Ein genauer Blick auf die Vergütung der Pflegekräfte verrät: Vor allem die Mehrheit der Altenpfleger/innen (rund 64 Prozent) sind einem jährlichen Durchschnittsbruttogehalt von etwa 38.000 Euro unzufrieden. Klettern Pflegekräfte die Karriereleiter hinauf, steigt in der Regel auch die Zufriedenheit mit dem Gehalt: Unter den Pflegedienstleiter*innen ist knapp die Hälfte (49 Prozent) mit einem durchschnittlichen Bruttogehalt von etwa 50.100 Euro zufrieden. Damit sind sie zwar unzufriedener als der Durchschnittsdeutsche mit dem Gehalt, jedoch zufriedener als viele ihrer Kolleg*innen im Berufsumfeld. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Fachkrankenpfleger*innen: Sie verdienen mit durchschnittlich 48.200 Euro etwas weniger als Pflegekräfte mit Leitungsaufgaben, womit rund 50 Prozent der Befragten zufrieden sind.
„Die Höhe des Gehalts ist aber nicht alleine ausschlaggebend dafür, ob Arbeitnehmende zufrieden sind oder nicht. Die Arbeit mit Menschen und die Sinnhaftigkeit der Tätigkeiten hat bei vielen ebenfalls Einfluss darauf, ob sie insgesamt glücklich mit ihrem Job sind“, sagt StepStone Gehaltsexperte André Schaefer. Das zeigt sich beispielsweise bei Heilerziehungspfleger/innen: Obwohl hier die Vergütung mit durchschnittlich 40.000 Euro deutlich niedriger als im Bundesdurchschnitt ausfällt, sind gut zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) zufrieden mit ihrem Einkommen. Auch Rettungssanitäter/innen sind mehrheitlich (67 Prozent) mit einem durchschnittlichen Bruttoverdienst in Höhe von knapp 37.500 Euro zufrieden.
Lesen Sie auch: Gehalt: Wie viel verdienen eigentlich Erzieherinnen und Erzieher?
Sich darauf zu verlassen, dass viele Angestellte in der Gesundheits- und Pflegebranche ihre Arbeit als Berufung sehen, wird in Zukunft aber nicht mehr reichen. „Die Corona-Pandemie hat uns zuletzt klar gezeigt, wie wichtig und systemrelevant Berufe im Pflege- und Gesundheitswesen sind. Die Mitarbeiter/innen wurden vielfach als die ‚Helden des Alltags‘ bezeichnet. Gleichzeitig klagen viele Unternehmen über den Mangel an Fachkräften. Zuletzt drohte sogar eine Kündigungswelle in der Branche. Eine faire und transparente Vergütung sorgt dafür, dass die Attraktivität vieler Berufe in der Gesundheitsbranche wieder deutlich steigt“, betont André Schaefer.
Denn die Nachfrage ist groß. Zuletzt ist die Anzahl der neu ausgeschriebenen Pflege-Jobs auf StepStone.de im Vergleich zum Vorjahr um rund 37 Prozent gestiegen. Besonders groß ist der Bedarf bei Praxispersonal und Gesundheits- und Krankenpfleger/innen sowie Personal in der Altenpflege, wie eine Auswertung auf StepStone.de zeigt.
In der folgenden Tabelle finden Sie eine Auswahl der durchschnittlichen Gehaltszufriedenheit sowie der Bruttodurchschnittsgehälter der Berufsgruppe Gesundheit, Pflege und soziale Dienste.
Berufsprofil | Sehr zufrieden/zufrieden | Gar nicht zufrieden/ eher unzufrieden | Bruttodurch-schnittsgehalt |
---|---|---|---|
Rettungssanitäter*in | 67% | 33% | 37.400 Euro |
Heilerziehungspfleger*in | 64% | 36% | 40.000 Euro |
Notfallsanitäter*in | 56% | 44% | 44.500 Euro |
Fachkrankenpfleger*in | 50% | 50% | 48.200 Euro |
Pflegedienstleiter*in | 49% | 51% | 50.100 Euro |
Medizintechniker*in | 46% | 54% | 47.700 Euro |
Gesundheits- und Krankenpfleger*in | 43% | 57% | 40.200 Euro |
Altenpfleger*in | 36% | 64% | 38.000 Euro |
Physiotherapeut*in | 32% | 68% | 32.600 Euro |
Zahnarzthelfer*in | 27% | 73% | 29.300Euro |
*Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Mehr zum Thema: Lügen im Lebenslauf: Diese Tricks kennt jeder Personaler.
Wollen Sie über aktuelle Karriere-News auf dem Laufenden bleiben? Dann folgen Sie unserer Branchenseite auf dem Karriereportal Xing.