Der kleine Siebener

Rund 5,5 Millionen 5er hat BMW bisher an den Mann und an die Frau gebracht. Mit der berühmten Freude am Fahren. Jetzt geht die sechste Generation an den Start und soll
den Ruf der Marke am liebsten noch ein bisschen erfolgreicher als ihre Vorgänger in die Welt tragen zu Preisen ab mindestens 39 960 Euro. Keine Frage, der neue 5er ist ein kleiner 7er. Mehr noch als nur durch die Außenmaße (4,90 m lang, 1,86 m breit und 1,46 m hoch) lugt der Fünfer deutlich über die Grenze der gehobenen Mittelklasse in das Luxussegment. Dabei gleitet er so still und souverän über die Straßen mit einer Handlichkeit, dass man glaubt, man fahre einen Dreier.
Der neue 5er BMW
Dieser erste Eindruck wird noch unterstrichen durch den Innenraum, der schon beim ersten Betrachten den Augen schmeichelt und Wohlfühlatmosphäre auslöst. Zunächst überwältigt innen die beeindruckende, wieder dem Fahrer zugeneigte Armaturentafel, die elegant geschwungen die Instrumente und Bedienelemente einrahmt. Zumindest für Fahrer und Beifahrer bleibt es auch mit den großen, bequemen, vielfach verstellbaren Sitzen und der voluminösen Mittelkonsole bei dem Eindruck, dass dieser Fünfer nach Höherem strebt. Auch mit seinem Außendesign wehrt sich der Fünfer nur schwach gegen gegen den Verdacht, dem Siebener auf die Pelle rücken zu wollen. Elegant steht er da mit kurzen Überhängen, langer Haube und coupéartig geschwungenem Dach. Insgesamt ist der Fünfer runder, aber eben auch bulliger als sein Vorgänger.
Dabei hat der Fünfer nichts von seiner Agilität verloren. Das neue Fahrwerk – bekannt aus dem Siebener –, und die elektronischen Helferlein, mit denen man den Charakter per Knopfdruck bestimmen kann, lassen die andere Seite des Fünfer aufscheinen. Das neue Komfortniveau fällt auf und gefällt. Und der Fahrdynamik hat es nicht geschadet. Den Einstieg übernimmt ab Mitte des Jahres der BMW 520d mit einem Vier-Zylinder- Turbodiesel mit 184 PS. Der kommt dank Start-Stopp- System, Bremsenergierückgewinnung und den bekannten Maßnahmen von „Efficient Dynamics“ auf fünf Liter Diesel auf 100 km. Das entspricht 132 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer. Wie alle anderen Motoren auch erfüllt der kleine Diesel die strenge EU5-Abgasnorm.
Das Motorenspektrum umfasst zum Start im März außerdem einen Achtzylinder, zwei Sechszylinder-Benziner und zwei Sechszylinder Diesel. Das Leistungsspektrum liegt bei den Benzinern zwischen 204 und 407 PS. Bei den Dieseln reicht es von den Werten des BMW 520d bis zu 245 PS. Der Achtzylinder wird serienmäßig mit der neuen Acht- Gang-Automatik ausgestattet, die bei den anderen als Option den Sechs-Gang-Handschalter ersetzt. Sie alle profitieren ebenfalls von den Efficient- Dynamics-Techniken und vom Leichtbau. Türen, Motorhaube, die vorderen Seitenwände und Teile des Fahrwerks bestehen aus Aluminium.
Das Leergewicht liegt bei 1,7 Tonnen und damit um 50 Kilogramm tiefer als das des Vorgängers; die Zuladung erreicht 600 Kilogramm. Bei BMW fast schon müßig zu erwähnen, dass ein Fünfer mit allen Systemen der aktiven und passiven Sicherheit ausgestattet ist und dem Käufer noch viele Möglichkeiten lässt, sein Fahrzeug mit elektronischen Helferlein auf das Optimum an Fahrverhalten und Sicherheit zu trimmen. Das gleiche gilt für die Infotainment-Schiene. Auch hier steht das volle Programm zur Verfügung. Zu erwähnen wäre noch Vieles, auf jeden Fall aber die Hinterradlenkung – bekannt aus dem Siebener –, die bei geringen Geschwindigkeiten den fast zwölf Meter großen Wendekreis vergessen lässt und auch bei hohen Geschwindigkeiten deutlich mithilft.
osw