Im Vorstellungsgespräch: Sechs Fragen, die Sie auf keinen Fall stellen sollten
Vom Bewerber sollten immer Fragen an den möglichen Arbeitgeber gestellt werden. Das zeigt Interesse am Job – wenn es die richtigen sind. Einige Sätze machen Chancen jedoch schnell zunichte.
Endlich, sie ist da: die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Viele Bewerber warten nur auf den erlösenden Anruf oder die entsprechende Rückmeldung auf die Bewerbung. Jetzt heißt es, sich gründlich vorzubereiten. Man kann zum Beispiel einmal die Antworten auf häufig gestellte Personaler-Fragen durchgehen, die eigenen Stärken und Schwächen notieren und sie möglichst positiv formulieren. Oder man beschäftigt sich noch einmal intensiv mit Stelle und Unternehmen und bereitet Fragen vor, die man dem Arbeitgeber im Bewerbungsgespräch stellen könnte. Die folgenden Fragen und Äußerungen sollten es jedoch auf keine Liste schaffen:
Bitte nicht im Vorstellungsgespräch: „Was macht Ihr Unternehmen eigentlich genau?“
Die Vorbereitung rund um Unternehmen, den entsprechenden Markt und die zukünftige Stelle sollten zur Vorbereitung auf das Gespräch gehören. Auf den Personaler wirkt so eine Frage deshalb stets wie das Fehlen genau dieser. Besser ist es hier, auf bestimmte Aspekte einzugehen. Etwa „Ich habe auf Ihrer Homepage XY gelesen. Wie verhält es sich damit genau?“ So wird Interesse signalisiert und es zeigt außerdem, dass man sich informiert hat.
„Wie viele Menschen arbeiten bei Ihnen?“
Die Antwort auf diese Frage findet man in wenigen Augenblick mit ein bisschen Internet-Recherche selbst heraus. In einem Bewerbungsgespräch hat sie nichts zu suchen.
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Die Frage nach den Arbeitszeiten und Überstunden
Es ist durchaus wichtig zu wissen, wie lange man täglich arbeiten soll und auch, wie die Überstunden, wenn es sie gibt, geregelt werden. Aber: Diese Fragen stellt man in einer späteren Runde – das gilt übrigens auch in Bezug auf das Gehalt, Gehaltserhöhungen und Urlaub. Das erste Kennenlernen ist dazu da, sich vom Unternehmen und der Stelle auf der einen Seite und vom Bewerber und ob er ins Team passt auf der anderen Seite einen Eindruck zu machen. Wer unbedingt vorher etwas über die Arbeitsbedingungen erfahren möchte, sucht das Unternehmen am besten auf Bewertungsportalen wie etwa Kununu.

„Ich wurde zuletzt zu wenig gefördert. Was haben Sie da für Angebote?“
Im Grunde eine berechtigte Frage. Das Anliegen kommt so aber falsch rüber. Engagement für Zusatzqualifikationen und Weiterbildungen finden in der Regel alle Unternehmen gut. Sich über fehlende Förderung zu beschweren hingegen weniger. Besser ist es hier, die Frage zu stellen: „Wird auf Fortbildung und berufliche Weiterbildung der Mitarbeiter Wert gelegt?“
Die eigene Familienplanung: „Ist es ein Problem, wenn ich bald Kinder bekomme?“
Ein wichtiges Thema – für beide Beteiligten. Aber möchte man das gleich beim ersten Kennenlernen ansprechen? Ein Mitarbeiter, der gerade Familienzuwachs bekommt, wird geschützt. Ein Bewerber, der noch nicht angestellt ist, wird bei solchen Äußerungen vielleicht erst mal auf die Warteliste gesetzt – wenn überhaupt.
Arroganz: „Und, habe ich den Job?“
Das Bewerbungsgespräch nähert sich dem Ende, die Nervosität nimmt ab. Jetzt ist es verlockend, nach einer Einschätzung zu fragen, wie es denn gelaufen ist und ob man überzeugend war. Die Frage wirkt allerdings unsouverän und auch ein wenig realitätsfern. Schließlich wird der Personaler oder das Gegenüber die Entscheidung nicht alleine und vor allem nicht jetzt sofort treffen. Deshalb einfach auf diese Frage verzichten, einen schönen Tag wünschen und das Gespräch verlassen.