„Rentenpolitik treibt in die Altersarmut“

DELLIGSEN / ALFELD n „Klasse, Henry, wirklich ganz klasse“, stellte Uwe Mebs, erster Bevollmächtigter der IG Metall, anerkennend mit einem Blick durch den Delligser Festsaal fest. Was Mebs mit diesem Lob meinte, war die große Anzahl an Teilnehmern der Jahresabschlussveranstaltung des Seniorenarbeitskreises der Gewerkschaft.
270 Gewerkschaftler hatten sich wieder in Delligsen eingefunden, um zu hören, was Seniorensprecher Henry Kirch und Uwe Mebs ihnen zu sagen hatten. Und das war gewohnt kritisch, deutlich und kampfansagend. Zuvor aber hielt Kirch einen kleinen Rückblick auf die gemeinsamen Aktivitäten des bald zurückliegenden Jahres und begrüßte das jüngste Mitglied der IGM Alfeld-Hameln-Hildesheim, den 16-jährigen Hannes Köllemann aus Gronau, herzlich in den Reihen der Gewerkschaft und überreichte ihm ein kleines Präsent. Das Thema der Rentenpolitik stand im Mittelpunkt der Ausführungen beider Referenten. „Die Rentenpolitik hat in den vergangenen Jahren eine Entwicklung genommen, dass sie nachfolgende Generationen in die Altersarmut treibt“, stellte Kirch fest und forderte eine Veränderung: „Die immer wieder im Raum stehende private Vorsorge kann sich schon allein aufgrund der vielen prekären Beschäftigungsverhältnisse kaum jemand leisten, und hier muss etwas getan werden, damit alle eine Rente erhalten, die ihnen ein vernünftiges Leben im Alter ermöglicht.“ Diese Aussage unterstrich Uwe Mebs, der klarstellte, dass die Weichen der Rentenpolitik falsch gestellt sind: „Wir haben heute eine stabile Situation der gesetzlichen Rente. Aber spätestens 2021 wird der eingeschlagene Weg der Leistungskürzungen bei der gesetzlichen Rente schmerzlich spürbar.“