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NABU Harzvorland will „durchstarten“

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Auch das Aufpäppeln von kleinen Eichhörnchen gehörte zur Aufgabe des NABU.
Auch das Aufpäppeln von kleinen Eichhörnchen gehörte zur Aufgabe des NABU. © Privat

Bad Gandersheim – „Durchstarten“ heißt es beim NABU eigentlich jeden Tag, denn ständig werden verletzte oder kranke Wildtiere gemeldet oder gebracht, werden Aktionen und Projekte durchgeführt. Nun bekommt „Durchstarten“ aber eine zusätzliche Bedeutung, damit die Fülle der Aufgaben weiter wahrgenommen werden kann – und sich die Erfolgsbilanz der guten Taten verlängert: Von Montag, 19. Dezember, bis Donnerstag, 22. Dezember, führt der NABU seine bislang größte Aktion zur Gewinnung neuer Mitglieder durch. „Dadurch wollen wir den langen Atem behalten, der im Naturschutz so wichtig ist“, sagt Hildegunde Steffens, 1. Vorsitzende des NABU Harzvorland: „Wir freuen uns, dass 16 junge Leute in den Städten und Dörfern von Haus zu Haus gehen, und hoffen, dass sich ihnen Türen und Herzen öffnen werden!“

Denn dies sei, so Steffens, dringend nötig, um die Vielfalt der laufenden Arbeit und der Projekte des NABU zu sichern. Die Vorsitzende gibt dazu einige Einblicke: „Seit der Schließung der Wildtierstation in Göttingen bekommen wir ständig neue Pfleglinge, von aufgefundenen Junghasen über verletzte oder vom Muttertier getrennte kleine Eichhörnchen, die sonst totgeweiht wären, wenn wir sie nicht aufpäppeln würden, bis hin zu zahllosen Jungvögeln im Frühling und immer mehr Igeln“, berichtet sie. Aktuell seien 22 der Stachelritter in Pflege. Besonders große Sorgen würden die zahlreicher werdenden Igel bereiten, die auf grausame Weise durch Rasenroboter verstümmelt worden seien. Bei ihnen komme oft jede Hilfe zu spät. Sogar vier Wasseramsel-Babys wurden großgezogen.

Ebenso aufwändig verhält es sich bei einer Maßnahme, die ganzen Einsatz erfordert, um zahllose Kröten, Frösche und Molche vor dem Straßentod zu retten, der Aufstellung und Betreuung von Krötenzäunen während der Wanderzeit der Tiere zu ihren Laichgewässern. „Wenn unsere Aktiven dies nicht betreuen und jedes Jahr viele hundert Stunden einbringen würden, würden viele Tiere unter den Reifen zerquetscht und die ohnehin angeschlagenen Bestände dieser streng geschützten Arten weiter reduziert“, fügt Hildegunde Steffens an und dankt den Ehrenamtlichen. Weitere Projekte seien die „Allee der Bäume des Jahres“, eine Initiative zur  Schaffung einer Eichhörnchenbrücke an der Hildesheimer Straße, wo besonders viele Eichhörnchen überfahren werden, Einsatz für die immer seltener werdenden Mehl- und Rauchschwalben und die Anbringung von zahlreichen Nisthilfen im Kurpark „für eine viel größere Bandbreite an Vogelarten als den meisten bekannt ist“, freut sich die NABU-Vorsitzende, „dass diese Piepmätze den Menschen keinen stummen Frühling bescheren werden.“ Auch Tagesquartiere für Fledermäuse, in denen diese fliegenden Säugetiere auch ihre Jungtiere zur Welt bringen werden, wurden angebracht.

„Nun hoffen wir auf ganz viele neue Mitglieder, denn sowohl passive als auch aktive Mitglieder sind willkommen, damit unsere Arbeit für die Natur langfristig abgesichert werden kann“, betont Steffens. „Die jungen Leute werden also von Tür zu Tür gehen und über unsere Arbeit informieren. Sie tragen Dienstkleidung und können sich ausweisen. Geld wird nicht gesammelt.“

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