verschönerungsverein verantwortlich zeichnet. Der KVV hatte das Konzert wegen des Feuerwehrjubiläums kurzerhand auf den Rathausplatz verlegt. Tosenden Applaus gab es für die Live-Auftritte der Gruppe „Devoted“ aus Sarstedt sowie für die Giesener Sängerin Nina Richel, die durch eine Teilnahme an der Fernseh-Casting-Show „Deutschland sucht den Superstar“ bekannt geworden ist. Anschließend folgte eine Blaulichtparty am Feuerwehrhaus. Zum Frühschoppenkonzert am Sonntag spielte die Blaskapelle Wesseln auf.

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