Kundgebung am 1. Mai: „Ungebrochen solidarisch“

Der Maifeiertag ist nicht allein dazu da, den Frühling zu begrüßen, sondern ist auch der „Tag der Arbeit“. Schon lange bevor vor 90 Jahren die Nationalsozialisten in Deutschland diesen Tag als gesetzlichen Feiertag festgelegt hatten, nutzten die Gewerkschaften den 1. Mai für Streiks und Kundgebungen. So auch gestern auf dem Marktplatz in Alfeld.
Alfeld – „Wir erinnern uns heute auch an die vielen tapferen Männer und Frauen, die vor 90 Jahren für die Idee freier Gewerkschaften Repressalien, Folter und Tod auf sich genommen haben“, erklärte Stefanie Reich, stellvertretende Landesbezirksleiterin ver.di Niedersachsen-Bremen, bei der Kundgebung auf dem Alfelder Rathausplatz. Am 1. Mai 1933 sei am Folgetag „das dunkelste Kapitel in der Geschichte der freien Gewerkschaften“ geschrieben worden. Am 2. Mai wurden die Gewerkschaften gleichgeschaltet, die Gewerkschaftshäuser gestürmt und Gewerkschaftlerinnen und Gewerkschaftler verschleppt und gefoltert.
Jeannette Chiarlitti, IG BCE Bezirksleiterin Südniedersachsen, ging auf die in Deutschland geführte Diskussion ein, ob „streiken noch zeitgemäß“ sei, was sie weiterhin als wichtige Botschaft versteht. Der diesjährige „Tag der Arbeit“ steht unter dem DGB-Motto „Ungebrochen solidarisch“. „Solidarität ist die Basis unseres Handelns und unseres Erfolges, und in der vergangenen Zeit haben wir meine ich eindrucksvoll bewiesen“, so Reich in ihrer Rede vor dem zahlreich erschienenen Publikum. Denn in den vor Kurzem geführten Tarifrunden bei der Deutschen Post und dem öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen habe man „Kräftige Lohnzuwächse“ erstritten. Aktuell laufen die Tarifrunden mit der Deutschen Bahn und dem Groß- und Außenhandel. Bernd Beushausen, Bürgermeister der Stadt Alfeld und Mitglied bei ver.di Niedersachsen-Bremen, begrüßte in seinen beiden Funktionen die Ergebnisse der Tarifverhandlungen. „Auch als Arbeitgeber finde ich es wichtig, dass die Mitarbeiter vernünftig für ihre Arbeit bezahlt werden.“