1. leinetal24
  2. Auto

Gemischte Ergebnisse: Neun Helme für Biker auf dem Prüfstand

Erstellt:

Kommentare

Die Helme werden auf die einzelnen Tests vorbereitet.
Die Helme werden auf die einzelnen Tests vorbereitet. © Ralph Wagner/ADAC

Wie muss der richtige Motorradhelm geschaffen sein, damit er seinen Träger richtig schützt. Der ADAC hat neun Modelle unter die Lupe genommen.

Leicht soll er sein, und trotzdem sicher – das erwarten Motorradfahrer von ihrem Helm. Der ADAC hat neun Integralhelme auf den Prüfstand gestellt und sie in den Kategorien Handhabung, Aerodynamik und aktive beziehungsweise passive Sicherheit getestet.

Drei Helme erhalten die Note "gut"

Das Ergebnis war gemischt: Die Modelle Shoei, X-Lite und HJC schneiden "gut" ab, drei Helme sind "befriedigend", zwei "ausreichend". Einzig das Modell X.G100 R Billy B von NEXX erhält ein "mangelhaft", weil der Helm in der wichtigsten Disziplin, dem Schlagtest, versagt hat.

Der ADAC beschränkt sich dabei nicht nur auf die Schlagpunkte, die Hersteller im Rahmen der Normprüfung testen müssen: Er setzt jeden Helm zusätzlich eigens definierten ADAC-Schlagpunkten gegen das Schädeldach aus. Hier konnten Nishua und Scorpio nicht überzeugen, das "ausreichend" in dieser sicherheitsentscheidenden Kategorie schlägt somit auf das Gesamturteil durch.

Lesen Sie hier, wie die Polizei Motorradfahrer blitzt.

Ein Helm fällt mehrfach durch

Bemerkenswert: Der Durchfaller NEXX versagte nicht nur bei den ADAC-Prüfpunkten, sondern auch mehrfach in der normierten Kinnschlagprüfung. Das für die Zulassung zuständige Kraftfahrtbundesamt wurde informiert.

Die getesteten Helme wiegen nur zwischen 1.265 Gramm und 1.527 Gramm, was vor allem am Carbon liegt. Wo es keinen Carbonhelm gab, griffen die Prüfer auf die leichteste Modellvariante zurück.

Auch wenn die Herstellerangaben vom tatsächlich ermittelten Gewicht teilweise um bis zu 150 Gramm abweichen (mit Punktabzug bei der Genauigkeit der Angaben), schonen diese Helme Hals- und Nackenmuskulatur der Fahrer.

Vor dem Kauf unbedingt anprobieren

Positiv: Fünf Modelle besitzen bereits neuartige "Notfallwangenpolster", die eine Helmabnahme nach einem Unfall erheblich erleichtern. Und Qualität muss nicht teuer sein: Der mit Abstand günstigste Helm MTR S-10 Carbon für 160 Euro schrammt nur knapp an einem "gut" vorbei (zum Vergleich: Der Testsieger Shoei NXR ist erst ab 429 Euro zu haben).

Generell gilt für den Helmkauf: Vorher unbedingt anprobieren, am besten bei einer Probefahrt auf dem eigenen Motorrad. Erst dann lassen sich Passform, Fahrgeräusche und Gewicht beurteilen.

Auch interessant: Klassische Motorräder – Diese Oldtimer lohnen sich richtig.

Achtung vor Traktoren und Mähdreschern

Noch ein saisonaler Tipp vom Institut für Zweiradsicherheit (ifz): Motorradfahrer stellen sich besser schon bald auf Trecker, Mähdrescher und andere Erntefahrzeuge ein. Denn in diesem Jahr beginnen mancherorts Landwirte aufgrund des Wetters früher mit der Ernte. Hinter Kuppen oder in unübersichtlichen Kurven tauchen die recht trägen Fahrzeuge dann als Hindernis auf.

Das sollten Biker jetzt schon einkalkulieren und besonders aufmerksam und vorausschauend fahren. Und noch eine Gefahr droht – speziell bei Ein- und Ausfahrten von Feldern: Erhöhte Rutschgefahr durch verschmutzte Straßen oder verlorene Ernteteile. Auch unterwegs können die Fahrzeuge Teile ihrer Ladung verlieren. Besondere Aufmerksamkeit gilt ebenso dem Gegenverkehr: Manch ein Verkehrsteilnehmer mag sich durch einen langsamen Trecker noch zu einem riskanten Überholmanöver verleiten lassen.

Fahrbericht: Gelber Charakter – Die Ducati Monster 821 im Test.

LK

Auch interessant

Kommentare